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Das Verdammte Glueck

Das Verdammte Glueck

Titel: Das Verdammte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kurz
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viele Fragen nach sich ... und die Handwerkskammer, wegen der dämlichen Pfefferkuchen und so. Ich sprang in meinen Lieferwagen, verriegelte die Türen, wendete und preschte davon. Ich sah, wie die beiden sich umarmten und küssten. Bruder und Schwester, klar – so einem Handwerkstrottel konnte man ja viel erzählen. Auf eine Rechnung hatte ich verzichtet. Scheiß drauf, lieber nicht in irgendwas reingezogen werden. Und als dann auch in der Zeitung nichts stand, beschloss ich, den Wohnort zu wechseln. Natürlich hatte ich auf der Rückfahrt auch noch den Auspuff verloren. Na ja, wie schon gesagt, dem Handwerk geht es einfach immer schlechter.

Der Rest vom Sommer
     
    Ich hielt noch einen kleinen Rest vom Sommer in der Hand und dachte: Schön, der reicht gerade für einen Cappuccino im Café. Also setzte ich mich an die Straße unter einen Sonnenschirm und wartete auf die Bedienung. Da hielt Christiane mit ihrem schicken Cabrio und fragte mich, ob ich nicht ihren Mann spielen wolle für einen Tag.
    «Deinen Mann spielen? Wie soll das gehen?»
    «Ganz einfach», sagte sie, «ich habe gerade keinen Mann und der Sommer ist gleich vorbei. Da würde ich gern noch einmal fühlen, wie das ist, ein Mann an meiner Seite, wär doch schön ... und da seh ich dich.“
    Ich fühlte mich geschmeichelt, Christiane war nicht ohne, eine schöne Frau, eine Figur, o là là. Keine Ahnung, warum da keiner anbeißt.
    «Du musst mich nicht unbedingt lieben», sagte sie, «ich weiß, das kann man nicht einfach so auf Bestellung, Gefühle entstehen oder sie entstehen nicht. Aber es ist ja nur für einen Tag.»
    Ich überlegte nicht lange, trank keinen Cappuccino, stieg zu ihr ins Cabrio, und wir brausten los. Christianes Haare wehten im Wind, sie drehte den Motor bis in die rote Schraffur, und ich dachte: Ja hallo, das ist 'ne komische Sache, plötzlich eine Frau an meiner Seite! Wir sausten zu ihr, ein Haus am Meer, sehr idyllisch. Gut, ich liebte sie nicht, aber es war ja nur für einen Tag, und dafür reichte es allemal, so wie sie aussah. Sie sagte, die Veranda ist schön, aber morsch; ihr Mann würde das sicher reparieren, bei Gelegenheit, wenn das Wetter stabil wäre so wie heute.
    Ich verstand, holte Werkzeug, machte mich über die Veranda her. Sie saß auf der Bank am Haus, den Wind des Meeres im Haar, und ich spielte Mann und Frau mit ihr. Was für ein Tag am Rande des Sommers!
    Später, die Veranda war wieder wie neu und ich ganz verschwitzt, sagte sie: «Das Bad ist oben.»
    Auch diesmal verstand ich, stieg die Treppe hinauf und ging ins Bad. Die Fliesen waren schadhaft, und der Hahn tropfte. Ich holte Werkzeug und tat, was man tut als Mann. Als ich fertig war, der Hahn wie neu und die Fliesen fest an der Wand, duschte ich noch schnell.
    Das Handtuch um die Hüften, stellte ich mich vor sie hin und sagte: «Komm, schöne Frau, jetzt nagle ich dich an die Matratze, wie Mann und Frau es machen! Ich geb mir auch Mühe.»
    Sie aber drückte mir eine Einkaufsliste in die Hand und sagte: «Keller und Kühlschrank sind leer, alles Aufgaben vom Mann, nicht nur das Nageln, auch wenn es so schön ist, wie alle sagen. Jetzt geh und kauf ein!»
    Ich zog mich an, tat, wie mir geheißen, arbeitete die Liste ab, zahlte und schleppte alles heim zu ihr. Die Sonne sagte gerade auf Wiedersehen über dem Meer. Christiane saß auf der Bank, der Wind spielte mit ihren Haaren, sie war wunderschön. Einen einzigen Blick erhaschte ich noch, bevor die Sonne verschwand und der Tag vorbei war, an dem wir Mann und Frau gespielt hatten.
    Sie setzte mich ab am Café, gab mir einen Kuss auf die Stirn und sagte, ich sei ein wunderbarer Mann gewesen, gut für einen ganzen Tag, das seien nur wenige. Ich setzte mich auf einen freien Platz und bestellte einen Cappuccino, doch die Bedienung lachte nur. «Cappuccino ist aus, der Sommer vorbei, es war ein schöner letzter Tag gewesen. Jetzt ist es Herbst, es gibt Tee mit Zucker und Zitrone, der wärmt die Hände und das Herz, wenn der Nebel alle Spuren verwischt und die Menschen sich verlaufen auf der Suche nach dem Heimweg.»
    Ich bot ihr an, Mann und Frau zu spielen für diese Nacht, ich hätte auch gerade geduscht. Aber ihre Schicht ging noch lang, und sie wollte auch Überstunden machen, Geld verdienen für später, denn bald kommt der Winter, an dem jeder zuhause bleibt.
    Sie brachte mir Tee. Sein Dampf stieg auf wie Nebel, der vom Meer zu uns hoch kriecht und vor dem Haus auf uns wartet. Ich suchte in der Tasche

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