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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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nehmen, lehnte ihr Angebot von Kaf oder Wein jedoch ab. Mit einer fast unmerklichen Geste bedeutete er Ben und Vestara, die neben ihm auf dem Sofa beziehungsweise in dem Polstersessel saßen, dass sie die Getränke ebenfalls ablehnen sollten, und sie taten es.
    Sel setzte sich auf einen Stuhl am Tisch und wandte sich den beiden Jugendlichen zu. »Ich fürchte, Meister Skywalker übertreibt ein wenig, was mich betrifft. Ich bin keine Jedi mehr. Das bin ich schon nicht mehr, seit ich mich erinnern kann. Falls überhaupt irgendetwas, bin ich jetzt eine Theranische Lauscherin und eine Heilerin. Und manchmal diejenige, zu der die Alteingesessenen Fremde schicken, um zu sehen, ob ich sie wieder gesund machen kann.«
    Ben schüttelte den Kopf. »In den Berichten meines Vaters über das, was sich vor all diesen Jahren auf Nam Chorios zugetragen hat, werdet Ihr nicht weiter erwähnt.«
    Sel sah Luke an. Er fand, dass in ihrem Blick ein Anflug von Dankbarkeit lag. »Ich bezweifle, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen habe.« Sie schwieg einen Moment lang. »Aber ja, einst war ich eine Jedi. Ich habe ganz vage Erinnerungen an glückliche Zeiten auf Coruscant … Als junge Jedi-Ritterin wurde ich zusammen mit einem erfahrenen Jedi-Ritter namens Beldorian zu diesem Ort geschickt.«
    »Von dem habe ich gehört. Der Hutt-Jedi!«
    »Diese Welt vergiftet Machtnutzer, wenn sie zu lange hier verweilen, es sei denn, sie besitzen ein sehr seltenes Maß an emotionaler Erdung – was bei den Lauschern durch ihre Verbindung zu den Tsils der Fall ist. Aber Beldorian war zu sehr ein Hutt, der als Jedi gegen die gierigeren, zügelloseren Seiten seiner Natur ankämpfte, ehe er ihnen hier erlag. Ich war damals zu jung, zu unwissend, zu unerfahren. Ich war noch nicht einmal geschickt genug, um mir hier ein Lichtschwert zu bauen. Ich verfiel der Dunklen Seite … und dann dem Wahnsinn.« Sels Tonfall war sonderbar ungezwungen, als würde sie die Einzelheiten einer Einkaufstour zum Besten geben, die sie früher am Tage unternommen hatte.
    Vestaras Blick flackerte. Auf Luke hatte es den Anschein, als würde sie einige Berechnungen anstellen. »Das wäre dann … wann gewesen? Vor fünfzig, sechzig Jahren?«
    Sel lächelte wieder und schenkte ihnen ein kleines Kopfschütteln. »Es ist noch viel länger her. Jahrhunderte.«
    Vestara runzelte die Stirn. »Aber Ihr seht wie ein Mensch aus. Dann wärt Ihr längst tot.«
    »Ich bin ein Mensch. Von alderaanischer und hapanischer Herkunft. Und ohne eine einzige Prothese oder irgendein Ersatzteil in meinem Körper – abgesehen von meinen Zähnen, die vor langer Zeit durch mangelnde Sorgfalt so ruiniert wurden, dass sie nicht mehr zu retten waren.« Sie zuckte die Schultern. »Aber während mein Verstand verfiel und Stück für Stück verging, wurde mein Körper konserviert – durch den Verzehr von Drochs.«
    Bens Augenbrauen schossen in die Höhe, und er warf seinem Vater einen argwöhnischen Blick zu. » Das stand ebenfalls nicht in deinem offiziellen Bericht.«
    »Glaubst du, ich wollte, dass irgendjemand denkt, man könne quasi Unsterblichkeit erlangen, indem man hierherkommt und sich mit den Drochs einlässt?« Luke bedachte seinen Sohn mit einem Kopfschütteln. Tatsächlich hatte er das Gefühl, dass der Umstand, dass Vestara diese Fakten erfuhr, bereits beträchtliche Gefahren in sich barg. Falls ihre wahre Loyalität nach wie vor den Sith galt, falls sie während ihres Aufenthalts hier keinen gesunden Respekt und Angst vor den Drochs und vor dem bekam, wofür sie standen … »Außerdem ist es ja nicht so, als könne man irgendein bestimmtes Gericht verspeisen oder als gäbe es irgendein Rezept, das man zubereiten könne, um sich die heilenden Kräfte der Drochs einzuverleiben.«
    »Nein.« Sels Stimme nahm einen kühlen Tonfall an. »Man muss sie lebend verzehren, sie sich zappelnd in den Mund stecken. Manchmal versuchen sie dabei, sich in deiner Wange oder Zunge einzunisten. Man beißt auf ihnen herum, knirsch, knirsch, knirsch.«
    Ben versuchte, einen Schauder zu unterdrücken, was ihm nicht ganz gelang.
    Sel schüttelte ihre plötzlich gedrückte Stimmung ab und sah Ben von Neuem an. »Wenn man sie auf diese Art und Weise verzehrt, geben sie kleine Stöße von Machtenergie ab, von der Lebensenergie, die sie in sich aufgenommen haben. Diese Energiestöße in Verbindung mit bestimmten Sekreten ihrer Hautpanzer sorgen dafür, dass der Körper eine gewisse Regeneration erfährt und sich in

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