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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Frauen getroffen?«
    »In der Öffentlichkeit nur einmal. Beim ersten Mal. Danach … wenn es weiterging … hab ich sie mit dem Taxi abholen lassen.«
    »Und wohin bringen lassen?«
    »Meistens in die Parteiwohnung in der Store Kongensgade.«
    »Und dann?«, fragte Meyer.
    Hartmann sah ihn unmutig an.
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Doch, durchaus«, beharrte Meyer. »Nanna Birk Larsen war in der Wohnung. Zwei Tage später wurde sie vergewaltigt und ermordet aufgefunden. Ich weiß nicht, ob man in der Politik an Zufälle glaubt, Hartmann, aber hier bei uns …«
    »Ich hab sie nie gesehen! Ich wusste gar nicht, dass sie überhaupt existiert.«
    Meyer hielt den Kopf noch immer schräg.
    »Dann darf ich Ihrem Gedächtnis einmal auf die Sprünge helfen.«
    Er blätterte in den Unterlagen auf dem Tisch.
    »Wir haben hier Ausdrucke Ihrer E-Mails. Und Nannas. Sehen Sie selbst.«
    Er reichte sie hinüber. Hartmann begann zu lesen.
    »Im April«, sagte Lund, »nehmen Sie zum ersten Mal Kontakt mit Nanna auf. Sie antwortet auf der Datingseite, und die Korrespondenz geht weiter bis wenige Wochen vor ihrem Tod.«
    »Nein«, sagte Hartmann, »das hab ich nicht geschrieben. Sehen Sie sich doch meine E-Mails an. Das ist gar nicht mein Stil.«
    »Ihr Stil?« Meyer lachte.
    Hartmann zeigte auf das Datum der Mails.
    »Als die geschrieben wurden, war ich schon seit Monaten nicht mehr auf der Seite gewesen. Ich hatte jemanden kennengelernt. Rie. Da wollte ich das nicht mehr.«
    Er schob die Blätter zusammen und gab sie zurück.
    »Ich hatte damit abgeschlossen. Die Mails sind nicht von mir.«
    »Jemand hat sich in seinen E-Mail-Account eingeloggt«, sagte die Anwältin.
    »Im Rathaus?«, fragte Lund.
    »Ich hab Ihnen doch schon gesagt«, sagte Hartmann, »ich hatte den Eindruck, da stimmt was nicht.«
    »In die Wohnung hätte jeder gekonnt«, fuhr die Anwältin fort. »Die Schlüssel lagen in einer Schreibtischschublade. Jemand hätte sie nachmachen lassen können, ein Besucher oder jemand im Rathaus.«
    »Also bitte …«, begann Meyer.
    »Hören Sie zu! Ich hab das Profil eingerichtet, zugegeben. Aber ich weiß nicht, wer die Mails geschrieben hat oder wer in der Wohnung war. Derjenige muss mein Passwort gekannt haben. Er hat sich für mich ausgegeben.«
    »Mein Mandant hat ein Alibi«, sagte die Anwältin. »Er war an dem Abend mit Rie Skovgaard zusammen. Die beiden waren übers Wochenende auf einer Konferenz.«
    Brix sah Lund an, auf eine Weise, dass Hartmann und die Anwältin es mitbekamen.
    »Also?«, beharrte die Anwältin. »Wie ist es unter diesen Umständen möglich, dass Troels Hartmann als Verdächtiger gilt?«
    »Wenn ich auch nur ein Wort von dem Scheiß in der Presse lese«, wetterte Hartmann, »dann verklage ich alle hier. Die Abteilung. Jeden von Ihnen persönlich. Ich lasse mich doch nicht von Poul Bremers Marionetten verleumden …«
    »Genug«, sagte Brix. »Wir müssen uns jetzt erst einmal besprechen.«
    »Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er die Wahrheit sagt?«, fragte Brix draußen im Flur. »Dass jemand sein Dating-Profil missbraucht hat?«
    »Gleich null«, antwortete Meyer. »Erstens braucht man das Passwort. Und zweitens ist die Sache über den Computer in der Parteiwohnung gelaufen.«
    Lund schaute durch die Jalousie zu Hartmann hinein.
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte Brix.
    »Im Moment werden wir nicht mehr aus ihm rauskriegen. Wir brauchen eine richterliche Anordnung, um seine Telekomdaten zu bekommen. Warum glaubt er, dass Bremer da seine Finger im Spiel hat?«
    »Weil er paranoid ist«, antwortete Brix. »Lassen Sie ihn gehen. Ich möchte nicht, dass die Sache in die Medien kommt …«
    »So was machen wir nicht«, schnitt Lund ihm das Wort ab. »Wie oft soll ich das noch …?«
    »Ich möchte jedenfalls nicht, dass was durchsickert. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Sie unternehmen nichts, ohne es vorher mit mir abzusprechen. Ich sage Hartmann jetzt, dass er gehen kann.«
    Als sie mit Meyer allein war, sagte Lund: »Wir müssen noch mal mit Rie Skovgaard reden. Und uns mit dem Tagungszentrum in Verbindung setzen. Wer hat eigentlich bestätigt, dass die beiden dort waren?«
    Er nahm die Berichte vom Schreibtisch.
    »Svendsen. Laut Rezeption haben sie am Samstag um neun eingecheckt. Sie hatten ein Zimmer und einen großen Konferenzraum gebucht. Am Sonntagnachmittag haben sie ausgecheckt.«
    »Svendsen ist ein faules Schwein. Wie haben sie bezahlt?«
    Meyer blätterte in den

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