Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
»Warum?«
»Während Valin Verbindung mit unseren Kontaktpersonen auf dem Planeten aufnimmt, werde ich die Sicherheitsvorkehrungen der Golan-Geschützplattformen in der Umlaufbahn überprüfen.«
»Ahh.« Zumindest war das keine der irritierenden Ich-bin-sicher-Sie-kommen-schon-selbst-dahinter-Antworten der Geschwister. Die meiste Zeit über speisten die Geschwister sie mit dieser wenig hilfreichen, elterlichen Antwort ab, und in nahezu jedem Fall stimmten sie der Schlussfolgerung zu, die Kandra ihnen lieferte. Ihr war gar nicht klar gewesen, dass sie sich so gut darauf verstand, Jedi-Taktiken und -Motive einzuschätzen.
Sie erreichten das Ende der Informationsschlange, doch Jysella beugte sich dicht zu ihrem Bruder, wechselte ein paar geflüsterte Worte mit ihm und wandte sich dann ab, um ohne einen weiteren Kommentar auf die Hauptbesucherhalle der Station zuzugehen, wo sich Dienstleistungsbetriebe, Restaurants und einige zollfreie Läden befanden.
Kandra verfolgte, wie sie sich entfernte. »Wenn ich schon nicht erfahren darf, was ihr hier wollt, dürfte ich dann wenigstens wissen, wo Beurth und ich am besten sein sollten, um die versprochene Story zu kriegen?«
Ärgerlicherweise antwortete Valin ihr überhaupt nicht. Das kam gelegentlich vor. Doch Kandra sah, dass er sie nicht ignorierte. Stattdessen studierte er mit zusammengekniffenen Augen eine Gruppe von Reisenden vor ihnen in der Schlange.
Ohne den Kopf zu drehen, schaute sie in diese Richtung. In der Schlange standen vier Personen, die offensichtlich zu einer Reisegruppe gehörten. Das nahezu identische Aussehen ihrer Kleidung – dunkelgrüne Overalls, die Kandra dem Stil und den Schulterklappen nach dem Korporationssektor zuordnete – verriet, dass sie derselben Mannschaft angehörten. Drei waren Männer, eine war eine Frau, allesamt Menschen, und sie waren auf eine Art und Weise aristokratisch und attraktiv, die Kandra an das Volk des Hapes-Konsortiums erinnerte, auch wenn diese vier vom Gesicht her keine so große Ähnlichkeit mit Hapanern aufwiesen. Sie trugen keine Namensschilder. Sie sprachen nicht miteinander.
Kandra stellte sich auf die Zehenspitzen, sodass sie in Valins Ohr flüstern konnte. »Was ist los?«
»Ein Erbeben der Macht.« Valins Stimme war abwesend. »Und alle haben Gürteltaschen, die genau die richtige Größe für Lichtschwerter haben. Vielleicht sehen sie so in ihrer wahren Gestalt aus …«
»Wer ›sie‹?«
Valin schien sich zu sammeln. »Vergessen Sie’s. Halten Sie sich von ihnen fern. Sie sind gefährlich.«
Kandras Pulsschlag beschleunigte sich. Valin bot ihr immer noch keine Antworten, doch zumindest schienen sie sich in unmittelbarer Nähe der Story zu befinden, die er ihr versprochen hatte. Sie beugte sich hinter sich, zu Beurth, und nickte so unauffällig wie möglich in Richtung der vier in den Overalls. »Die Spionagekamera auf diese vier da – die ganze Zeit über.«
Der Gamorreaner wühlte in seinem Reisebeutel herum und förderte ein großes Datapad zutage, das er aufklappte. Auf dem Bildschirm erschien ein Puzzlespiel. Beurth richtete die Basis des Geräts in Richtung der vier Reisenden aus, während er spielte.
Er behielt das Datapad in Händen, als die Gruppe der Neuankömmlinge, darunter auch die vier in den Overalls und Valin samt Begleitern, die Informationsphase durchlief, wo man ihnen von den Gefahren berichtete, die von den Drochs drohten, wo sie Dosen mit Droch-Abwehrspray erhielten und wo ihnen eine unheilvolle Warnung über gewaltige Stürme auf der Oberfläche des Planeten zu Ohren kam.
Der Shuttleflug runter nach Hweg Shul verlief ereignislos. Valin hatte sie drei im hinteren Teil der Raumfähre untergebracht, ein gutes Stück hinter den Reisenden in den Overalls, und jetzt schaute er sie nicht an. Auch ließ er nicht zu, dass Kandra und Beurth sie anstarrten. »Sonst würden sie irgendwann Ihre Aufmerksamkeit auf sich ruhen spüren. Lassen Sie sich nicht von Ihren Gefühlen verraten.«
Sie landeten vor Einbruch der Dämmerung in der Planetenhauptstadt, und bei ihrem Anflug konnte Kandra durch das Sichtfenster die Schäden erkennen, die die Stürme in der Stadt angerichtet hatten. Gebäude waren beschädigt. Auf einigen Straßen lagen Trümmer verstreut. Auf leeren Grundstücken waren Notunterkünfte errichtet worden, Zelte als Schutz gegen das Winterwetter.
Nach der Landung traten sie in dieses Wetter hinaus. Kandra raffte ihren modischen, aber nicht ausreichend langen Mantel fester
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