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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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erinnerst.«
    Hartmann schwieg.
    »Doch, du erinnerst dich, stimmt’s? Freundschafts-Wettlauf.« Finger auf dem Foto. »Ich war auch da. Das da hinten bin ich. Im Hintergrund, wie immer. Ich weiß, wo ich hingehöre, und …«
    Er zeigte grinsend auf seine Augen.
    »Ich halte die Augen offen. Muss ich ja. Du hattest ein paar Bier getrunken, oder? Sag’s mir, Troels. Ich hab mit Frauen nie besonders gut gekonnt. Hast du dir wenigstens ihren Namen gemerkt? Spielt das eine Rolle?«
    »Was meinst du?«, murmelte Hartmann.
    »Die Sache ist die …« Weber hatte das Foto von Nanna Birk Larsen weggelegt, spielte mit dem Bild von John F. und Jackie Kennedy. »Du träumst nur vom Weißen Haus. Und ich kenne dich. Ich sehe dich, wie du bist. Wie du warst, bevor du geheiratet hast. Während du verheiratet warst. Und danach.«
    Er beugte sich vor.
    »Ich weiß «, sagte er lauter, »du träumst vom Weißen Haus. Und ich sehe nur Chappaquiddick. Hübsches Mädchen. Ein paar Bierchen. Ich hab gesehen, dass du ihr deine Nummer gegeben hast. Damals konnte ich mir das nicht erklären. Aber inzwischen …«
    Er zuckte die Schultern.
    »… hat sich rausgestellt, dass sie mit Jens Holck gevögelt hat, stimmt’s? Vielleicht wollte sie noch jemand anderen aus der politischen Klasse ausprobieren. Noch eine Kerbe in ihrem Bettpfosten. Ich hab’s gesehen …«
    »Morten …«
    »Du hast ihr deine Nummer gegeben. Du warst in der Store Kongensgade. Du hast gewartet. Eine gute Flasche Wein besorgt. Und was zu essen. Ist es so gelaufen?«
    Hartmann schüttelte den Kopf.
    »Ich erinnere mich nicht …«
    »Ich hab die Kleine beiseitegenommen, nachdem du in die Wohnung gefahren warst. Ich hab den Zettel mit der Telefonnummer zerrissen. Und ihr die Hölle heißgemacht. Deswegen ist sie nicht aufgetaucht. Aber ich war da. Um mich zu überzeugen, dass du wirklich allein warst. Und nicht ein Schulmädchen vernascht hast, das du zufällig bei einer Preisverleihung kennengelernt hattest. Erinnerst du dich daran?«
    Keine Antwort.
    »Ist doch klar, oder? Als sie tot war, musste ich mir die Frage stellen: Hatte sie sich deine Nummer irgendwie anders beschafft? Die hübsche Gymnasiastin, die schon richtig erwachsen aussah?«
    »Ich hab sie nicht umgebracht!«
    »Weiß ich doch. Jetzt. Das ist gut. Damit können wir leben. Im anderen Fall … hätte ich vor ein paar schwierigen Entscheidungen gestanden.«
    Er stand auf, zog sich den Mantel an.
    »Irgendwelche Fragen, Troels?«
    Das schwarze Telefon war nach wie vor unberührt.
    »Na gut. Dieses Gespräch haben wir zum ersten und zum letzten Mal geführt.«
    Er sah auf die Uhr.
    »Wir sehen uns morgen früh«, sagte er. »Komm nicht zu spät.«
    Auf der langen Straße, die aus der City hinausführte, saß Pernille mit angstvoll aufgerissenen Augen auf dem Beifahrersitz. Lund am Steuer. Durch das kaputte Seitenfenster wehte ein böiger Wind herein. Auf dem Boden und auf dem Armaturenbrett lagen Glassplitter.
    »Fällt Ihnen irgendein Lagerhaus ein, in das sie gefahren sein könnten?«, fragte Lund.
    »Wir haben ein paar im Südhafen.«
    Ein Industriegebiet, beiderseits der Straße, die zum Flughafen und nach Vestamager führte.
    »Lund?« Das Funkgerät. »Hier Brix.«
    »Ja?«
    »Sie hatten recht mit Skærbæk. Das Mädchen wurde in dem Keller gefangen gehalten.«
    Pernille Birk Larsen neben ihr hob die Hand an den Mund.
    »Dann müssen wir ihn finden«, sagte Lund.
    »Werden wir. Aber Sie müssen zurückkommen.«
    »Auf keinen Fall.«
    »Sie wissen doch nicht, wo die sind, Lund! Sie behindern die Operation. Wir alarmieren die Grenzpatrouillen …«
    »Vagn will nicht außer Landes. Es geht ihm nicht um …«
    »Wir haben in Skærbæks Garage Schrotmunition gefunden. Er ist bewaffnet. Sie dürfen nicht da draußen rumfahren. Und Pernille ebenso wenig. Sie können nichts tun. Kehren Sie um und kommen Sie her.«
    Sie sah die Frau neben sich an. Pernille schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit dem Wald?«, fragte Lund. »Pinseskoven.«
    Der Pfingstwald.
    »Warum zum Teufel sollte er da hinfahren? In diese gottverlassene Gegend. Eine Sackgasse.«
    »Dort hat es angefangen. Vielleicht will er’s auch dort beenden.«
    »Kommen Sie sofort zurück. Ich kümmere mich drum.«
    Sie hängte das Mikrofon ein, fuhr weiter, bog Richtung Vestamager ab.
    »Warum sollten die in den Wald fahren?«, fragte Pernille.
    Der Verkehr lichtete sich, als es dunkler wurde. Schon bald hatten sie die Straßenbeleuchtung und die

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