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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Bilder ringsum Hügel, Felsklippen und Kristallsporen. Die Nacht brach herein.
    Dann befanden sie sich in einer Höhle, tief drinnen. Der Höhlenausgang war bloß als ferner Sternenfleck auf Bodenhöhe auszumachen. Wesentlich näher hatte Theis Mutter einen kleinen Grill aufgebaut – einen Bratrost aus rostfreiem Durastahl, einen halben Quadratmeter groß, darauf eine rechteckige Pfanne, die nur unwesentlich kleiner war. In der Pfanne stand eine Büchse mit entfachtem Heizmaterial und darüber ein recht großer Kochtopf mit Flüssigkeit darin, die gerade zu köcheln begann.
    Taru gestikulierte in Richtung der Druse und vollführte eine komplexe Reihe von Handbewegungen, die Luke an die Art von Basic-Zeichensprache erinnerten, wie sie von Elite-Militärstreitkräften und tauben Spezies verwendet wurde.
    Ein Geruch durchströmte den Raum. Luke sah, dass die anderen ihn ebenfalls wahrnahmen. Topato-Suppe, kräftig und schwer, aromatisiert mit Gewürzen. Es verdutzte Luke, eine Mahlzeit zu riechen, die vor fünfzehn Jahren gekocht worden war. Manchmal gelang ihm das bei seinen eigenen Erinnerungen, doch das bei denen von jemand anderem zu erleben, war ein Novum.
    Wieder veränderte sich das Bild. Jetzt musste es eine Stunde später sein, noch immer in der Höhle. Theis Mutter schlief, in ihren Umhang und eine Decke gehüllt, ein Blastergewehr und einen Glühstab in Griffweite. Man konnte Funkel dicht hinter ihr ausmachen, auf der Seite liegend. Der Blickwinkel suggerierte, dass sie die Szene aus Theis kindlicher Perspektive sahen, die sich an ihre Mutter kuschelte. Der Geruch der Suppe war jetzt zwar nicht mehr ganz so stark, aber immer noch ausgeprägt.
    Ein Krachen ertönte, ein Geräusch wie von berstendem Gestein.
    Die Augen von Theis Mutter öffneten sich. Funkel sprang hoch und gab einen erschrockenen Laut von sich, ehe die Kreatur allem Anschein nach wieder zusammenbrach, obwohl auf dem verschwommenen, undeutlichen Bild keinerlei Hinweise darauf zu erkennen waren, dass die Beine des Cu-Pas nachgegeben hatten.
    Funkel heulte und sank dann schlagartig außer Sicht.
    Theis Mutter rollte sich von Thei weg, als könne sie die Bewegung nicht verhindern, auf die Stelle zu, wo Funkel gelegen hatte. Sie stieß Thei von sich, und die Perspektive des Mädchens geriet ins Straucheln, wurde zusammenhanglos.
    Ihr Blick stabilisierte sich wieder, als sich die junge Thei erhob. Der Duft der Suppe war fort, ersetzt von einem anderen Geruch …
    Luke spürte, wie sein Magen sich umdrehte. Es war der feuchte, enzymatische, faulige Geruch eines Droch-Nests, eines großen. Er zuckte zusammen, da er wusste, was als Nächstes kommen würde.
    Das Blickfeld des Mädchens bewegte sich nach vorn. Dort, wo der Cu-Pa und ihre Mutter gewesen waren, befand sich jetzt ein Loch im Höhlenboden, die Folge eines Felseinbruchs. Aus dem Loch drang tschirpender, schwirrender Lärm, übertönt von den schrillen Schreien des Cu-Pas und dem Angstgeheul der Frau.

12. Kapitel
    In dem Erinnerungsbild, das zunehmend deutlicher wurde, zunehmend realer, wurde das Kreischen der Menschenfrau und des Cu-Pa lauter.
    Die kleine Hand der jungen Thei griff nach unten, um den Glühstab aufzuheben, ihn zu aktivieren und mit dem Licht in das Loch hinunterzuleuchten.
    Der Teil des Höhlenbodens, wo Theis Mutter und Funkel gelegen hatten, schon seit wer weiß wie vielen Jahrhunderten geschwächt, war unter der übermäßigen Last des Cu-Pa-Gewichts eingebrochen und in eine tiefer gelegene Höhle gekracht, deren Boden gute zehn Meter weiter unten lag.
    Und dort wimmelte es nur so von Drochs, ein Teppich voller winziger Viecher, umherwuselnde Klumpen von der Größe eines Fingernagels.
    Funkel wehrte sich verzweifelt, obwohl offensichtlich ihre Beine gebrochen waren, und auf der Seite der Kreatur kauerte ein Droch von der Größe einer Wookiee-Hand mit gespreizten Fingern: ein großer. Er drehte sich um und sah Thei mit seinen Facettenaugen an – abschätzend, offenbar intelligent.
    Theis Mutter stand am Rand der Höhle, drückte sich gegen die Wand, versuchte hochzuklettern. Doch der Fels war zu glatt, und sie fand keinen Halt. Drochs waren ihre Beine und ihren Rücken hinaufgeschwärmt. Sie hatten ihr bereits so viel Kraft geraubt, dass ihre Beine merklich zitterten, nachgaben, kaum noch imstande waren, sie zu tragen.
    Ihre Augen suchten Theis Blick, und sie brachte drei Worte hervor: »Lauf weg, Schätzchen!« Dann kippte sie nach hinten, und die Drochs fielen über

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