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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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gewöhnlichen Stift angefertigt worden waren. Die Tinte war geflossen, weich und zuweilen breit, wie aus dem Instrument eines Künstlers.
    Bei einem Teil des Diagramms handelte es sich um den Umriss eines menschlichen Mannes in der Seitenansicht – eine Silhouette mit einem hohlen Inneren. Der Umriss entbehrte jeglicher Bekleidung, doch vom Nacken der Gestalt gingen Linien ab, die schräg zu einem Kasten verliefen, der eine Vergrößerung dieses Bereichs des Diagramms zeigte. Die Vergrößerung stellte eindeutig einen Droch dar, der halb so groß wie eine Menschenfaust war.
    Überall auf dem Blatt waren Notizen; die Schrift stammte von einem Drucker. Luke las einige davon. »›Dritte Brustplatzierung – Menschen – für optimale Wirkung. Signalstärke und Deutlichkeit fallen auf planetaren Distanzen nicht messbar ab, Lichtgeschwindigkeitsübertragung ist einzige Begrenzung. Konditionierung von Kindheit an von Vorteil, jedoch nicht entscheidend. Durchschnittliche Lebensspanne nach der Platzierung: sieben Komma fünf Standardjahre. Mutation bereitet nach wie vor Sorge.‹« Schon die ersten paar Worte erzeugten in seinem Magen ein Flattern.
    »Darf ich mal sehen?«, fragte der Bürgermeister.
    Luke reichte dem Bürgermeister das Blatt, der es aufmerksam studierte und es erst vor sein eines und dann vor sein anderes Auge hielt. »Die Tinte ist vergleichsweise frisch. Man kann sie noch riechen. Aber was hat das alles zu bedeuten?«
    »Das bedeutet zumindest, dass er aus irgendeinem Grund darüber nachdenkt, Drochs bei menschlichen Wirten einzusetzen.« Luke seufzte, und mit einem Mal war er all die Möglichkeiten leid, die Leuten – ob nun Menschen oder nicht – einfielen, um andere zu ihrem eigenen Vorteil zu missbrauchen, zu benutzen und zu ermorden. »Diese Drochs müssten irgendwie verändert worden sein, um sie daran zu hindern, ihre Wirte schnell zu töten. Vermutlich ist die Erforschung dieser Veränderung der Grund, warum er sich so für Mutation interessiert. Ich nehme an, dass die Drochs als eine Art Energieübertragungsmechanismus dienen sollen oder vielleicht als Überwachungs- oder sogar Kontrollmechanismus.«
    Ben zog eine Grimasse. »Wenn er bereits weiß, wie lange ein Wirt für gewöhnlich lebt, nachdem ihm eins dieser Dinger eingepflanzt wurde …«
    Luke nickte. »Dann hat er vermutlich bereits mit diesem Verfahren experimentiert.«
    Der Bürgermeister gab ihm den Bogen Flimsi zurück. »Irgendetwas stimmt damit nicht.«
    Ben warf ihm einen Blick zu, der höfliche Neugierde ausdrückte. »Sagt Ihnen das Ihre Bekanntschaft mit Wei?«
    »Nein, das sagen mir Jahrzehnte der Erfahrung im Polizeidienst.«
    Bens Miene wandelte sich zu einer des Respekts. »Waren Sie das früher?«
    »Ja.« Der Bürgermeister sah Luke an. »Ich war Polizist, als ich Euren Vater kennenlernte – Owen Lars, meine ich.«
    Luke grinste. »Ich hoffe, Sie haben mir die Ausrede verziehen.«
    »Ja, natürlich. Was nun das Diagramm betrifft: Warum sollte er den Mann und den Droch von Hand zeichnen, um dann abzuwarten, bis die Tinte trocknet, und das Blatt durch einen Drucker laufen zu lassen, um den Text hinzuzufügen? Oder diese Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge ausführen? Warum hat er nicht alles am Computer gemacht und das Ganze auf einmal ausgedruckt?«
    Lukes Komlink piepte. Er holte das Gerät aus der Tasche und aktivierte es. »Skywalker.«
    »Luke, hier ist Sel. Ich habe mit Dr. Weis Mechaniker gesprochen, der mir gestattet hat, mir Sicherungskopien des Speichers seines Flitzers anzusehen.«
    »Ah, gut.«
    »Allerdings gibt es nicht viel zu berichten. Das System des Mechanikers ist ein ziemliches Durcheinander, schwer, damit zurechtzukommen. Allerdings habe ich eine Datei gefunden, die darauf hinweist, dass Wei von Hweg Shul aus regelmäßig eine Entfernung von exakt vierhundertdreiundachtzig Kilometern zurückgelegt hat. In welche Richtung, geht aus den Daten leider nicht hervor.«
    Luke schaute den Bürgermeister an. »Ist es möglich, von Hweg Shul aus die Entfernung zu sämtlichen bekannten Siedlungen und Einrichtungen zu berechnen, um zu sehen, ob es welche gibt, die dieser Distanz entsprechen?«
    Snaplaunce bedachte ihn mit einer kleinen Verbeugung. »Möglich und nur eine Frage von Minuten. Ich setze mich unverzüglich über Kom mit meinem Büro in Verbindung.«
    »Vielen Dank.«
    Den Berechnungen zufolge kam bloß ein einziger Ort infrage: ein aufgegebenes Felselfenbein-Aufbereitungslager in den Bergen

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