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Das verflixte 4. Schuljahr

Das verflixte 4. Schuljahr

Titel: Das verflixte 4. Schuljahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kohn
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in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich, liegt aber im Durchschnitt bei etwa eins zu eins.
    Achten Sie nicht zuletzt aus diesem Grund also bereits von Anfang an auf eine ordentliche und vollständige Heftführung und kontrollieren Sie regelmäßig die Erledigung der Hausaufgaben. Suchen Sie gegebenenfalls frühzeitig das Gespräch mit der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer, wenn Sie den Eindruck haben, es stimmt etwas nicht (zum Beispiel, wenn Ihr Kind stets sagt, es hätte keine Hausaufgaben auf).
    Hat Ihr Kind die Eignung fürs Gymnasium (oder die Realschule) nur knapp verfehlt, sollten Sie die Chance des Probeunterrichts nutzen, sofern er in Ihrem Bundesland angeboten wird. Ihr Kind hat damit realistische Chancen, trotzdem noch auf die begehrte Schule zu gelangen. Bei wesentlich schlechteren Noten (etwa ab Durchschnitt 3,0) sollten Sie Ihrem Kind zuliebe mit der Haupt- oder Mittelschule vorliebnehmen, denn andernfalls könnte die Zeit an der weiterführenden Schule zur echten Qual für Ihr Kind werden.
    Übertritt nach der 5. Klasse
    Außerdem besteht ein Jahr später, also nach der 5. Klasse der Haupt- oder Mittelschule, eine erneute Übertrittsmöglichkeit auf Realschule oder Gymnasium, sodass Ihr Kind zu dieser Zeit immer noch auf die gewünschte Schulform wechseln kann. Und diese Variante ist durchaus realistisch. Viele Kinder haben sich in diesem zusätzlichen Jahr derart weiterentwickelt, dass sie den Sprung auf eine höhere Schulform wesentlich besser meistern als noch zum Ende der regulären Grundschulzeit. Außerdem gehören Kinder, die den Übertritt auf die Realschule oder das Gymnasium zum Ende der 4. Klasse nur knapp verfehlt haben, an der Haupt- oder Mittelschule in der Regel zu den besseren Schülerinnen und Schülern. Dies spiegelt sich auch in ihren Noten wider, sodass die Eignungsvoraussetzungen leichter zu erfüllen sind als in einer leistungsfähigeren Grundschulklasse. Die Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein des Kindes, wenn es plötzlich alles versteht und sich nicht mehr mit Nachhilfestunden die Nachmittage verderben muss, sondern anderen Mitschülerinnen und Mitschülern sogar etwas erklären kann, liegen zudem auf der Hand.
    Um das Eingangsbeispiel Bayern aus diesem Kapitel wieder aufzugreifen: Der Notendurchschnitt errechnet sich in diesem Bundesland nur noch aus den beiden Fächern Mathematik und Deutsch. Bis zur Durchschnittsnote 2,0 ist ein Schüler fürs Gymnasium geeignet und darf nach der 5. Klasse in die 5. Klasse des Gymnasiums übertreten. Für die Realschule genügt ein Durchschnitt von 2,5. Der Besuch eines Probeunterrichts ist in beiden Fällen nicht mehr möglich.
    Beispiel:
    Eine Drei in einem der beiden Fächer muss für den Übertritt auf das Gymnasium mit einer Eins im anderen Fach ausgeglichen werden. Für eine Vier in einem der beiden Fächer ist für das Gymnasium kein Ausgleich möglich. Für den Besuch der Realschule genügt eine Drei in einem der beiden Fächer und eine Zwei im anderen. Eine Vier muss mit einer Eins ausgeglichen werden.
    Ein kleiner Wermutstropfen bleibt bei dieser Variante: Die Versetzung erfolgt in der Regel ausschließlich in die Klasse 5 des Gymnasiums bzw. der Realschule, das heißt, Ihr Kind muss eine Klasse wiederholen (denn die 5. Klasse hat es ja bereits auf der Haupt- oder Mittelschule absolviert). Dies ist aber immer noch besser als eine Unterforderung Ihres Kindes an einer nicht geeigneten, weil zu einfachen Schule.
    Wer in Bayern dieses zusätzliche Schuljahr für sein Kind vermeiden möchte, sieht sich deutlich strengeren Anforderungen ausgesetzt: Für den Übertritt auf das Gymnasium muss das Kind eine den kompletten Unterrichtsstoff der Jahrgangsstufe 5 abdeckenden Aufnahmeprüfung zum Ende der Sommerferien bestehen sowie erfolgreich eine Probezeit absolvieren, die bis zum darauffolgenden Halbjahreszeugnis dauert. Für den Übertritt in die 6. Klasse der Realschule ist ein Notendurchschnitt von 2,0 in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch erforderlich. Bei einem schlechteren Schnitt bedarf es ebenfalls einer bestandenen Aufnahmeprüfung mit anschließender Probezeit.
    Sollte Ihr Kind bereits nach der 4. Klasse die Qualifikation für die Realschule oder das Gymnasium erworben haben, sollten Sie es dort auch anmelden. Diese Qualifikation gilt nämlich ausschließlich für das folgende Schuljahr; lassen Sie Ihr Kind trotz Qualifikation zunächst auf eine andere Schulform gehen (zum Beispiel, weil Freunde dorthin

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