Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
anstatt tatsächlich Licht in die Häuser fallen zu lassen. Ben erkannte rasch, dass die Heimstätten der wohlhabenden Stadtbewohner von Transparistahlpaneelen gekennzeichnet wurden, die regelmäßig ersetzt oder poliert wurden und damit transparenter waren als die Fenster in den weniger vermögenden Haushalten.
Und allem – zumindest drinnen – haftete ein schwacher, nicht übermäßig offensiver Chemikaliengeruch an. Er war süßlich und ein bisschen unangenehm. Ben erkannte den Geruch nicht und wusste erst, worum es sich dabei handelte, als er seinen Reisesack auspackte und die Kleider und das Innere des Sacks auf Vorschlag seines Vaters hin mit dem Droch-Abwehrmittel einsprühte, das man ihnen auf der Koval-Station zur Verfügung gestellt hatte. Daher stammte der Geruch – jede Plastoidoberfläche, ganz gleich ob Kammerwände, Decken oder Möbel, war mit etwas beschichtet oder besprüht, das die Drochs fernhielt.
Sein Vater führte sie alle drei aus dem Admirablen Admiral , der Herberge, in der sie sich zwei aneinandergrenzende Zimmer genommen hatten, und durch die Straßen dieses sich als Stadt maskierenden Windtunnels.
Wieder hob Ben die Stimme zu einem Brüllen, um sich Gehör zu verschaffen. »Suchst du etwas, Dad? Warum benutzen wir dann nicht das Stadtverzeichnis?«
»Das, wonach wir suchen, steht nicht im Verzeichnis. Ich weiß es – ich habe bereits nachgesehen.«
Das weckte Vestaras Aufmerksamkeit. »Wonach suchen wir denn?«
»Nach den Theranischen Lauschern.«
Ben schüttelte den Kopf. »Ich dachte, das sind die Heiler des Planeten. Warum machen sie keine Werbung? Es ist ja nicht so, als wären sie die Schwarze Sonne oder so was.«
»Computer und Datennetze sind neumodisch. Nicht nach ihrem Geschmack.« Luke entdeckte etwas, das auf ihn einen vielversprechenden Eindruck zu machen schien. Er eilte in die entsprechende Richtung. Ben und Vestara folgten ihm.
Dem äußeren Anschein nach zu urteilen handelte es sich um die Hütte eines Alteingesessenen, größer als die meisten, aber mit Licht, das durch jedes trübe Sichtfenster nach draußen fiel. Im Gegensatz zu vielen anderen solcher Gebäude war dieses hier ein Stück von der Straße zurückgesetzt. Davor parkten einige in die Jahre gekommene Landgleiter und Düsenschlitten, die im Wind hin und her ruckten.
Die Vordertür bildete ein tresortürartiges Durastahlportal, ein ausgesprochen altmodisches Modell, das auf Metallscharnieren aufschwang, und mit einiger Verspätung erkannte Ben, dass es sich um eine uralte Luftschleusenluke handelte, die zweifellos von irgendeinem abgestürzten Raumschiff oder einer alten Einrichtung hierhergeschafft worden war. Als das Trio sich dem Portal näherte, zog ein kleiner Mann in Fellkleidung mit Mantel das Tor zur Gänze auf und trat ein. An den Gelenken über seinen Handschuhen zeichnete sich Fellfutter ab. Er schaute sich um, erblickte Ben und seine Begleiter, sah noch einmal hin, wie um sicherzugehen, dass ihn seine Augen nicht trogen, und zog die Tür dann just in dem Moment hinter sich zu, als die drei sie erreichten. Die Schleusenstatusleuchte – in Augenhöhe in den zerkratzten Transparistahl eingelassen – schaltete von Grün auf Rot um.
Ben starrte das Respekt einflößende Portal an. »Wie freundlich.«
Luke deutete auf Bens Kleidung, die auf den Raumstraßen zwar schlichte Allerweltsmode war, sich jedoch deutlich von dem unterschied, was der Mann getragen hatte, der vor ihnen hineingegangen war. »Man erkennt gleich, dass wir keine Einheimischen sind.«
Vestara ließ ein Lächeln aufblitzen. »Werden die sich gegen uns zusammenrotten und uns aufmischen, weil wir Fremde sind? Oder eher, weil unser Wortschatz mehr als zwölf Worte umfasst?«
»Aber, aber!« Die Statusleuchte wechselte von Rot zu Grün, und Luke zog die Tür auf.
Direkt dahinter befand sich eine kleine Kammer – grauer Permabetonboden und eine ebensolche Decke, vergleichsweise unbeschädigte Stuckwände. Doch die Tür gegenüber war das Gegenstück derer, durch die sie hereingekommen waren. Die Statusleuchte stand auf Rot. Sobald Luke seine Tür gegen den heulenden Wind zuzog, schaltete sie auf Grün um.
Sie traten hindurch, in den Hauptschankraum einer Kneipe. Der Boden und die Wände waren mit etwas bedeckt, das wie dunkelgrüne Ranken wirkte, die in eine unregelmäßige Mauer hineingedrückt worden waren, doch bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass das Mauerwerk vollkommen ebenmäßig war, der Eindruck von
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