Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)
Vorteilspack … Milch!!!«
HAHAHAHAHAHAHAHAHA!
21:06
Ich habe mit dem Hüpfen aufgehört. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich. Weiß. Nicht. Was. Ich. Machen. Soll. Ich laufe in meinem Zimmer auf und ab. Ich muss meine Mutter retten. Sie wird es nicht ertragen, wenn sie herausfindet, das François Blais der Teufel persönlich ist!
21:08
Mit wem soll ich darüber reden? Kat? Tommy? Meinen Großeltern Charbonneau? Mit wem??????????!!!!!!!!!!
21:12
Es stimmt nicht, was sie uns in der Schule gesagt haben! Die Polizei ist nicht sehr hilfsbereit, im Gegenteil. Sie haben einfach aufgelegt. Pfff! So was von unhöflich!
Unser Gespräch:
Ich (immer noch mit zuckendem linken Auge): »Guten Tag, Polizei, ich würde gerne eine ›potenziell gefährliche‹ Person anzeigen, die vielleicht, ich bin nicht sicher, meiner Mutter verdächtige Tabletten gibt.«
Polizist (der überhaupt nicht so jung klingt wie die beiden Polizisten, die vor ein paar Wochen bei uns in der Schule waren): »Kannst du uns die Situation beschreiben? Wir nehmen das sehr ernst.«
Ich: »Meine Mutter hat manchmal Kopfschmerzen, und ihr Freund hat ihr Tabletten gegeben, von denen man ins Koma fallen kann.«
Ich höre, wie er sich Notizen macht.
Polizist: »Hat er ihr viele Tabletten gegeben?«
Ich: »Noch nicht. Er geht sehr unauffällig vor. Er macht es so, dass sie es gar nicht merkt.«
Polizist: »Bist du Zeugin gewesen, dass er sie ihr gegen ihren Willen gegeben hat?«
Ich: »Nicht wirklich gegen ihren Willen …«
Polizist: »Kannst du einschätzen, welche Dosis er ihr gegeben hat?«
Ich: »Eine … oder zwei.«
Polizist: »Eine oder zwei was?«
Ich: »Eine oder zwei Kopfschmerztabletten, hören Sie doch mal zu!«
Polizist: »Aus der Apotheke?«
Ich: »Ja! Das sind sehr gefährliche Tabletten mit furchtbaren Nebeneffekten …«
Polizist: »Hör mal, Kleine, wenn du jetzt sofort auflegst, vergesse ich unser Gespräch, aber wenn du weiter Telefonstreiche bei der Polizei machst, habe ich deine Nummer und spreche mal ein Wörtchen mit deinen Eltern!«
Dann höre ich: »Tuuuuuut.«
Pah! Nicht mal an die Behörden kann man sich wenden! Da ermutigen sie uns, Kriminelle anzuzeigen, und wenn man es tut, wird man angeschrien! Echt nicht cool!
To do: Das Land verlassen, da ich jetzt selbst zur gesuchten »Kriminellen« geworden bin.
Montag, 12. Juni
K at dreht durch. Aber nicht, weil ich ihr von meinem Gespräch mit der Polizei erzählt habe und sie mich für bescheuert erklärt hat (genau das waren ihre Worte, aber das wird ihr schon noch leidtun, wenn meine Mutter nicht aus Frankreich zurückkommt, weil sie entführt worden ist oder so), sondern weil ihre Eltern ihr keinen neuen Schlafsack für ihren Reiterhof kaufen wollen. Und der Schlafsack, den sie hat, wird sie zur totalen Außenseiterin machen.
Kat: »Kannst du dir das vorstellen? Ich fahre ins Ferienlager mit einem Schlafsack mit Disneyprinzessinnen drauf! Alle werden mich auslachen.«
Kat hat einen Schlafsack mit Bella, Cinderella und Schneewittchen drauf und einem rosa-blauen Schloss im Hintergrund. Ihre Eltern wollen ihr keinen neuen kaufen, weil sie angeblich vor vier Jahren einen Riesenaufstand gemacht hat, um genau diesen Schlafsack zu bekommen und ihn dann nie benutzt hat. Außerdem sagen sie, der Reiterhof sei so teuer, dass sie zumindest beim Schlafsack sparen müssten. Kat kann ihnen noch so oft erklären, dass sie sich in den letzten vier Jahren verändert hat usw. usw., ihre Eltern wollen nichts davon hören. Sie hat sogar angeboten, ihren Schlafsack Julianne zu schenken, aber die will ihn nicht. Kat meint, das mache ihre Schwester nur aus Rache, weil sie den Schlafsack früher immer haben wollte.
Kurz gesagt, meine Freundin durchlebt ein Drama.
Dem ich leider nur wenig Beachtung schenken kann, weil ich die ganze Zeit für die Prüfungen lernen muss und außerdem total müde bin, weil ich letzte Nacht nicht geschlafen habe (ich sollte in Zukunft meine Schokotropfen-Dosis auf die Menge eines Chocolate-Chip-Cookies reduzieren). Und mein Plan, Monsieur Beaulieu und meine Mutter zu verkuppeln und so 1. an die Prüfungsfragen heranzukommen und 2. meine Mutter vor dem Teufel zu retten (François Blais), wurde offiziell vereitelt, als ich erfahren habe, dass er eine Frau und sogar Kinder hat (wovon ich überhaupt nichts wusste)!
Heute Mittag, 12:19
Ich bin zufällig bei Monsieur Beaulieus Büro vorbeigekommen und habe ihn
Weitere Kostenlose Bücher