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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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konnte Tarus Energie sehen, konnte die Umrisse der Erinnerungen ausmachen, aber nicht die Erinnerungen selbst – als würde man ihm sagen, er solle nach einem Fluss suchen, dessen Verlauf er lediglich anhand des ausgetrockneten Flussbettes abschätzen konnte. Mit Erinnerungen zu arbeiten war anders, als mit Machtenergie umzugehen …
    Moment mal, das war der Schlüssel! Denn all diese Erinnerungen hatten ein unverkennbares Merkmal gemein: das tiefgreifende Entsetzen, das ein kleines Mädchen erfahren hatte. Emotionen konnten der Macht ein gewisses Aroma verleihen, eine gewisse Würze, und er suchte nach diesem Gefühl, forschte nach diesem Geschmack, ertastete, wo es an der Grenze anderer Erfahrungen gutartiger wurde.
    Da war die Rückbesinnung der zwölfjährigen Thei, die sich selbst in einem Spiegel betrachtete, die Veränderungen abschätzte, die die Zeit mit sich brachte, und darüber sinnierte, dass sie ihrer Mutter zunehmend ähnlicher sah – und dann: eine Woge des Entsetzens, vollkommen unerwartet für die heranwachsende Thei. Luke und Taru hingegen wussten, was dahintersteckte, da in ihren Augen im Spiegel dasselbe Flehen lag wie in denen von Theis Mutter in jenem letzten Moment, um schlagartig und für alle Zeiten untrennbar mit Furcht verbunden zu sein. Sie isolierten diese Erinnerung.
    Eine andere Erinnerung, diesmal von der damals jugendlichen Thei, die eines gestürzten Cu-Pa in einem Gehege, Opfer eines gebrochenen Beins. Wieder überkam das Mädchen ein Grauen, das es nicht verstand. Wieder kannten Luke und Taru den Grund dafür, als sie in der Szene ein Spiegelbild von Funkels letzten Momenten erkannten. Wieder ummantelten sie die Erinnerung.
    Luke und Taru umflossen die Konturen von Theis Entsetzen, bis sie keine Spur von dem Geschmack der Angst mehr fanden, nach der sie suchten. Im Leben des Mädchens gab es noch anderes Grauen, andere Tragödien, aber keine, die auch nur ansatzweise mit dem Tod ihrer Mutter zusammenhingen.
    »Sehr gut, Meister Skywalker. Jetzt ziehen wir die isolierten Erinnerungen ganz sanft aus ihrem Geist.«
    Das taten sie, gemeinsam.
    Luke war in zahlreichen Kampfstilen ausgebildet, war gegen Meister vieler Kampftechniken angetreten, und eine Sache, die er früh gelernt hatte, war, dass Holodramen mit der Leichtigkeit, mit der man eine Klinge aus einem Körper ziehen kann, in den sie hineingestoßen wurde, gehörig übertreiben. Organisches Gewebe neigte dazu, sich über einfachen metallenen Oberflächen zu schließen, was ein leichtes Herausziehen verhindert. Das war der Grund, warum primitive Klingen häufig mit einer Hohlkehle versehen waren, die häufig unzutreffenderweise als Blutrinne bezeichnet wurde – sie machte das Herausziehen ein wenig leichter. Deshalb waren Lichtschwerter und Vibroklingen schlichten Klingen auch so weit überlegen. Ihre ureigene Natur machte es einem leicht, diese Waffen unverzüglich wieder herauszuziehen.
    Die vergifteten Erinnerungen aus Theis Geist zu entfernen war wie das Herausziehen einer primitiven Klinge. Trotz ihres bewusst geäußerten Wunsches zu vergessen, widersetzte sich ihr Unterbewusstsein der Extraktion. Die ureigene Natur der Erinnerung widersetzte sich ihnen. Das Bemühen erforderte von Luke und Taru einen gleichbleibenden Einsatz der Macht, ein langsames, bedächtiges, unerbittliches Ziehen. Gedanken um Gedanken, Erinnerung um Erinnerung taten Luke und Taru unnachgiebig ihr Werk, und allmählich verloren diese grässlichen Bilder ihren Halt in der jungen Frau.
    Luke spürte, dass es möglich war, mehr Kraft und weniger Kontrolle auszuüben und diese Erinnerungen aus ihr herauszureißen. Er konnte sich nicht vorstellen, welchen Schaden ein solches Tun für Theis Psyche haben mochte.
    Obwohl er sie nicht als Bilder sehen konnte, konnte Luke die Präsenz der extrahierten Erinnerungen wenige Minuten später als dräuende Gedankenmatrix wahrnehmen, die zwar an die Macht, nicht aber an einen Körper gebunden war und vor ihm und Taru schwebte. Beide berührten sie sie.
    Taru wandte sich ihm zu. »Wollt Ihr sie haben?«
    Erschrocken starrte Luke ihn an. »Was?«
    »Thei verliert sie. Sie will sie nicht. Aber dies sind wichtige, menschliche Erfahrungen. Wir dürfen diese Erinnerungen nicht entehren, indem wir sie zu Nichts vergehen lassen. Die Meister dieser Technik nehmen diese Erinnerungen in sich selber auf, damit sie nicht vergehen.«
    Luke war nur selten über irgendetwas schockiert, doch die Vorstellung, sich das Grauen

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