Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
kleine Gruppe zu übernehmen. »Ja. Einige Dinge währen ewiglich.«
Luke, Ben und Vestara schlossen sich ihr an. Luke ging links neben ihr her. »Also, ist es uns erlaubt zuzuschauen, wie diese Mnemotherapie durchgeführt wird?«
»Ja. Der Lauscher-Meister Taru wird die Therapie leiten.«
»Verfügen die Geschützstellungen der Alteingesessenen über irgendwelche Sensordaten, die für uns von Bedeutung sein könnten?«
Sel nickte. »Vor zwei Nächten ist jemand in einem Schiff von der Größe eines kleinen Shuttles in die Atmosphäre eingedrungen. Der Pilot hatte die Golan-Plattformen rings um den Planeten gut unter Kontrolle und hat ihre Optionen, auf das Vehikel zu feuern, geschickt eingegrenzt – was sie ohnehin nicht getan hätten, da es sich im Anflug befand, nicht abflog –, oder um nützliche Sensordaten zu empfangen. Die Geschützstellung am Boden bei Bleak Point hat ein verschwommenes Bild davon reinbekommen. Der Operator sagt, es sei etwa kugelförmig gewesen, aber größer als ein TIE -Jäger.«
»Bleak Point.« Ohne es zu wollen wurde Luke einen Moment lang in seine Erinnerungen hineingezogen. Bei Bleak Point hatte seine erste Reise nach Nam Chorios ihr Ende gefunden – dort hatte man ihn hingebracht, nach seiner Bruchlandung und nachdem er die Tsils davon überzeugt hatte, das Schiff zu zerstören, das die Todessaat vom Planeten forttragen sollte. Dort war er wieder mit Leia zusammengetroffen.
Dort hatte er Callista das letzte Mal gesehen und ihr zum Abschied gewunken, von dem er damals nicht wusste, ob er für immer sein würde. Dort hatte er einen riesigen Schritt auf dem Weg getan, die ungesunden Bindungen seines Lebens hinter sich zu lassen.
Noch Jahre später hatte ihn dieses Lebewohl mit einer nicht nachlassenden Traurigkeit erfüllt, auch wenn er sicher gewesen war, dass er das Richtige getan hatte. Jetzt, kürzlich, waren ihm daran Zweifel gekommen, die ihn fortwährend plagten. Wäre er damals auf sie zugegangen, hätte er sie irgendwie davon überzeugt, Nam Chorios zu verlassen, hätte er sie dazu gebracht, einem anderen Weg zu folgen, um ihre Fähigkeit, mit der Macht in Verbindung zu treten, wiederherzustellen, hätte sie sich dann vielleicht vom Schlund ferngehalten? Wäre ihr das Schicksal, das sie mit Abeloth erwartete, dann vielleicht erspart geblieben?
»Wir sind da.« Sel blieb stehen und bedeutete den anderen, ein langgezogenes, niedriges und dunkles Alteingesessenen-Gebäude zu betreten.
Luke schüttelte seine Tagträumerei ab und warf Ben und Vestara einen raschen Blick zu, um sicherzugehen, dass sie nichts von seiner Abgelenktheit mitbekommen hatten. Anscheinend war das tatsächlich nicht der Fall. Luke folgte Sel durch die Außentür.
In diesem Haus gab es einen Vorraum, aber keine Innentür. Stattdessen war der Durchgang, der aus dem Vorzimmer in den Rest des Gebäudes führte, mit schweren Wollstoffvorhängen verhüllt, die tiefe Falten schlugen, eine weitere Wärmedämmschicht zwischen dem Hausinneren und den Minusgraden der Luft draußen.
Sel teilte die Vorhänge und führte sie in eine Kammer, bei der es sich ebenso gut um den Schankraum einer Kneipe ähnlich der von vorhin hätte handeln können. Die Tische waren jedenfalls von derselben Bauart und ebenso alt. Allerdings lagen auf einigen davon dünne, unebene Bettmatten und zusammengefaltete Decken. Es gab ein paar Stühle und auch zwei Rollschränke, auf denen Behälter mit altmodischen Untersuchungsinstrumenten standen – Richt-Glühstäbe, Zangen, Galvano-Reaktionsmesser, Enzephaloscanner, Schallsonden. Im Raum hielt sich bloß eine einzige Person auf, ein älterer Mann, der auf einem der Stühle saß. Er winkte Sel zu und ging dann wieder dazu über, einen Flimsiausdruck zu lesen.
Sel führte sie durch einen mit einem Vorhang versehenen, oben gerundeten Durchgang an der Rückwand der Kammer. Sie gelangten zu einer Treppe, die aussah, als wäre sie schon vor sehr langer Zeit direkt in das Felsgestein unter Hweg Shul gemeißelt worden. Sel ging nach unten.
Luke zögerte nur einen Moment lang. Er hatte schlechte Erinnerungen an Steinstufen auf Nam Chorios, die in die Dunkelheit führten. Er wusste, dass Leias Erinnerungen diesbezüglich sogar noch schlimmer waren. Doch er konnte nichts von dem Zerfall und der Vergeudung von Machtenergie wahrnehmen, die die Droch-Nester gekennzeichnet hatten, die ihm dreißig Jahre zuvor solchen Ärger bereitet hatten – als würde die Macht selbst in einem Sumpf
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