Das verflixte 4. Schuljahr
gehen oder die Schule einfacher zu erreichen ist), muss Ihr Kind sich – sofern der Übergang später gewünscht wird – am Ende der Jahrgangsstufe 5 erneut qualifizieren. Darüber hinaus darf Ihr Kind vor der Aufnahme an Gymnasium oder Realschule nicht älter als elf Jahre sein.
Guter Start an der weiterführenden Schule
Die wichtigste und effektivste Vorbereitung auf den Übertritt stellt allerdings das seelische Wohlbefinden Ihres Kindes dar. Wer sich an seiner Schule wohl und aufgehoben fühlt, gute Lebensbedingungen hat und auf den Rückhalt seiner Eltern zählen kann, wird sowohl vor dem Übertritt als auch auf der weiterführenden Schule auch unter erschwerten Bedingungen (man denke hier zum Beispiel an die erhöhten Anforderungen, die dank der verkürzten Schulzeit an Gymnasien an die Kinder gestellt werden) lernen und sich weiterentwickeln.
Und seien Sie versichert: Mit dem Übertritt ist die Messe noch längst nicht gelesen! An der weiterführenden Schule wird Ihr Kind mit neuen Lehrerinnen und Lehrern und neuen Mitschülerinnen und Mitschülern konfrontiert, mit völlig neuen Lernumgebungen und Unterrichtsmethoden. Von den neuen Fächern ganz zu schweigen. Auch die Leistungsanforderungen werden schrittweise erhöht, und das Arbeitstempo wird zunehmen. Die meisten Kinder verunsichert diese neue Situation nach dem Übertritt. Dies ist völlig normal und auch verständlich. Geben Sie Ihrem Kind die Zeit, sich auf die Anforderungen der weiterführenden Schule einzustellen, und erwarten Sie nicht, dass Ihr Kind zu Beginn seiner Gymnasial- oder Realschulkarriere dieselben Noten nach Hause bringt wie von der Grundschule. Stehen Sie Ihrem Kind insbesondere in den ersten Wochen und Monaten an der weiterführenden Schule mit einem stets offenen Ohr und mit liebevoller Hilfestellung zur Seite und seien Sie nicht zu anspruchsvoll und zu ehrgeizig mit ihm. Zeigen Sie Geduld und Verständnis, vor allem wenn Sie eine Überforderung bei Ihrem Kind feststellen. Lässt diese nach dem ersten Halbjahr an der neuen Schule nicht nach, suchen Sie das Gespräch mit der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer Ihres Kindes, um notwendige Maßnahmen mit ihr bzw. ihm zu diskutieren.
Seien Sie insbesondere in der ersten Zeit an der weiterführenden Schule nicht zurückhaltend mit Lob, Anerkennung und Aufmunterung, die sich Ihr Kind bestimmt regelrecht verdient hat. Beachten Sie aber dennoch die schon an anderer Stelle diskutierte Empfehlung für wohldosiertes Lob und Anerkennung.
Damit sich Ihr Kind an der weiterführenden Schule wohlfühlt, ist es wichtig, dass es dort schnell Anschluss und Freunde findet. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn Ihr Kind über soziale Kompetenzen verfügt, sich also beispielsweise nicht allein in den Mittelpunkt stellt, sondern seinen Platz in der Gemeinschaft findet und annimmt. Dies ist an der weiterführenden Schule wichtiger als an der Grundschule, nicht zuletzt, weil die Kinder dort nicht mehr eine solch direkte Bindung an die Klassenlehrerin bzw. den Klassenlehrer haben wie noch in der Grundschule. Greifen Sie daher bei Auseinandersetzungen mit Geschwistern oder anderen Kindern nur noch dann ein, wenn dies tatsächlich erforderlich erscheint. Lassen Sie Ihr Kind selbstständig Konfliktlösungsstrategien entwickeln und anwenden: Bei einer Auseinandersetzung in der Schule muss Ihr Kind darüber verfügen, denn dort können Sie nicht beschützend oder konfliktlösend eingreifen. Verheimlichen Sie keine familiären Auseinandersetzungen oder Streitigkeiten vor Ihrem Kind, denn auf diese Weise lernt es, dass Konflikte normal sind und gelöst werden können. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass nach gelösten Konflikten eine Versöhnung stattfindet.
10 Welche weiter- führende Schule ist die richtige für mein Kind?
Die Grundschulzeit endet in den meisten Bundesländern nach der vierten Klasse. Danach erfolgt der Übertritt des Kindes auf eine weiterführende Schule, der – wie bereits ausführlich dargestellt wurde – in manchen Bundesländern hart erarbeitet werden muss, in anderen von den Eltern relativ frei gewählt werden kann.
Überall jedoch stehen die Eltern vor der Frage, ob ihr Kind denn nun auf ein Gymnasium, die Realschule oder eine Haupt- bzw. Mittelschule gehen soll. Und diese Entscheidung sollten Sie sich in der Tat nicht leicht machen. Zwar möchten die meisten Eltern ihr Kind auf dem Gymnasium sehen, aber längst nicht alle Kinder schließen das Gymnasium mit dem Abitur ab. Etwa
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