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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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hat er ihn selbst abbestellt.«
    Buchard setzte zum Sprechen an.
    »Der Mann hat das bestätigt«, kam Meyer ihm zuvor. »Ich hab ihn ausfindig gemacht.«
    Vom anderen Ende des Büros war Lunds Stimme zu hören.
    »Es ist noch genug Zeit, Mama. Nur keine Panik. Ich hab doch gesagt, ich komme. Warum glaubst du mir nicht? Okay?«
    Sie beendete das Gespräch. Nahm einen Blister Nicotinell aus der Packung, beäugte die Zigaretten auf dem Tisch.
    »Er fährt wieder zu dem Mädchen in die Wohnung«, fuhr Meyer fort. »Er wartet, bis es dunkel wird. Dann holt er den Wagen, der noch an der Schule steht, fährt zurück, trägt das Mädchen hinein und fährt raus in den Wald.«
    Lund kam herüber, setzte sich, hörte zu. Meyer erwärmte sich immer mehr für seine Theorie.
    »Am Sonntag beseitigt er alle Spuren, schleift den Boden ab und verlegt die Fliesen.«
    »Ich fahr dann jetzt«, sagte Lund zu Buchard. »Wir telefonieren.«
    Meyer hob die Hand.
    »Moment, Moment!«, rief er. »Was ist los? Verrate dem dummen kleinen Jan das Geheimnis. Bitte.«
    Die beiden sahen ihn an.
    »Bitte«, wiederholte er.
    »Wie kommt er zu Hartmanns Wagen?«, fragte Lund.
    Meyer wand sich.
    »Wahrscheinlich hat er den Schlüssel am Freitag in der Schule gefunden.«
    Meyer sah Lund an, wartete. Buchard ebenfalls.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so dumm ist«, sagte sie. »Ich glaub, er ist sogar sehr clever.«
    »Genau«, stimmte Meyer zu.
    »Ich an deiner Stelle würde mit seiner Festnahme noch warten, bis du ihm was Konkretes nachweisen kannst.«
    Sie lächelte.
    »Aber es ist dein Fall.« Sie streckte ihm die Hand hin. »Danke für alles. Es war wirklich …«
    Sie suchte nach dem passenden Wort.
    »… sehr lehrreich.«
    Er nahm ihre Hand, schüttelte sie kräftig.
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Meine neue Nummer liegt auf dem Tisch. Falls …«
    Er sah sie an.
    »Aber du wirst sie bestimmt nicht brauchen. Nur …«
    Buchard saß mit unglücklicher Miene auf dem Schreibtisch. Ehe er etwas sagen konnte, gab sie auch ihm die Hand und verabschiedete sich. Dann verließ sie das Kopenhagener Polizeipräsidium. Karriere beendet. Job weg. Fall ungelöst.
    Das Taxi hatte einen Autofernseher. Lund zwischen Mark und Vibeke auf dem Rücksitz. Sah sich die Abendnachrichten an. Eine Debatte zwischen Hartmann und Bremer. Allen Meinungsumfragen zufolge fand der Kampf ums Rathaus zwischen diesen beiden statt. Ein Fehler konnte über Sieg oder Niederlage entscheiden.
    »Wir müssen noch Bier und Schnaps kaufen«, sagte Vibeke vorwurfsvoll.
    »Es ist genug Zeit.«
    »Und was Süßes zum Kaffee.«
    »Ich glaub, in Schweden gibt’s auch was Süßes.«
    »Aber nicht das Gleiche wie hier!«
    Lunds Handy klingelte. Sie schaute auf die Nummer. Skov. Der Kriminalbeamte, den sie damit beauftragt hatte, Theis Birk Larsens Vergangenheit zu durchleuchten, nachdem Buchard den Wink von dem pensionierten Polizisten erhalten hatte. Wartete. Dachte daran, ihn wegzudrücken. Meldete sich dann doch.
    »Das hat ja gedauert!« Es klang gereizt. »Ich hab die Akte von dem alten Hauptkommissar bekommen.«
    »So.«
    »Willst du wissen, was drinsteht?«
    »Gib sie Meyer.«
    Er zögerte.
    »Meyer?«
    »Ja, Meyer.«
    Der Wetterbericht. Lund griff nach der Fernbedienung, schaltete ab.
    »Was steht denn drin?«
    »Das ist ein Fall von vor zwanzig Jahren. Eine Fehde unter Dealern. Die Sache kam nie vor Gericht.«
    Mark sah sich im Auto um, sagte leise: »Ich hab meine Mütze vergessen. Bei Oma …«
    »Sieht für mich aus, als ob …«
    »Mama?«
    »Ich kauf dir eine neue.«
    Der Polizist redete weiter. »Es ging da um einen …«
    »Ich will aber keine Schwedenmütze.«
    »Wir kehren jetzt nicht um, Mark.«
    Schweigen am Telefon.
    »Ja, weiter, ich höre«, sagte Lund.
    »Wirklich? Also, es ging um einen Drogendealer aus Christianshavn. Wurde zusammengeschlagen. Wäre fast gestorben. Wer’s war, hat man nie rausgefunden. Theis Birk Larsen war der Hauptverdächtige und wurde mehrmals vernommen.«
    »Mark!«
    Er kramte im Fußraum herum, suchte wieder etwas.
    »Ich hab noch was vergessen.«
    »Es ist mir egal, was du vergessen hast«, versetzte sie. »Wir fahren.«
    »Schnaps, Bier und Zigaretten«, murmelte ihre Mutter auf der anderen Seite.
    »Birk Larsen hatte ein Motiv«, sagte der Polizist. »Der Dealer hatte damit gedroht, irgendwas über ihn zu verraten. Wollte mit uns reden.«
    »Worüber?«
    »Keine Ahnung. Er hat dann gar nichts mehr gesagt. Hatte anscheinend eine

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