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Das vergessene Zepter

Das vergessene Zepter

Titel: Das vergessene Zepter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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gleichbedeutend mit dem vergessenen Zepter. Verborgen in einer verschlossenen Höhle, umrankt von Geheimnis und Wehmut.
    Er hatte trotz allem das Gefühl, sichergehen zu müssen. »Ich habe noch drei … allgemeinere Fragen. Ihr spracht von Mammuts und davon, wie nahe ihr ihnen in früheren Zeiten wart. Seid ihr euch sicher, daß es keine mehr gibt? Auch nicht in den unzugänglichen Einöden des Affenmenschenlandes?«
    Â»Es gibt sie nicht mehr«, antwortete Attanturik. »Das letzte fiel in den Zeiten Rulkineskars, zur Strecke gebracht von Menschen, die außer Krieg nichts kannten. Der Mensch hat sich weiterentwickelt seitdem, jedoch tat er dies nur, um desto mächtiger sein zu können. Das Zepter in der Höhle ist fürwahr dem letzten Mammut auch geschuldet. Es wäre demnach nicht ohn’ Sinn, wenn es ein Mammut bürgte.«
    Â»Verstehe. Meine zweite Frage wäre: Wer oder was sind diese Tsekoh, die ihr jetzt schon zweimal erwähntet? Sie scheinen eure Hauptfeinde in der Welt zu sein.«
    Â»Auch ihr habt einen großen König«, antwortete Attanturik ohne zu antworten. »Euer Rulkineskar – wie war noch gleich sein Name? Irinweh?«
    Â»Rinwe.«
    Â»Richtig. Er wußte, wer die Tsekoh sind. Er rang sie nieder in den Feldern des Südens.«
    Â»Der Geisterfürst und seine Krieger«, hauchte Naenn. »Rinwe beendete die vierzigjährige Schreckensherrschaft des Geisterfürsten in den Sonnenfeldern, aus denen Rodraeg stammt. Diese Geister sind die Tsekoh?«
    Â»Sie sind die Schatten, die die Götter werfen«, sagte Attanturik, und es klang fast, als sänge er. »Ein Spiegelbild auf Wasser, ein Flecken ohne Licht auf Land. Wo war der Riese, als die Tsekoh im Süden ein Reich errichteten? Der Riese war geschwächt nach Rulkineskars Tod. Das Zepter fortgeschlossen. Ein Zeitalter vollendet, das folgende noch nicht begonnen. Die Dunkelheit zwischen der Welt, die gestorben ist, und der, die noch nicht die Kraft hat, geboren zu werden – das sind die Tsekoh.«
    Â»Und die Schemenreiter?« fragte Eljazokad. »Sie sehen dem ähnlich, was man sich über den Geisterfürsten erzählt.«
    Â»Das solltest du ihnen nicht zu Gehör bringen! Sie kämpfen auf seiten des Riesen seit unnennbarer Zeit. Vierzig Mann waren es zu Beginn, die sich in Eide schmiedeten wie andere in Rüstung. Die meisten wurden von den Jahrhunderten verblaßt. Sie lösen sich auf, bis nur noch Erinnerung zurückbleibt. Nur sechs sind uns noch geblieben. Sechs Getreue aus unnennbarer Zeit.«
    Â»Sie können das Zepter nicht holen, weil sie es nicht … tragen können?« vermutete Bestar. »Weil sie … nicht mehr wirklich sind.«
    Â»So ist es, Bestar, der du unter den Kleinen der Größte bist.« Wieder eine Anrede, die Bestar nicht erwartet hatte und die ihn eigentümlich bewegte. »Die Schemenreiter können nicht mehr für uns kämpfen. Sie können uns nur noch beim Entschwinden begleiten.«
    Â»Hier entschwindet niemand mehr«, sagte Bestar entschlossen. Er sah Naenn fragend an, und die nickte ihm zu. »Wir nehmen diesen Auftrag an. Rodraeg wird es schon schaffen. Eine Höhle hat ihn krank gemacht, vielleicht kann eine andere Höhle ihn wieder gesund machen. Das Zepter ist doch ordentlich magisch, oder?«
    Â»O ja.«
    Bestar schlug sich mit der Faust in die Handfläche. »Dann los! Gebt uns diesen Schlüssel!«
    Auch der Riese Attanturik wechselte Blicke, mit dem Krieger Klellureskan und dem Untergrundmann Gerimmir. Auch diese nickten.
    Â»Dann merkt auf! Der Schlüssel zur Höhle des Alten Königs lautet:
    Levakirnni Kruuntelgis
    Rulkineskar Rulkihelgis
    Ushrukoshun Kishrigrunik
    Urlutraktis Urlutlunik.«
    Bestar blies die Backen auf. Naenn kratzte sich verlegen am Kopf. Ȁh, ich glaube, ich werde mir das besser notieren. Rodraeg hat Schreibzeug in seinem Rucksack, denke ich …«
    Â»Nicht nötig«, sagte Eljazokad ruhig. »Levakirni Kru-un-telgis Rulkineskar Rulkihelgis Uschru-koschun Kischri-gru-nik Urlut-raktis Urlut-lunik.«
    Â»He, wie machst du das?« staunte Bestar. Selbst die Riesen schienen beeindruckt.
    Eljazokad zuckte die Schultern. »In meiner Kindheit, als ich zwar mitbekommen hatte, daß ich magisch begabt war, aber nicht wußte, wie, warum und wie stark, habe ich etliche Zaubersprüche gelernt, um etwas aus

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