Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
schießen Sie ihn nieder , Korporal!« Javon legte die ganze Autorität seiner Kommando-Ausbildung in die Stimme, in der Hoffnung, dass die Quarren darauf und nicht auf seine Zivilkleidung reagieren würde.
Die Quarren sah ihn an, als wäre sie davon überzeugt, dass ihre Mittelohrmembranen ihr einen Streich spielten. Dann wanderten ihre Finger rüber zur linken Seite ihres Blastergewehrs. Sie hob die Waffe an die Schulter und feuerte.
Der Schuss traf den Mann mit der Holokamera in die Seite. Er schlug schwer zu Boden, die Holokamera zerbrach auf dem Permabetonbelag des Platzes, der Körper zuckte krampfhaft. Seine Augen schlossen sich.
Die Menge heulte vor Entrüstung. Sofort schwangen Holokameras herum, um sich auf die Quarren zu konzentrieren. Doch der Ansturm der Demonstranten aus der Gruppe, aus der der bewusstlose Mann aufgetaucht war, ließ nach. Die Truppler hatten sich gegen die Absperrungen gestemmt und sie wieder in Position gebracht.
Die Quarren drehte sich um, um Javon mit finsterer Miene anzustarren. »Es schmerzt mich, dass Sie recht hatten.«
»Mich ebenfalls, Korporal.«
Fünfzig Meter weiter die Reihe der Absperrungen entlang hatte eine gelbhäutige Humanoide mit einem Kugelmikrofon in der Hand mit offen stehendem Mund verfolgt, was gerade geschehen war. »Das war … das war Tuvar, oder? Von der Unabhängigen Stimme ?« Sie sah ihren Holokameramann um Bestätigung heischend an.
Dieses Individuum, ein Gamorreaner in permabetongrauen Kleidern, trug eine Holokamera, die kleiner und wesentlich weniger aufwändig war als die des niedergeschossenen Mannes. Die Kamera verfügte über eine Wiege für seine Schulter, über einen Diopter für sein Auge und über einen Ein- und Aus-Schalter; alles andere funktionierte automatisch, was die Kamera zum idealen Gerät für jemanden mit den intellektuellen Defiziten eines Gamorreaners machte. Er beantwortete die Frage der gelbhäutigen Frau mit einem schweineartigen, beipflichtenden Grunzen, doch seine Aufmerksamkeit geriet nicht ins Wanken. Die Holokamera blieb auf seinen bewusstlosen Kollegen gerichtet, dem sich in diesem Moment ein Sicherheitssanitäter näherte.
Die Frau, auf absichtlich unaufdringliche Weise hübsch, war so zurechtgemacht, dass es wirkte, als würde sie kein Make-up tragen. Sie war ganz in Weiß gekleidet, um sich von den meisten Hintergründen abzuheben, vor denen sie aufgenommen wurde, und jetzt drehte sie sich zur Seite, um das Senatsgebäude anzustarren. »Ich würde einen Monatslohn dafür geben, um zu erfahren, was im Augenblick da drin vorgeht.«
»Die Jedi haben das Gebäude gestürmt.« Die Stimme ertönte unmittelbar links von ihr, gerade laut genug erhoben, um sich über den Lärm der Menge hinweg Gehör zu verschaffen – aus einer Entfernung, die nicht mehr als fünf Zentimeter betrug. Die Frau konnte den Atem des Sprechers an ihrem Ohr spüren. Etwas an seinen Worten sorgte dafür, dass sie ein Schauder durchfuhr, doch das lag nicht am Tonfall des Sprechers, der ruhig und neutral war.
Sie drehte sich fast in der Erwartung um, sich einem fleischverschlingenden Monster gegenüberzusehen. Doch der Sprecher war ein Mensch, der in traditionelle Gewänder gehüllt war, bei denen es sich um eine Jedi-Robe handeln konnte. Die Kapuze seines Mantels war hochgeschlagen und beschattete sein Gesicht.
Er wich einige Zentimeter zurück, um ihr mehr Platz zu verschaffen. Er war jung, vielleicht Anfang dreißig, und sah attraktiv aus. »Natürlich haben die Jedi-Meister das der Allgemeinheit gegenüber bislang nicht zugegeben, aber wir wissen es.«
Sie kniff die Augen zusammen und musterte ihn von oben bis unten. »Was genau wissen Sie denn … He, ich kenne Euch, nicht wahr?«
»Ja.«
»Ihr seid Valin Horn. Der Jedi-Ritter, der noch immer von den Behörden gesucht wird, nachdem er aus dem Gefängnis ausgebrochen ist – zusammen mit Euer Schwester.«
Valin wies mit dem Kopf ruckartig und eher beiläufig nach rechts. Die Frau warf einen Blick in die angezeigte Richtung. Neben Valin stand Jysella Horn, die ihre Kapuze ebenfalls übergestreift hatte, und ihre Miene war leidenschaftslos, als sie das Senatsgebäude betrachtete.
»Ich bin Kandra Nilitz vom NewsNet Landezone.«
Valin verneigte sich. »Angenehm.«
»Könnt Ihr bestätigen, dass die Jedi in den Senat eingedrungen sind? Moment, wir machen schnell die Holokamera fertig …«
Valin schüttelte den Kopf. »Nicht hier. Aber wenn Sie mit unseren Bedingungen einverstanden
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