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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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eines fünf Jahre alten Mädchens zu eigen zu machen, das seine Mutter sterben sah, verschlug ihm schier die Sprache. Gleichzeitig verstand er, worauf Taru mit seinen Worten hinauswollte. »Wie viel … Wie viel vom Leid anderer Leute tragt Ihr in Euch, Taru?«
    Taru schenkte ihm ein bitteres, kleines Lächeln. »Wie viel davon tragt Ihr in Euch , Meister Skywalker?«
    »Nein, ich … Ich möchte diese Erinnerungen nicht.«
    »Dann müsst Ihr sie loslassen.«
    Das tat Luke, und er verspürte ein abruptes Nachlassen der Anspannung, von der ihm bislang nicht einmal klar gewesen war, dass er sie empfand.
    Taru hob die Hände. Seine Augen waren geschlossen.
    Man erkannte keine sichtbare Veränderung, aber Luke konnte spüren, wie das fremdartige Machtelement in Taru hineinfloss, zu einem Teil von ihm wurde. Taru erschauderte einmal. Dann öffneten sich seine Augen. Er wirkte erschöpft. »Fertig.«
    »Das war …« Luke kam etwas in den Sinn. »Ich habe so etwas schon einmal gemacht.«
    »Das dachte ich mir fast. Ihr habt Euch sehr schnell damit zurechtgefunden.«
    »Nicht mit Erinnerungen, nicht auf diese Weise. Aber ich habe Machtenergien herausgerissen, die nicht zu jemandem gehörten …« Luke war selbst müde.
    »Ihr wisst, dass Ihr verwundet seid?« Taru blickte auf Lukes Knie hinab.
    »Mein Bein?« Luke spannte probeweise das verletzte Knie an. »Das heilt schnell.«
    »Wenn Ihr möchtet, dass ich mir das ansehe … Ihr wisst, dass Bacta auf Nam Chorios nicht erlaubt ist, da es die Auswirkungen der Todessaat-Seuche noch weiter verschlimmert …«
    Das zerkratzte Datapad stieg von dem Tisch auf, wo Taru es hingelegt hatte. Ohne von einer Hand oder einem Draht gehalten zu werden, schwebte es mitten in der Luft, um dann wie von selbst aufzuklappen.
    Luke sah die anderen an. »Wer macht das?« Er konnte nicht spüren, dass einer von ihnen die Macht einsetzte. Das unablässige Stören der allgegenwärtigen, leidenschaftslosen Augen hinderte ihn daran, den Ursprung des Machteinsatzes ausfindig zu machen. »Hört sofort damit auf!«
    Ben zuckte die Schultern. »Ich bin’s nicht.«
    Das Datapad flog einen Meter und Taru seitlich gegen den Kopf. Die Wucht des Aufpralls ließ den Lauscher von seinem Stuhl kippen. Er stürzte, landete auf dem Hintern und dem Kreuz, und ein schmerzerfüllter Ausdruck schoss über sein Gesicht.
    Luke war schlagartig auf den Beinen, bückte sich jedoch nicht, um Taru zu helfen. Er wusste, was passieren würde, wusste, dass er seine Umgebung nicht aus den Augen lassen durfte. »Ein Machtsturm! Macht euch bereit!«
    Ben, Vestara und Sel erhoben sich und stellten sich unbewusst Rücken an Rücken. Taru rappelte sich auf, kam neben Thei und beugte schützend den Körper über sie. Von dem Schnitt, den ihm das Datapad zugefügt hatte, floss ein schmales Rinnsal Blut seine Wange hinab.
    Vestaras Lichtschwert stieg in die Höhe, zerrte an der Klemme, die es an ihrem Gürtel hielt. Sie hielt die Waffe fest. Der Aktivierungsknopf wurde wie von Geisterhand nach unten gedrückt. Sie drehte das Heft, und die rote Klinge erwachte abrupt zu harmlosem Leben, von ihr weggerichtet. Sie hielt das Heft mit entschlossenem Griff und überraschtem Gesichtsausdruck umklammert.
    Von oben ertönte ein Krachen, dann folgten eine gedämpfte Explosion und ein Schmerzensschrei. Sel lief auf den Durchgang zur Treppe zu. Luke gesellte sich zu ihr, überholte sie nach einigen Schritten und übernahm die Führung, um ein gutes Stück vor ihr in den oberen Hauptraum zu gelangen.
    Einige medizinische Instrumente – die fortschrittlichsten – schwebten in der Kammer umher, wirbelten mitten im Raum in der Luft herum wie ein Miniatur-Wirbelsturm, der aus den Gerätschaften einer Arztpraxis bestand. Der ältere Mann, der vorhin gelesen hatte, kauerte jetzt hinter einem stabilen Holztisch. Auf einem anderen Tisch lagen die Trümmer einer Blasterpistole. Es sah aus, als wäre die Batteriezelle explodiert und hätte die Waffe in mehrere Teile zerfetzt, von denen der Griff und der Lauf das einzig Erkennbare waren, das auf der Tischplatte verblieben war. Die Wange des alten Mannes war wie von Schrapnell aufgerissen.
    Von draußen drangen Geheul und beunruhigte Schreie herein. Luke stürmte in diese Richtung, schleuderte den Deckenvorhang beiseite und stieß die Tür auf.
    Draußen bot sich ihm ein chaotischer Anblick.
    In dem Moment, in dem Luke hinauskam, sauste ein Landgleiter älteren Baujahrs vorbei, nur wenige Meter von ihm

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