Das verfluchte Koenigreich

Schiff suchen, das sie über den westlichen Ozean ans Ziel ihrer Reise bringen würde.

Epilog
    D ie schlanke, weiße Schaluppe hüpfte auf den Wellen und schoss wie ein flacher Kiesel dahin. Die Dreieckssegel blähten sich im Wind und zerrten an dem einzigen Mast, sodass die Takelage erbebte.
    Rathina stand am Steuer und sang aus voller Kehle. Ihre Haare wurden vom Wind zerzaust und ihre Wangen waren gerötet. Connor lehnte am Mast, wickelte Taue auf und übte Schifferknoten.
    Tania stand im Bug und der Fahrtwind peitschte ihr die Haare ins Gesicht. Gischt sprühte über Deck und die Morgensonne brannte heiß auf sie herunter.
    Sie starrte auf das bewegte Meer, zum klaren blauen Horizont. Wehmütig dachte sie an ihre sterblichen Eltern, die sie nie wiedersehen würde. Und sie dachte an den König und die Königin und an ihre anderen Schwestern in Veraglad, die verzweifelt gegen die schreckliche Seuche ankämpften. Ich werde sie retten! Nichts wird mich aufhalten! Ich werde nicht ruhen, bis Nargostronds Seuche für immer aus dem Elfenreich vertrieben ist!
    Die Küste von Weir entfernte sich schnell. Vor ihnen lagen neue Ufer. Dort würden sie hoffentlich finden, was sie so dringend suchten – ein Heilmittel gegen die Krankheit.
    Dort, jenseits des schimmernden Horizonts …
    Tania rief sich die Worte ihrer Mutter in Erinnerung, die sie vor langer Zeit und an einem fernen Ort gesagt hatte. Damals hatte sie nicht geahnt, wie bedeutsam diese Worte eines Tages für sie sein würden.
    … jenseits der flachsgelben Küsten und heidebedeckten Hänge von Alba, jenseits der smaragdgrünen Hügel von Erin, Land der verzauberten Wasser, jenseits des drachenbewehrten Hy Brassail, weit, weit weg im Lande Tirnanog, dort, wo der göttliche Harfner am Ende der Welt seine Lieder spinnt …
    Und jetzt steuerten sie auf diese sagenumwobenen Inseln zu. In ihren Händen lag das Schicksal der Bewohner des Immerwährenden Elfenreichs.
    Und sie würde sie nicht im Stich lassen!

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