Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Moff-Rat am Hals, und die Befürworter der Wiedervereinigungsbemühen, die nach einer gewissen Führung gesucht haben, nehmen in alle Himmelsrichtungen vor dir Reißaus.«
Jag seufzte. »Ich mache bloß meinen Job. Eine Reaktion von Seiten des Büros des Staatschefs war einfach nötig, besonders, da ich mich im Moment hier aufhalte und nicht im imperialen Raum. Und wie sollte ich auf derlei schon reagieren? Wie wär’s mit der Wahrheit? Dass Daala gefährlich außer Kontrolle und das Vorgehen der Jedi das einzig Vernünftige war.«
Jaina gab einen Laut von sich, der an einen strangulierten Ewok erinnerte. »Wie wär’s, wenn du so Politik machen würdest, damit nicht noch mehr Leute mit Blastern in deine Richtung zielen?«
Jag, der sich mit einem Mal sehr erschöpft fühlte, sackte in sich zusammen. »Politik machen. Darin bin ich nicht besonders gut, Jaina. Die Wahrheit genügt nicht, fair zu sein genügt nicht, nach sinnvollen Präzedenzfällen zu suchen und sich für einen zu entscheiden, genügt nicht. Trotzdem soll man Politik machen, was ungefähr so ist, als würde man ein ungepanzertes Shuttle durch den schlimmsten Meteoritenschauer der Geschichte steuern – und genauso ergiebig. Manchmal denke ich, dass der einzige Grund dafür, dass ich nicht so gestört wie Daala bin, der ist, dass ich jünger bin.«
»Meine Mutter ist nicht gestört.«
»Nein, aber sie hat das Amt der Staatschefin aufgegeben und sich stattdessen einer Profession zugewandt, bei der sie Leute in zwei Hälften schneiden kann, wenn sie ihr auf den Wecker gehen.«
»Ein Punkt für dich.«
»Ich habe noch einiges mehr in petto.« Er streckte die Hand aus und zog sie auf seinen Schoß. Sie stieß einen flüchtigen Laut des Protests aus, bevor sie sich setzte.
Er fuhr fort: »Erstens muss ich auf die Ungerechtigkeit der Situation hinweisen. Würde ich mich gegen die Jedi stellen, wärst du sauer auf mich. Und spreche ich mich zugunsten der Jedi aus, bist du auch sauer auf mich.«
»Natürlich. Du bist ein Mann, und das bedeutet, dass du immer das Falsche tust.«
Das ignorierte er. »Zweitens: Dir entgeht das Gesamtbild. Für mich ist offensichtlich, dass du von Anfang an über den Plan der Jedi informiert warst, Daala abzusetzen, ohne dass du die Sache mir gegenüber auch nur im Entferntesten angedeutet hast … und ich bin nicht sauer deswegen. Du hast getan, was du tun musstest. Indem ich der Öffentlichkeit sagte, dass die Jedi das Richtige getan haben, tat ich, was ich tun musste. Mach mir deswegen keine Vorwürfe.«
Sie seufzte. »Ich mache dir Vorwürfe, weil ich nicht hier sein kann, um dich zu unterstützen, um ein Auge auf dich zu haben. Ich habe einen Auftrag.«
»Wo?«
»Darf ich nicht sagen.«
Er lachte, dann schlang er seine Arme um sie. »Stang! Wann reist du ab?«
»Heute Nacht.«
»Vorher noch Abendessen?«
»Vorher noch Abendessen.«
NEUNTER GERICHTSSAAL, CORUSCANT
»Schuldig.« Jedes Mal, wenn der Richter eine Frage mit »Im Anklagepunkt …« begann und mit »Wie befinden Sie die Angeklagte?« beendete, war das das Wort, das der Wortführer der Geschworenen – ein stattlicher Mon Calamari mit einem unfreundlichen, starrenden Blick … einem starrenden Blick, der auf Tahiri gerichtet war – aussprach.
Gegen Ende der Liste von Anklagepunkten wurden einige mit einem »Nicht schuldig« abgeschmettert. Doch der wichtigste Anklagepunkt – vorsätzlicher Mord – stand auf der falschen Seite der Trennlinie.
Tahiri war wie betäubt. Sie wusste, dass alles Blut aus ihrem Gesicht gewichen sein musste, um sie blass und leblos wirken zu lassen.
Das lag nicht so sehr daran, dass sie verloren hatte, sondern hatte eher damit zu tun, dass in Kürze ihr Urteil gesprochen wurde, dass sie eine schreckliche Strafe aufgebrummt bekommen würde. Es hatte damit zu tun, dass sie in den Augen jenes Wortführers, der Geschworenen, des Richters, der Zuschauer und der Medien – und in Bälde, wenn die Aufnahmen des Urteils ausgestrahlt wurden, in den Augen von ganz Coruscant und der gesamten Galaktischen Allianz – jetzt etwas war, wofür sie sich selbst nicht hielt: eine Kriminelle, eine Mörderin.
Seit jeher hatten andere über Tahiri geurteilt. Die Tusken-Räuber, die Jedi, die Yuuzhan Vong, Darth Caedus – und jetzt ein Rang voller Geschworener, die nie persönlich mit ihr gesprochen hatten. Sie hatte noch nie in ihrem Leben die Kontrolle darüber gehabt, wer oder was sie war.
In ihrem Kopf schwirrten noch andere Worte
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