Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
Vom Netzwerk:
stinken.«

13.

    AN BORD DER JADESCHATTEN

    Sie verließen den Hyperraum, und die Sterne wurden wieder zu weißen, glühenden, feststehenden Punkten in der Schwärze des Alls statt in die Länge gezogene weiße Lichter. Allerdings hatte Ben kein Interesse an den weißen Punkten. Konnte man ihm das verübeln, wenn sich plötzlich direkt vor seinen Augen eins der schönsten Raumphänomene entfaltete, das er je gesehen hatte?
    Ben spürte im wahrsten Sinne des Wortes, wie es ihm eine Sekunde lang den Atem verschlug, bevor er sich wieder fasste. Das winzige Hologramm dieses Gebiets, das Luke ihm gezeigt hatte, wurde dem Kathol-Rift nicht im Mindesten gerecht und hatte wenig dazu beigetragen, ihn auf das Spektakel vorzubereiten, das er nun vor sich hatte. Er hatte bereits zuvor Raumnebel gesehen und fand sie hübsch, wie die meisten Menschen. Aber das hier.
    In dieser glühenden, wirbelnden Wolke, die den Großteil des Schirms füllte, war jede Farbe vertreten, die er jemals gesehen hatte, und sogar einige, die er nicht kannte. Die Wolke schien sich zu bewegen und zu pulsieren wie ein lebendes Wesen; ihre Farben veränderten sich ständig. Er wollte dasitzen und das Schauspiel lange Zeit betrachten, wie hypnotisiert von ihrem Tanz.
    »Das ist wirklich wunderschön«, sagte Luke, und selbst seine Stimme barg einen Anflug von Ehrfurcht. Ben fühlte sich eingedenk seiner eigenen Reaktion ein bisschen wohler, wenn sein Dad gleichermaßen beeindruckt war. »Aber ich bin sicher, wenn wir erst einmal da drin sind, wird es nicht mehr so schön sein.«
    Ben nickte. Er dachte an die Aufzeichnungen, die Luke ihm zu lesen gegeben hatte, an jene, die im Graben Halluzinationen gehabt hatten, und fragte sich, ob der Grund dafür teilweise darin bestehen mochte, dass der Verstand Schwierigkeiten hatte, so schnell von Schönheit zu Gefahr umzuschalten. Mit einem letzten bewundernden Blick auf das Spektakel wandte er sich der Kopilotenkonsole zu.
    Luke drückte einen Knopf, der ein Signal an Cilghals Komlink schicken würde. Als die Mon Calamari nicht reagierte, suchte er Bens Blick, zuckte die Schultern und fing an, eine Nachricht aufzuzeichnen.
    »Cilghal, hier ist Luke. Ben und ich bereiten uns darauf vor, in den Kathol-Rift zu fliegen. Angesichts der Natur des Grabens und der Menge an elektromagnetischer Strahlung, mit der wir es zu tun haben, erwarte ich, dass jedwede Kommunikationsbemühungen bestenfalls punktuell sein werden und höchstwahrscheinlich sogar schlichtweg unmöglich. Bitte versucht weiterhin, mit uns in Kontakt zu treten, um uns über die Situation der Jedi auf dem Laufenden zu halten. Wir werden dasselbe mit allem tun, was wir erfahren, auf die bescheidene Möglichkeit hin. dass womöglich etwas durchkommt. Andernfalls werden wir Verbindung aufnehmen, sobald unsere Mission hier abgeschlossen ist.«
    Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Möge die Macht mit uns allen sein.«
    Mehr als alles andere, was Ben bislang erfahren hatte, ernüchterte ihn dies wie ein Eimer kaltes Wasser. Mit einem Mal senkte sich die wahre Schwere ihrer Lage einem Gewicht gleich auf seine Schultern herab. Diese Worte verrieten ihm, dass sich sein Vater keineswegs sicher war, dass sie von dieser Mission zurückkehren würden.
    Aber das war schon in Ordnung. Ben war vielleicht erst sechzehn, doch er hatte mehr durchgemacht als die meisten Leute, die dreimal so alt waren wie er. Er hatte an Missionen teilgenommen, wo es sehr ungewiss gewesen war, ob er überleben würde oder nicht - bei einigen war er sich sogar verdammt sicher gewesen, dass er es nicht täte. Von einer Mission heimzukehren war ohnehin nie der springende Punkt. Vielmehr ging es darum, sie erfolgreich zum Abschluss zu bringen.
    Luke wandte sich um, stellte fest, dass sein Sohn ihn ansah, und schenkte ihm ein kleines Lächeln. »Wie war das Mittagessen?«
    Ben war verwirrt. Sie hatten schon vor einer Stunde gegessen. »Äh... gut. Warum?«
    »Weil es dir womöglich gleich wieder hochkommt.«
    Ben schnaubte beleidigt. »Nicht sehr wahrscheinlich.«
    Luke prustete. Seine Hände flogen über die Steuerkontrollen, und Bens Augen wurden unaufhaltsam zum Graben zurückgezogen.
    Irgendwo da drin befand sich der Heimatplanet der Aing-Tii. Ihn zu finden war nicht unmöglich - Jacen hatte es geschafft. Ben wünschte, sein Cousin wäre in den Notizen, die er über seine Zeit dort im Archiv zurückgelassen hatte, ein wenig mitteilsamer gewesen. Alles, was Jacen zum Wissen der Jedi über die

Weitere Kostenlose Bücher