Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
hinein, was ihnen kaum gelang, bevor Tahiri abhob.
»Wie ist es gelaufen?«
»Glatt wie Schimmerseide«, sagte Jaina.
»Hat sich irgendjemand im Netz verfangen, oder war das Ganze bloß eine gute allgemeine Übung?«
»Javis Tyrr ist uns gefolgt«, berichtete Jag. »Zumindest wissen wir, dass wir ihm den Abend verdorben haben.«
Tahiri grinste ein wenig. »Gut. Er hat versucht, mich zu interviewen, wisst ihr.«
»Das überrascht mich nicht«, meinte Jaina, die vor Abneigung die Nase rümpfte. »Du würdest seine Einschaltquoten durch die Decke schießen lassen.«
Jag aktivierte sein Komlink. »Hoth, hier ist Gaunt. Ist das Bantha in Position?«
»In der Höhle, wie besprochen«, entgegnete Winter Celchu. »Bereit zum Abmarsch.«
»Großartig. Mynock wurde für den heutigen Abend effektiv neutralisiert. Operation Caranak wird fortgesetzt wie geplant.«
»Viel Glück! Hoth Ende.«
Jaina hörte zu, ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen. Jag hatte sich die Bezeichnung Mynock einfallen lassen, um ihren parasitären Journalisten zu beschreiben. Das passte perfekt. Sie seufzte und lehnte sich gegen ihn. Sie mussten noch ein weiteres »Bantha« - einen Gleiter - einsammeln, dann war die Mission abgeschlossen. Sie und Jag würden die Nacht unter Decknamen in einem kleinen, abgelegenen Hotel auf der anderen Seite des Planeten verbringen.
»Übrigens«, fragte Tahiri, »warum Operation Caranak?«
»Ein Caranak«, erklärte Jag und schlang einen Arm um Jaina, während sie auf dem Rücksitz ihren Kopf gegen seine Schulter legte, »ist ein auf Endor heimisches Wasserfedervieh, das berüchtigt dafür ist, sich bloß schwer zähmen zu lassen.«
Tahiri schwieg, ehe sie langsam sagte: ». eine Wildgans?«
»Genau das.«
Noch eine Pause, und dann: »Und da behaupten die, du hättest keinen Sinn für Humor, Jag!«
»Die«, sagte Jag mit vollkommen ernster Stimme, »haben eben kein besonders gutes Spionagenetzwerk.«
DIE PRIVATWOHNUNG DER SOLOS, CORUSCANT
»Ich mache mir Sorgen um Allana«, sagte Leia. Sie hatte sich im Schlafgemach neben ihrem Mann zusammengerollt, ihre zierliche Gestalt gegen seine größere geschmiegt. Sie hatten sich dazu entschieden, das große, dicke Transparistahlfenster von Militärqualität offen zu lassen. Zu allen Tag- und Nachtstunden konnten sie die bunten, sich konstant verändernden Bilder des Verkehrs von Coruscant beobachten. Einige hätten den Anblick vielleicht als stressig empfunden; die Solos hingegen, mit ihrer Liebe zu Fahrzeugen, fanden ihn beruhigend.
»Was ist mit ihr?«, murmelte Han. Er war schon fast eingeschlafen, doch er konnte die Anspannung, die Wachheit im Körper seiner Frau spüren. »Sie ist gut mit den Spinnen auf Kessel klargekommen. Ganz genau so, wie eine SoloEnkeltochter es tun sollte.«
»Ich spreche nicht von den Nachwirkungen von Kessel«, sagte Leia. Ihre Stimme war leise, ruhig, und Elan konnte sie kaum hören. Er runzelte die Stirn und richtete sich auf einem Ellbogen auf, während er sie behutsam umdrehte, damit sie ihn ansah.
»Ist das irgend so eine Macht-Sache?«
»Nein, überhaupt nicht. Tatsächlich ganz im Gegenteil.« Leia seufzte. »Han, sie braucht etwas. Gewöhnliches. Und das sind wir mit Sicherheit nicht.«
»Nun, damit hast du recht, aber das ist sie auch nicht. Sie wurde als die Chumeda geboren, als hapanische Thronerbin. Sie ist die Tochter von Tenel Ka und Jacen Solo, zweier sehr mächtiger Jedi. Sie ist in etwa so weit von einem gewöhnlichen Mädchen entfernt, wie es nur geht.«
Leia seufzte und kuschelte sich an ihn, um träge seine Brust zu streicheln. »Trotzdem hatte sie ihr tägliches Programm, als sie die Chumeda war. Ihr Zuhause. Ihre Droiden.«
»Sie hat hier auch Droiden. Und das fühlt sich gut an, also mach weiter - autsch!« Han schaute sie gequält an, als Leia mit Absicht an seinem Brusthaar zog, um ihn zu ärgern.
»Das hat sie. Aber angesichts all dessen, was momentan vorgeht, kann ich nicht umhin, an meine eigene Kindheit zu denken. Was dafür gesorgt hat, dass ich mich zufrieden, sicher und geliebt gefühlt habe.«
»Oh ja, du hattest ein vollkommen gewöhnliches Leben. Das kannst du vergessen, Prinzessin und Senatorin!«
Obwohl er sarkastisch war, wusste Han, dass er außerdem recht hatte, und Leia, die in Bezug auf diese Dinge normalerweise fair war, wies ihn nicht dadurch zurecht, dass sie erneut an seinem Brusthaar zupfte.
»Nein, ich hatte absolut kein gewöhnliches Leben. Aber ich habe mich nie
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