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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Geschirr betrachtete, das sie gemietet hatten, die Gläser, die mit Folie abgedeckten Speisen.
    »Ich hab mal eine Flasche zerbrochen«, sagte Skærbæk. »Ich hab überhaupt viel Blödsinn gemacht. Das tun wir doch alle.«
    »Setzt euch ins Auto«, sagte Birk Larsen. »Wir müssen los.«
    Die Jungs sprangen auf, die Köpfe gesenkt, ohne ein Wort. Skærbæk sah ihn an.
    »Was ist mit Pernille?«
    »Ihre Schwester holt sie ab.«
    »Fährt Mama nicht mit?«, fragte Anton beim Einsteigen.
    »Nicht bei uns.«
    Als die beiden im Auto saßen, sagte Skærbæk: »Theis, ich hab mir das noch mal überlegt … die Frau in der Schule. Ich rede besser nicht mit ihr.«
    »Warum nicht?«
    Skærbæk zuckte die Schultern.
    »Du hast doch schon genug um die Ohren. Vielleicht weiß sie auch gar nichts. Nur Klatsch und Tratsch.«
    »Gestern Abend hat sich das aber anders angehört.«
    »Ich weiß, aber …«
    Birk Larsen wurde böse. Sah Skærbæk an. Den Kleineren. Den Schwächeren. Das hatte ihre Beziehung immer geprägt. In der ersten Zeit gefestigt durch Gewalt, durch Fäuste. Er hob den Finger und sagte: »Ich will es wissen.«
    Der Beamte Olav Christensen stand in Hartmanns Büro und betrachtete die Wahlplakate. Zum Thema Integrationsvorbilder. Integration. Zukunft.
    Achtundzwanzig, wirkte aber jünger. Frisches Gesicht. Beflissen. Er schwitzte.
    »Wir haben ein kleines Problem«, sagte Hartmann. »Die Akten der Lehrer, die Sie uns gegeben haben …«
    Ein irritiertes Lächeln.
    »Was ist damit?«
    »Da fehlt eine.«
    Pause.
    »Da fehlt eine?«
    »Das sieht nicht gut aus, Olav, oder?« Hartmann fixierte ihn. »Wir fordern die Akten an. Sie beschaffen sie. So muss das doch laufen, oder?«
    Christensen schwieg.
    »Ich werde bald Ihr Chef sein und der von allen, die über Ihnen stehen. Wie wär’s mit einer Antwort?«
    »Vielleicht ist sie beim Umzug des Archivs verlorengegangen.«
    »Vielleicht?«
    »Ja.«
    »Wir sind hier im Rathaus. Wir haben Dokumente, die ein Jahrhundert zurückreichen. Alles in Aktenschränken eingeschlossen.«
    Hartmann wartete.
    »So ist es«, sagte Christensen.
    »Es fehlen aber keine Aktenschränke«, schaltete sich Skovgaard ein. »Und es liegen auch keine Berichte über verlorengegangene Akten vor. Ich habe Ihren Chef gefragt. Er ist sich da ganz sicher.«
    »Vielleicht ist bei der Archivierung ein Fehler unterlaufen.«
    Die beiden warteten.
    »Wir haben ein paar Praktikanten. Sehr junge. Da kann das schon mal vorkommen. Tut mir leid.«
    Hartmann stand auf, ging ans Fenster, schaute hinaus.
    »Komisch, dass genau die Akte verschwunden ist, die wir haben wollten. Genau die, die uns in Schwierigkeiten bringen könnte. Die Polizei braucht sie, Olav. Die denken, ich halte sie zurück. Die denken, ich hab was zu verbergen.«
    Christensen hörte zu, nickte.
    »Ich geh der Sache nach und melde mich dann wieder bei Ihnen.«
    »Nein«, sagte Hartmann, »bemühen Sie sich nicht.«
    Er trat dicht vor den Mann hin.
    »Wir machen das so«, sagte er. »Am Montag leiten wir eine offizielle Untersuchung ein. Wir gehen der Sache auf den Grund. Mit Sicherheit.«
    »Eine Untersuchung?«
    Kaninchen im Scheinwerferlicht. Reh im Visier.
    »Sollte die Akte allerdings wiederauftauchen«, fügte Hartmann hinzu, »dann können wir uns das sparen, nicht wahr?«
    »Ich weiß wirklich nicht, was da los ist.«
    »Gut. Das war’s.«
    Sie sahen ihm nach, als er hinausging.
    »Jetzt erinnere ich mich wieder an ihn«, sagte Hartmann. »Er hat sich voriges Jahr um den Direktorenposten beworben. Ein aufgeblasener, kleiner Mistkerl. Ich hatte ihn nicht einmal in die engere Wahl gezogen. Das zahlt er mir jetzt heim.«
    »Meinst du, er erweist Bremer Gefälligkeiten?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat Zugang zu unserem Netzwerk. Sorg dafür, dass alle ihr Passwort ändern. Wir müssen vorsichtig sein.«
    Hartmann warf einen Blick ins Hauptbüro.
    »Wo zum Teufel ist Morten? Ich hab ihn angeflegelt, ich weiß, aber …«
    »Er hat sich krankgemeldet. Morten ist nicht gesund, Troels. Er sollte so einen Job nicht machen.«
    »Er ist Diabetiker. Seine Stimmungen sind manchmal unberechenbar.«
    Sie setzte sich auf die Sofakante.
    »Ich bin jetzt fünf Monate hier. Wie lange arbeitet Morten schon für dich?«
    Er musste überlegen.
    »Mit Unterbrechungen? Schon ewig.«
    »Und wie lange giltst du schon als ernsthafter Bewerber um das Amt des Oberbürgermeisters?«
    Ehrgeiz. Daran mangelte es ihr gewiss nicht. Aber Ehrgeiz war etwas Gutes. Ohne

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