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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Rauheit und Tiefe bloß eine optische Täuschung. Es gab mehrere lange und noch mehr kleine runde Holztische, an denen jedoch bloß ein gutes Dutzend Männer und Frauen saßen. Alle Gäste sahen abgehärtet aus, ein wenig kleiner als die durchschnittliche menschliche Standardgröße der Galaktischen Allianz, in Kleidung aus dünnem Tierleder oder strapazierfähigen braunen oder grünen Stoff gewandet.
    Und als Ben, Luke und Vestara eintraten, brachen ihre Gespräche abrupt ab. Sie drehten sich um und sahen die drei Eindringlinge mit teilnahmslosen Mienen an.
    Sie starrten die Fremden weiter an, schweigend, abweisend.
    Automatisch, reflexartig, öffnete sich Ben der Macht. Kleine Wellen und Wirbel in der Macht würden ihm einen Moment der Vorwarnung verschaffen, falls einer dieser engstirnigen Einheimischen beschloss, sie anzugreifen.
    Doch es waren nicht ihre Emotionen, die er fühlte, nicht die erwartete Mischung aus Argwohn und vielleicht wachsender Feindseligkeit oder Zorn.
    Er fühlte sich … umzingelt, als wäre ihm mit einem Mal bewusst geworden, dass er sich direkt in der Mitte eines Amphitheaters befand, mit Tausenden von Zuschauern auf den Rängen – und die Gefühle der Zuschauer waren kühl, analytisch, nicht erregt.
    Der Eindruck, einer so intensiven Prüfung unterzogen zu werden, obwohl er angenommen hatte, sich in einem Raum mit weniger als zwanzig anderen Leuten zu befinden, war ein solcher Schock für ihn, dass sich seine Augen weiteten. Doch er versuchte, sich seine unvermittelte Überraschung nicht anmerken zu lassen.
    Der Barkeeper hinter der Theke, der mit einem gelben Lappen die Oberfläche abwischte, die von irgendeiner Art Öl oder Politur glänzte, war ein kahlköpfiger Mann in mittleren Jahren, mit mehr Muskeln und einem dickeren Bauch als die meisten seiner Gäste. Er zog ein Gesicht, als wäre er zu einer unangenehmen Entscheidung gelangt, und ergriff dann das Wort. »Euch helfen?«
    Luke streifte seine Kapuze nicht zurück und nahm auch die Schutzbrille nicht ab. »Suchen nach Heilung.«
    »Ihr seid nich’ von hier.«
    »Suchen nach Heilung.«
    Ben rieb sich über seine Schutzbrille. Trotz ihrer Antibeschlagbeschichtung sorgten der Temperatur- und der Luftfeuchtigkeitsunterschied zwischen draußen und drinnen dafür, dass die Gläser beschlugen. Darüber hinaus lenkte die Geste die Beobachter womöglich von der plötzlichen Überraschung ab, die er einen Moment zuvor verspürt hatte. Er warf Vestara einen raschen Blick zu und stellte fest, dass sie sich ebenfalls umschaute wie auf der Suche nach der Quelle all dieser zusätzlichen, unsichtbaren Augen.
    Der Wortwechsel zwischen Luke und dem Barkeeper war sonderbar gewesen. Brüsk, primitiv. Sein Vater klang nicht einmal wie er selbst. Seine Stimme hatte den gleichen flachen, leicht monotonen Tonfall angenommen wie die des Barkeepers.
    Der Barkeeper polierte einfach weiter die Theke.
    Luke blieb einfach stehen, wo er war.
    Schließlich meldete sich eine andere Alteingesessene zu Wort, eine junge Frau mit einem langen, wettergegerbten Gesicht, aber lebhaften Augen. »Sel.«
    Ein anderer, ein graubärtiger Mann, nickte, als wäre ihm das noch gar nicht in den Sinn gekommen. »Aye, Sel.«
    »Hm.« Der Barkeeper dachte darüber nach und nickte dann. Er sah Luke wieder an und stieß seinen Daumen ruckartig in Richtung der Wand links von Ben. »Zwei Straßen weiter, drei Straßen weiter rechts. Blaue Neusiedler-Kuppel. Fragt nach Sel. Die bringt euch wieder in Ordnung … oder schickt euch nach Hause.«
    Der zweite Mann, der gesprochen hatte, kicherte. »Ich tipp auf nach Hause.«
    »Danke.« Luke drehte sich wieder zur Tür um.
    Als Ben und Vestara sich umwandten, um ihm zu folgen, spürte Ben eine leichte Berührung am Rücken wie einen schwachen Aufprall. Er wirbelte gerade rechtzeitig herum, um ein Insekt von der Größe seines Daumennagels vom Mantel hüpfen zu sehen, das auf dem Boden landete und dann auf sechs gegliederten Beinen auf der schattigen Scheuerleiste davonhuschte.
    Scheinbar hatte sich keiner der Alteingesessenen gerührt. Derjenige, der den Droch gegen Bens Rücken geschnippt hatte, war offensichtlich geschickt darin, seine Klassenzimmerstreiche zu verschleiern.
    Der Barkeeper lächelte. »Scheinbar hast du ein Haustier, Neuer.«
    Luke zog die alte Luftschleusenluke auf und ließ sie hinausgehen.
    Wieder draußen auf der windigen Straße, warf Ben seinem Vater einen neugierigen Blick zu. »Ich dachte, du sagtest, die Dinge

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