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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Hand auf seiner.
    »Troels …«
    Weißgekleidete Gestalten rannten im Zimmer herum, stießen Hartmann beiseite. Der Monitor gab einen schrillen Alarmton von sich. Ärzte und Schwestern beratschlagten mit besorgten Mienen. Die grauen Augen öffneten sich, nackte Angst sprach aus ihnen. Hartmann wurde unsanft aus dem Zimmer gedrängt.
    Den Gang entlang, zum Ausgang hinunter. Jemand fing einen Streit an.
    »Aber er ist ein alter Freund von mir«, schrie der Mann. »Er hat darum gebeten …«
    Troels Hartmann erreichte den Empfang. Weiter wurde Erik Salin nicht vorgelassen. Der kahle Schreiberling stürzte sich auf ihn.
    »Hartmann! Was hat Bremer gesagt? Hm? Komm schon, Troels …«
    Er sah den Mann in dem schwarzen Mantel an, der nach Tabak und Angst roch.
    »Bremer hat dir den Beweis gegeben, stimmt’s? Sonst hätte er dich nicht kommen lassen. Er hatte ihn. Er hat’s mir gesagt.«
    Hartmann blieb stehen.
    »Was willst du?«
    »Bremer hat mir gesagt, dass er was hat«, wiederholte Salin. »Also …?« Er wusste, dass er verloren hatte. War verzweifelt. »Was war es?«
    Er weiß es nicht, dachte Troels Hartmann. So wenig wie ich.
    »Gute Nacht, Erik«, sagte er.
    Brix fuhr auf der Stelle zum Haus von Birk Larsen, sprach mit Lotte, sah sich den Welpen an.
    »Wir haben versucht, sie anzurufen«, sagte sie. »Theis hat sein Handy hiergelassen. Und Vagn geht nicht ran.«
    »Was hat Sarah Lund gesagt?«
    »Sie war nur ganz kurz da und hat meine Schwester abgeholt.«
    »Wohin sind sie gefahren?«
    »Theis und Vagn suchen.«
    »Wo?«, fragte Brix.
    Die Beamten durchsuchten die Garage, draußen blinkten Blaulichter.
    »Lund ist doch bei der Polizei, oder nicht? Wieso fragen Sie das dann mich?«
    Eine vertraute Stimme aus dem Funkgerät.
    »Sie fahren einen roten Transporter mit dem Firmennamen Birk Larsen. Kennzeichen UE 93 682.«
    »Lund«, sagte jemand aus der Zentrale. »Sie haben keine Befugnis. Kommen Sie sofort zurück.«
    »Leiten Sie die Fahndung ein«, kam die Antwort von Lund.
    Brix ging zum Wagen.
    »Der Transporter wurde zuletzt auf der Vesterbrogade gesichtet, in nördlicher Richtung«, sagte Lund.
    »Kommen Sie zurück!«, blaffte der Mann in der Zentrale.
    Brix nahm das Mikrofon.
    »Hier Brix«, sagte er. »Ich übernehme das.«
    Im Rathaus ging Hartmann geradewegs in sein Büro. Das kaputte Fenster war mit Folie überklebt. Auf seinem Schreibtisch lag ein Weihnachtsbukett, Stechpalme und Weihnachtsstern, dazwischen ein Umschlag mit seinem Namen. Ein Foto war darin, von dem er im ersten Moment nicht wusste, wo und wann es entstanden war. Im Sommer vielleicht. Es sah aus wie ein Schulfest in einem Park. Er stand lächelnd in einer Gruppe älterer Schülerinnen und Schüler. An seiner Seite eine junge blonde Frau. Sie hatte sich bei ihm untergehakt und lachte, als hätte er gerade einen Witz gemacht. Hartmann gefror das Blut in den Adern:
    Nanna Birk Larsen.
    Ein Geräusch aus dem hinteren Teil des Büros. Im Halbdunkel saß Morten Weber auf dem Sofa, den Mantel über dem Arm, den Schal in der Hand. Er stand auf, kam an den Schreibtisch, schaute auf das Bild.
    »Ich wollte gerade gehen, als das gebracht wurde. Ich dachte, ich hätte alle Abzüge gefunden. Aber anscheinend hat Bremer diesen einen in die Finger gekriegt. Er muss sehr intensiv danach gesucht haben. Nicht mal Erik Salin hat ihn gefunden.«
    Er setzte sich Hartmann gegenüber.
    »Das war im Juli. Der Freundschaftswettlauf an der Schule Frederiksholm. Erinnerst du dich?«
    Hartmann starrte das Foto an.
    »Arm in Arm. Auge in Auge. Sie wirkt überhaupt nicht wie eine Schülerin, oder? War sie ja wohl auch nicht unbedingt.«
    Weber stand auf, kam auf Hartmanns Seite, nahm das Foto.
    »Gott sei Dank ist es nie veröffentlicht worden. Nanna hat die Bronzemedaille gewonnen. Du hast sie ihr überreicht. Das hätte uns den Kopf kosten können. Und Bremer gibt es her, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Es muss doch einen Gott geben.«
    Er gab Hartmann das Foto zurück und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.
    »Ich hab gerade gehört, dass er einen zweiten Schlaganfall hatte. Sieht ernst aus. Wenn er das Amt nicht antreten kann, gehört es dir. Wir müssen überlegen, wie wir diese Wendung …«
    Troels Hartmann starrte das hübsche blonde Mädchen an, dann das Weihnachtsbukett, und dachte an den alten Mann, der im Krankenhaus um Atem rang.
    »Was hast du mir angetan? Was in Dreiteufelsnamen …?«
    Weber zuckte die Schultern, sah ihn an, fragte: »Meinst

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