Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
nächste Blastersalve ab, indes Jaina ihr Lichtschwert aktivierte. Jaina warf Corran einen raschen Blick zu, aber er winkte kopfschüttelnd ab. Er rieb sich den Hals. Unterhalb seines Vollbarts bildete sich bereits eine hässliche Beule.
Gemeinsam stürmten die drei Jedi auf die Truppler zu.
»Wynn, was zur Hölle …«
Auf Daalas Monitor wirkte ihr Stabschef ausgezehrt, als habe er tagelang ohne Schlaf oder Essen durchgearbeitet, obwohl sie ihn erst kürzlich gesehen hatte. Er starrte sie mit ungläubigem Blick an. »Alles deutet darauf hin, Admiralin, dass wir von den Yuuzhan Vong angegriffen werden.«
»Das ist unmöglich.«
»Ich weiß.«
Mit einem wütenden Laut, halb Schrei und halb Gurgeln, schaltete Daala den Monitor um, sodass er den Schreibtisch ihres Sekretärs zeigte.
Der Bothaner war immer noch fort. Doch auf seinem Platz saß Han Solo.
»Solo! Was geht da draußen vor?«
Han zuckte die Schultern. »Ihr Sekretär hat uns einen kleinen Imbiss gereicht. Käferkaviar auf Crackern, glaube ich. Leia und ich haben keine genommen, aber alle anderen schon. Und dann mussten sich plötzlich alle ganz schnell aufs stille Örtchen verdrücken. Abgesehen von der hapanischen Botschafterin. Sie hat es nicht mehr rechtzeitig bis dahin geschafft und sich gewissermaßen etwas blamiert. Ihr Sekretär hat das meiste gegessen und wurde sofort ohnmächtig.« Er sah nach unten, offensichtlich dorthin, wo der Sekretär außerhalb des Aufnahmebereichs der Kamera lag. »Sein Fell wird grau und kräuselt sich an den Spitzen. Sie sollten mal rauskommen und es sich selbst ansehen.«
Ohne zu antworten, schaltete Daala zu einem Datenstrom um. Sie erhob sich. »Das ist ein Jedi-Überfall. Wir verschwinden.« Als sie sich umdrehte, um sich der Rückwand ihres Büros zuzuwenden, war sie erfreut festzustellen, dass die beiden Flottenoffiziere bereits ihre Blaster in Händen hielten, bereit, diese Kammer zu verteidigen.
Parova erhob sich ebenfalls. »Gibt es hier einen geheimen Ausgang?«
»Natürlich.« Daala fischte ihr Komlink aus der Tasche und sprach in das Gerät. »Notfallüberbrückungscode Zeta dreizehn.«
Plötzlich zog sich ein Abschnitt der Wand von der Größe und Breite eines gamorreanischen Ringers, der weder von Säumen oder Rändern markiert wurde, einen vollen Meter ins Mauerwerk zurück.
Daala ging darauf zu. Dann zuckte ihr Körper, als Energie sie durchströmte.
So etwas hatte sie schon früher gespürt, vor Jahren, im Training und im Kampf – ein Betäubungsschuss. Innerhalb eines Lidschlags schrumpfte ihr Blickfeld zu grauem Nichts zusammen.
Ihr letzter Gedanke, bevor sie auf dem Boden aufschlug, bevor sie vollends das Bewusstsein verlor, war: Wie sind die hier reingekommen, ohne dass ich es gehört habe?
Leias Stimme war voller Verachtung. »›Sie sollten mal rauskommen und es sich selbst ansehen?‹« Sie feuerte einen weiteren, auf maximale Stärke gestellten Blasterschuss in Daalas Tür, um den Krater an der Stelle zu vertiefen, von der sie annahm, dass sich dort der Schließmechanismus befand. Sie vermisste ihr Lichtschwert ungeheuer, doch es wäre ihr nicht gelungen, es durch die Sicherheitsüberprüfung zu bekommen.
Han gab sich gelassen. »Hätte es funktioniert, hätte die Geschichte das als Geniestreich gefeiert.«
»Nun … vermutlich hast du recht.« Sie feuerte von Neuem. Das Loch wurde einen weiteren Zentimeter tiefer. Der Schaumstoff, der die Innenflächen der Tür säumte, stand bereits in Flammen. Der Rauch, der davon aufstieg, stank so beißend, dass Leia an giftige Dämpfe denken musste.
»Abgesehen davon haben wir dadurch etwas erfahren. Sie hat sich nicht danach erkundigt, ob du auf ihre Tür schießt . Sie ist offenbar so gut schallisoliert, dass sie nicht mal wusste, dass du es überhaupt machst.« Han hielt seinen eigenen Blaster in Richtung ihrer Geiseln und der Tür gerichtet, die in den äußeren Gang hinausführte. Er glaubte, dahinter Blasterfeuer hören zu können, fernes Blasterfeuer. Vermutlich bedeutete das, dass die Jedi kamen. Außerdem bedeutete es, dass sich zwischen den Jedi und diesem Büro Sicherheitskräfte befanden, die das Senatsgebäude verteidigten, was sich als problematisch erweisen konnte.
Die hapanische Botschafterin, eine Frau in mittleren Jahren und mit einem Aussehen, wie man es für gewöhnlich höchstens in sehr teuren Holodramen fand, starrte ihn finster an. »Ich habe mich nicht blamiert.«
»Natürlich haben Sie das nicht, Schätzchen.
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