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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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symbolischen Denkens fähig. Ein realistisches Bild konnte gegen ein anderes ausgetauscht werden, um eine gewisse Vorstellung oder einen Vergleich zu vermitteln. Auf diese Weise hatten sie drei Jahrzehnte zuvor erstmals mit Luke kommuniziert, um ihn darüber zu informieren, dass Kristalle von ihrer Art hirngeschädigt, reprogrammiert und fortgeschafft wurden, um als Sklaven ein tragisches Leben in Knechtschaft zu fristen.
    Und den Tsils waren Lebewesen nicht gleichgültig. Vielleicht sorgten sie sich nicht wirklich um einzelne kurzlebige Geschöpfe, wie Menschen es taten, doch das Überleben lebendiger, empfindungsfähiger Spezies war ihnen wichtig. Sie hatten sich mehr als sieben Jahrhunderte lang darum bemüht, die Bedrohung der Todessaat-Seuche, die von den Drochs repräsentiert wurde, auf Nam Chorios zu beschränken, und das zum Teil aus ihrer Sorge um das Schicksal ganzer Völker heraus, die ihnen vollkommen fremd waren.
    Luke begann mit dem Bild eines Drochs. Er ließ ihn zu stattlicher Größe anwachsen, zur Größe eines Menschen, zur Größe des lange toten Dzym, der dreißig Jahre zuvor beinahe von Nam Chorios entkommen wäre. Luke passte das Bild in seinem Verstand an, verlieh ihm viel mehr Beine und die ausgeprägtere Knochigkeit der Energiespinnen von Kessel, doch er stellte sicher, dass die Aura, der die Macht verseuchende »Geschmack« von Droch-Massen – eine Erinnerung, die ihn nach wie vor erschaudern ließ –, erhalten blieb.
    Dann wandelte er das Bild langsam und minutiös in Abeloths Gestalt um, ohne die Bedrohlichkeit und Schrecklichkeit der Drochs aufzugeben – humanoid, aber mit einem Mund, der breiter war als der jedes Menschen, mit schlängelnden Tentakeln anstelle von Fingern, ihr Leib von Nebel umhüllt. Dann verwandelte sie sich abermals, wurde zu einer Menschenfrau, silberäugig und schön.
    Luke war noch nicht fertig. Er fing an, andere Bilder zu erschaffen, die er neben Abeloth platzierte. Zuerst kam Callista, die er so viele Jahre zuvor geliebt hatte. Sie stand lächelnd und traurig neben Abeloth, in Lukes Geist so real, dass er spürte, wie es ihm das Herz zusammendrückte.
    Abeloth öffnete ihren Mund … und Callista wurde kreischend, zunehmend winziger, in ihren Schlund gerissen.
    Und Abeloth wurde zu Callista.
    Der Nächste war Dyon Stadd, der ehemalige Jedi-Anwärter, der Luke und Ben auf Dathomir geholfen hatte. Er war dunkelhaarig, flott und kräftig, bekleidet mit kurzer Hose und einer Weste für tropische Temperaturen. Callista öffnete ihren Mund, und Dyon schrumpfte zusammen. Kreischend und um sich schlagend wurde er in ihren Rachen gezogen.
    Einen Moment später wurde Callista zu Dyon.
    Ein ums andere Mal wiederholte Luke dieses Muster, kreierte weitere Bilder von Personen, die er sich komplett ausdachte oder an Figuren aus Jahrzehnte alten Holodramen orientierte, um den Vorgang zu zeigen, wie Abeloth Leben absorbierte.
    Er hatte gerade eine hübsche blonde Frau heraufbeschworen, die der Schauspielerin Wynssa Starflare nachempfunden war, hatte sie von dem besonders bedrohlichen, jedoch fiktiven Devaronianer verschlingen lassen, den er unmittelbar zuvor erschaffen hatte, sodass Abeloth die Gestalt von Starflare annahm, als das nächste Opfer ohne sein Zutun in seinem Geiste auftauchte. Es war ein älterer Mann mit grauem Bart und durchdringenden Augen, der einen geflickten blauen Overall trug, wie er den Lebensverhältnissen auf Nam Chorios angemessen war.
    Luke kannte dieses Gesicht. Der Mann war Nenn, das Oberhaupt der Theranischen Lauscher.
    Luke verspürte einen Anflug von Kummer, als Wynssa Starflare ihren Mund öffnete und Nenn schreiend und um sich schlagend hineingezogen wurde. Dann wurde die Schauspielerin zu dem Theranischen Lauscher.
    Und der Kreis endete. In Lukes Fantasie stand Nenn einfach nur lächelnd da, den Mund ein Stück weit geöffnet, gerade genug, um den Hauch von Bewegung darin zu vermitteln – von Bewegung, die von Dutzenden Wesen stammte, die jetzt für immer in Abeloth gefangen waren.
    Die Tsils wussten Bescheid. Sie wussten sogar mehr als Luke über Abeloths Aktivitäten hier auf diesem Planeten. Jetzt würden sie ihm vielleicht ein Vorgehen vorschlagen, ihm einen Weg zeigen, um Abeloth daran zu hindern, die Kontrolle über die Lauscher an sich zu reißen …
    Lukes Blickfeld klärte sich, und er war wieder ganz Herr seiner Sinne.
    Ihm direkt gegenüber saß Vestara, ebenso dick vermummt wie er selbst. Sie betrachtete ihn mit ernster Miene.

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