Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
und zu versuchen, das nächste Mal mehr auf die Warnsignale zu achten.« Er hielt dem Blick seines Vaters ruhig stand. »Ich konnte Jacen nicht retten. Aber vielleicht. Vielleicht gibt es andere, denen ich helfen kann.«
Er drückte die Schultern durch und wandte sich an Tadar'Ro. »Ich danke Euch, dass Ihr mich diese Technik gelehrt habt. Und ich hoffe, Ihr seid jetzt nicht beleidigt, aber. ich muss Euch sagen, dass ich nicht die Absicht habe, so etwas noch mal zu tun. Niemals. Ich. Ich glaube, dass es für mich besser ist, einfach in der Gegenwart zu leben.«
Luke schwieg, doch Ben spürte, wie der Stolz seines Vaters wie eine warme, behagliche Welle über ihn hinwegspülte. Er blinzelte angestrengt, weil er nicht wieder weinen wollte.
»Nichts daran ist eine Beleidigung«, versicherte Tadar'Ro ihm. »Die Wege der Aing-Tii sind nicht für alle bestimmt. Du hattest den Wunsch zu lernen; wir unterweisen jene, die uns darum bitten. Bei Jorj Car' das war es genauso. Als Antwort auf seine Fragen baten wir ihn lediglich, mehr über uns zu lernen, nicht, wie wir zu werden.«
Ben fragte sich flüchtig, wie die Wege der Aing-Tii aussehen mochten, jetzt, wo sie solche Dinge selbst entscheiden mussten. Doch das ging ihn nichts an, noch sollte es das.
»Während du. fort warst«, sagte Luke, »hatten Tadar'Ro und ich eine sehr interessante Unterhaltung. Wie sich herausgestellt hat, waren du und ich nicht die einzigen Menschen, die den Kodex berührt haben.«
Ben durchfuhr ein Ruck, den er jedoch sanft unterdrückte. Ungeachtet dessen, was er durch das Flusswandeln mit angesehen hatte, wusste er, dass er früher oder später lernen musste, nicht zusammenzuzucken, wenn jemand Jacens Namen erwähnte. »Jacen hat es ebenfalls getan?«
Luke nickte. »Ich habe Tadar'Ro erzählt, was wir erlebt haben, und offenbar hat Jacen dasselbe gespürt, als er den Kodex berührte.«
»Diese ganze Deine-Kräfte-verstärken-Sache?«
»Nun ja, das auch. Aber was noch wichtiger ist, er hatte das Gefühl, als wäre im Schlund irgendetwas nicht in Ordnung, genau wie ich auch. Als er abreiste, hat er Tadar'Ro gesagt, er würde sich in den Schlund begeben, um der Angelegenheit auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was dahintersteckt.«
Ungefähr vierzig Millionen Fragen drängten sich in Bens Verstand. Er öffnete den Mund um mindestens dreiundsechzig davon zu stellen, doch Tadar'Ro unterbrach ihn.
»Ich sagte Jacen Solo, er solle nicht gehen. Und denselben Rat gebe ich Luke Skywalker und Ben Skywalker.«
»Warum nicht? Wenn da irgendetwas im Argen liegt.«, begann Ben.
»Dort hausen die Geisttrinker«, sagte Tadar'Ro. »Für die, die die Macht nutzen, ist das ein gefährlicher Ort.«
Ben sah seinen Vater an. Luke nickte fast unmerklich.
»Wir sind zu dieser Reise aufgebrochen, um herauszufinden, was Jacen Solo widerfahren ist, um ihn in Darth Caedus zu verwandeln«, sagte Luke, »und auch, um zu sehen, ob wir irgendetwas über die sonderbare Geisteskrankheit in Erfahrung bringen können, die eins nach dem anderen die Mitglieder des Jedi-Ordens befällt. Tadar'Ro. Wir müssen dieser Sache nachgehen.«
Trotz der Eindringlichkeit, mit der er sie gewarnt hatte, schien ihre Entscheidung Tadar'Ro nicht zu überraschen. Nachdem er vier Menschen kennengelernt hatte, fing er womöglich an dahinterzukommen, wie dickköpfig sie sein konnten.
»Das hat Jacen Solo auch gesagt. Und ich werde Euch dasselbe Abschiedsgeschenk mit auf dem Weg geben, das ich ihm gemacht habe: ein Rätsel. Der Pfad der Erleuchtung führt durch den Abgrund vollkommener Dunkelheit. Der Weg ist schmal und trügerisch, aber wenn du ihm folgen kannst, wirst du finden, was du suchst.«
Ben und Luke tauschten Blicke. »Keine weiteren Hinweise?«
»Wie Ihr vorhin zu meinem Volk sagtet. Das müsst Ihr selbst rausfinden.«
Trotz allem musste Ben grinsen. Er hatte keine Ahnung, dass die Aing-Tii so viel Sinn für Humor hatten.
»Und für Ben Skywalker habe ich noch ein anderes Geschenk. Eins, das nicht ganz so schwierig zu verstehen ist.«
Er hatte einen der Vor'cha-Betäubungsstäbe an einem Gürtel um seine Hüfte getragen. Jetzt streckte er die Hand aus, um ihn davon zu lösen, und hielt ihn Ben hin.
»Du und dein Vater, ihr wurdet mit einer solchen Waffe angegriffen. Ich bedaure diesen Übergriff zutiefst. Jetzt gehört die Waffe dir. Ich weiß, dass du sie mit Bedacht einsetzen wirst. Sie kann deinen Gegner bewusstlos machen, selbst durch eine Rüstung
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