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Das verflixte 4. Schuljahr

Das verflixte 4. Schuljahr

Titel: Das verflixte 4. Schuljahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kohn
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Prüfungen kann eine gezielte Vorbereitung prinzipiell gar nicht stattfinden. Durch sie soll das tatsächlich behaltene Wissen aus dem Langzeitgedächtnis abgefragt werden, zumal es dabei nicht um Lerninhalte geht, die erst kurz zuvor eingepaukt wurden. Trotzdem können Sie Ihr Kind auch auf solche unangekündigten Überprüfungen vorbereiten, indem Sie die bevorstehenden Termine erahnen und Ihr Kind auf diesbezügliche Anzeichen sensibilisieren. Häufig nämlich geben die Lehrerinnen und Lehrer mehr oder weniger verdeckte, manchmal gar offensichtliche Hinweise auf eine bevorstehende Probe, und genau diese Hinweise gilt es zu bemerken. Lösen Sie bei Ihrem Kind durch diese detektivische Arbeit aber bitte keine zusätzliche und vermehrte Prüfungshysterie aus. Ein weiterer Hinweis auf eine bevorstehende Probe stellt das Wiederholen des gelernten Unterrichtsstoffes dar. Geschieht dies im Unterricht und wird das derzeit behandelte Thema in baldiger Zukunft abgeschlossen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass eine unangekündigte Probe in diesem Fach ansteht.
    Nachhaltig lernen
    Bereiten Sie Ihr Kind aber nicht nur dann vor, wenn der Termin für eine Klassenarbeit oder Probe bekannt wird. Wichtiger als dieses Einpauken in das Kurzzeitgedächtnis sind längerfristig angelegte Übungsstunden, die den gesamten Stoff eines Faches im Visier haben. Setzen Sie sich über das gesamte Schuljahr hinweg beispielsweise ein- oder zweimal pro Woche zusammen, um das in der vergangenen Woche Gelernte zu wiederholen und zu festigen (oder lassen Sie dies durch eine andere Person geschehen). Sie schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits setzt sich das Gelernte viel besser und tiefer, weil einige Aspekte erneut aufgegriffen und vielleicht in einem anderen Zusammenhang dargestellt werden. Andererseits beugt diese Kontinuität der Entwicklung einer Prüfungsangst vor, wie sie an anderer Stelle in diesem Buch dargestellt wurde.
    Trainieren Sie die Rechtschreibung Ihres Kindes, indem Sie mehrmals wöchentlich Diktate schreiben lassen und diese dann gemeinsam mit Ihrem Kind korrigieren. Achten Sie aber darauf, dass die diktierten Texte altersgemäß sind und keinen zu schweren, aber auch keinen zu einfachen Wortschatz besitzen. Eine Auswahl geeigneter Materialien bieten die Schulbuchverlage über den Buchhandel an.
    Ebenfalls für eine gute Note in Deutsch unabdingbar ist die Fähigkeit, einen Text selbstständig verfassen zu können. Üben Sie das Schreiben einer spannenden Geschichte mit Ihrem Kind und geben Sie ihm Tipps, wie diese sprachlich noch abwechslungsreicher gestaltet werden könnte (zum Beispiel durch die Verwendung von beschreibenden Adjektiven, durch abwechselnd kurze und längere Sätze oder durch Tempuswechsel). Eine wirklich gute Geschichte wird Ihr Kind allerdings nur dann produzieren können, wenn es selber auch Geschichten liest. Überzeugen Sie Ihr Kind davon, jeden Tag mindestens eine Stunde (etwa vor dem Schlafengehen) ein spannendes Buch in die Hand zu nehmen. Sicher hat Ihr Kind besondere Interessen, die in dem ins Auge gefassten Buch zur Sprache kommen (zum Beispiel ein Pferdeabenteuer, eine Science-Fiction-Geschichte über das Leben auf dem Mars oder ein Detektivroman). Den Themen sind keine Grenzen gesetzt, vorausgesetzt, Ihr Kind gewinnt Freude am Lesen.
    Lesen, lesen, lesen
    Wie nicht zuletzt die PISA-Studie gezeigt hat, besteht durchaus ein Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Zeit, die täglich mit Lesen verbracht wird, und der vorhandenen Lesekompetenz. Schülerinnen und Schüler, die lieber mal ein Buch zur Hand nehmen, als zur Fernbedienung zu greifen, haben im Bereich der Lesekompetenz in der Tat besser abgeschnitten als Lesemuffel. Deren Anzahl ist in Deutschland mit mehr als 40 Prozent zudem erschreckend hoch und wird von keinem anderen Land übertroffen.
    Da sich der Aspekt der Lesekompetenz auch auf andere Bereiche des schulischen und außerschulischen Lebens bezieht, muss eine erste Konsequenz sein, das Lesen zu fördern und die Kinder stärker dahin gehend zu motivieren.
    Beim Lesen ist die Rolle der Eltern von großer Bedeutung, denn Schule allein kann Kinder und Jugendliche nicht zum Lesen motivieren, wenn dies zu Hause nicht unterstützt und gefördert wird. Für das Erfassen eines Inhalts benötigt der Leser nicht nur das Wissen über die Bedeutung der Worte und Sätze, sondern vor allem Vorstellungskraft, Strategien bezüglich des Lesens längerer Texte, des Behaltens und

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