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Das verflixte 4. Schuljahr

Das verflixte 4. Schuljahr

Titel: Das verflixte 4. Schuljahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kohn
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möchte sich gern von seinen Geldgeschenken einen tragbaren MP3-Player für 150 Euro kaufen. Er notiert sich genau, was er von wem geschenkt bekommen hat:
    ✗ 34 Euro von Oma Ilse
    ✗ Tante Ulla: Pullover und 20 Euro
    ✗ Eine CD im Wert von 20 Euro von Opa Alfred und Oma Erna
    ✗ Mama und Papa: Fußballschuhe für 109 Euro und 40 Euro Bargeld
    ✗ Onkel Jürgen: 35 Euro geschenkt und 9 Euro für Autowaschen
    ✗ Onkel Paul und Tante Frieda: Glückwunschkarte mit Kinogutschein für 25 Euro
    Kann sich Peter von seinen Geschenken das Gerät kaufen?
    Wie viel Geld bleibt übrig bzw. wie viel Taschengeld muss er beisteuern, damit er sich das Gerät kaufen kann?
    Die Schwierigkeit in dieser Aufgabe liegt für manche Schülerinnen und Schüler darin, zu entscheiden, welche aufgeführten Geschenke wirklich für den Kauf des MP3-Players verwendet werden können und welche reine Sachgeschenke sind. So kommt es häufig vor, dass zwar die zur Lösung einer Aufgabe notwendigen Rechenschritte beherrscht, aber dennoch falsche Werte miteinander addiert werden, die das Ergebnis verfälschen.

    Zu den Aufgaben, die das korrekte Erfassen von Textaufgaben im Mathematikunterricht bereits von Anfang an trainieren können, zählt Folgendes:
    Beispiel 2:
    Ein Läufer benötigt bei den Bundesjugendspielen zwölf Sekunden für eine Strecke von 100 Metern.
    ✗ Wie lange brauchen drei Läufer für dieselbe Strecke?
    ✗ Wie lange brauchen sie für 300 Meter?
    Obwohl den meisten Schülerinnen und Schülern bekannt ist, dass ein derartiges Problem mathematisch nicht zu erfassen ist, schalten viele von ihnen dieses Wissen aus und berechnen das Ergebnis mit einer einfachen Multiplikationsaufgabe. Erst bei der Besprechung der Aufgabe erfahren sie, dass sie durch logisches Nachdenken ihre Rechnung hätten falsifizieren können.
    Eine solche Rückführung eines mathematischen Ergebnisses auf das Problem aus der realen Welt und die anschließende Überprüfung, ob das berechnete Ergebnis wirklich stimmen kann, fällt den meisten Schülerinnen und Schülern sehr schwer und wird vielfach vernachlässigt. Sie machen sich beispielsweise keine Gedanken darüber, dass die von ihnen berechnete Länge der Seite eines Ackers einen negativen Wert ergibt oder ein Turm einen Durchmesser von zehn Zentimetern hat, dafür aber 50 Kilometer hoch ist.
    Werden im Unterricht oder zu Hause in loser Folge Scherzaufgaben wie im Beispiel 2 eingestreut und die Arbeit mit allgemeinen Textaufgaben gefördert, verhilft dies den Kindern zu einer größeren Sicherheit und Lesekompetenz im Rahmen des Erfassens von mathematisch-naturwissenschaftlichen Problemstellungen. Denn selbst in den höheren Klassen bleiben derartige anwendungsorientierte Aufgaben die größte Fehlerquelle für die meisten Schülerinnen und Schüler.
    Text- oder Sachaufgaben wie die beiden oben aufgeführten Beispiele kommen in den meisten Mathematiktests vor. Ihre korrekte Bearbeitung entscheidet in der Regel über Note 1 und 2 und legt damit bereits eine Grundlage für einen möglichen Übertritt auf die Realschule bzw. das Gymnasium. Üben Sie daher vor Mathematikarbeiten gängige Aufgaben und Grundlagen, wie etwa das Einmaleins oder die Umrechnung von Längen (Kilometer in Zentimeter usw.). Schreiben Sie zum Beispiel aus dem Schülerbuch oder aus zusätzlich erworbenem Übungsmaterial (passend zum eingeführten Lehrwerk) eine Reihe von Aufgaben auf einen Zettel, die Ihr Kind in einer vorgegebenen Zeit lösen soll. So simulieren Sie bereits eine »echte« Klassenarbeit und nehmen Ihrem Kind damit die Angst vor diesem Termin. Außerdem bereiten Sie Ihr Kind natürlich inhaltlich darauf vor.
    Auch das Mündliche zählt!
    Wie schon erwähnt, setzen sich die für den Übertritt relevanten Noten nicht nur aus den schriftlichen Leistungen in Klassenarbeiten zusammen. Auch die Heftführung und natürlich die mündliche Mitarbeit im Unterricht (hierzu zählt auch die Erledigung der Hausaufgaben) spielen eine entscheidende Rolle. Ein in Klassenarbeiten guter Schüler kann so durch eine unordentliche Heftführung oder das nur unregelmäßige Erledigen der Hausaufgaben seine gute Note schnell einbüßen. Andererseits kann eine fleißige Schülerin, die in Klassenarbeiten Blockaden hat, durch eine gute Mitarbeit schlechtere Noten in ihren schriftlichen Arbeiten ausgleichen. Dieses Verfahren wird sich im Übrigen auch an der weiterführenden Schule fortsetzen. Die Gewichtung zwischen mündlich und schriftlich ist

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