Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
dort. Ben ist derjenige, der dich zurückhält – nicht ich.«
Vestara schaute an Ben vorbei zu der Säule dunklen Wassers hinüber und schüttelte dann den Kopf. »Nein, Ben hat recht«, sagte sie. »Vom Quell zu trinken, würde uns nicht retten, sondern vernichten.«
Abeloth ließ ihren Arm sinken. »Ihr selbst müsst mit eurer Entscheidung leben.« Sie glitt zurück in den Nebel. »Oder daran zugrunde gehen.«
Ben wartete, bis selbst der Wirbel ihres Abgangs verschwunden war, und sagte dann: »Gute Arbeit, Ves. Wir können das hier überstehen, solange wir standhaft bleiben – und zusammenhalten.«
»Versteh das jetzt bitte nicht falsch, Ben, aber das ist ein Haufen Poodoo.« Vestara drehte sich um, sodass sie wieder Rücken an Rücken standen. »Für den Fall, dass du es bei den letzten hundert Malen nicht bemerkt hast, die wir versucht haben, den Hof zu verlassen: Wir stecken gewaltig in der Klemme. Wir kommen niemals an Abeloth vorbei zu ungefährlichem Wasser.«
»Vermutlich nicht.« Ben neigte den Kopf so weit er konnte in Vestaras Richtung und flüsterte: »Aber wir müssen einfach durchhalten. Dad ist unterwegs hierher – ich kann fühlen, wie er in der Macht nach mir sucht.«
Vestara flüsterte zurück: »Bist du sicher?«
»Würde ich bei so etwas lügen?«, fragte Ben. »Vertrau mir. Er kommt hierher.«
»Wann?«
»Sobald er kann«, sagte Ben. »Ich habe versucht, ihn wissen zu lassen, dass wir dringend Hilfe brauchen.«
»Nun, das ist besser als nichts, schätze ich.«
»Es gibt einem Hoffnung«, erwiderte Ben rasch. »Und Hoffnung ist genug, um uns das hier durchstehen zu lassen – solange wir zusammenhalten.«
Vestara schwieg einen Moment und sagte dann: »Ich bin bei dir, Ben. Und das wird sich auch nicht ääääännn … aaargh !«
Vestara schrie, als sie rücklings gegen Ben torkelte. Er wirbelte sofort herum und stellte fest, dass sich Abeloth auf Vestara gestürzt hatte. Ihre Tentakel tasteten nach ihrem Mund und ihrer Nase. Da es ihm an einem Lichtschwert oder jeder anderen Art von Waffe mangelte, sprang Ben einfach vor und donnerte Abeloth einen Handballen mitten gegen die Brust, während er ihr gleichzeitig einen von Panik verstärkten Stoß Machtenergie verpasste.
Abeloth flog davon und überschlug sich, einen Sprühregen blutiger Galle hinter sich herziehend. Vestara kam wieder auf die Beine und kauerte sich kampfbereit hin, ihre Arme erhoben und bereit zum Angriff, entweder mit bloßen Händen oder mit der Macht. Ben ertappte sich dabei, wie er erstaunt den Kegel roten Nebels anstarrte, den Abeloth zurückgelassen hatte, überrascht von der Wucht des Machtstoßes, den er gerade entfesselt hatte. Ihm war kalt und übel von den Auswirkungen von so viel dunkler Energie, und wäre er nicht schon so vollkommen dehydriert gewesen, hätte er sich vermutlich übergeben.
»Ben?« Vestara packte seinen Arm und trat dicht zu ihm, stützte ihn. »Bist du in Ordnung?«
»Das werde ich wieder sein, sobald ich diese Fäulnis in mir los bin«, sagte er.
»Fäulnis?«
Ben wies mit einem Daumen auf den Quell der Kraft. »So nah beim Quell ist die Macht verdorben«, sagte er. »Alles Energie der Dunklen Seite.«
Vestara wandte sich der dunklen Wassersäule zu. »Möglicherweise müssen wir uns ihrer dennoch bedienen, Ben. Die Macht ist das Einzige, was wir haben, um uns zu verteidigen.«
»Nein – sie ist wie Gift«, sagte Ben. »Wir können die Macht erst einsetzen, wenn wir aus diesem Nebel raus sind.«
Vestara schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass das nicht passieren wird«, sagte sie. »Deshalb hält Abeloth uns hier fest. Sie versucht, uns zu korrumpieren.«
»Aber das werden wir nicht zulassen«, erklärte Ben. »Wir werden die Macht nicht einsetzen.«
»Ben, das werden wir müssen «, beharrte Vestara. »Das ist die einzige Möglichkeit, sie uns so lange vom Leib zu halten, bis dein Vater eintrifft.«
Ben verstummte. Schon ein kleiner Vorgeschmack auf die dunklen Energien des Quells hatte ihn davon überzeugt, dass es tatsächlich besser war zu sterben, als zuzulassen, dass ihre Macht ihn verdarb. Doch natürlich würden sie nicht sterben. Abeloth würde sie zu ihren Avataren machen, zu ihren Marionetten, genauso wie sie es mit Callista, Akanah und unzähligen anderen gemacht hatte, und dann erwartete sie ein Schicksal, das im wahrsten Sinne des Wortes schlimmer war als der Tod.
»Dann müssen wir eben abhauen«, sagte Ben. »Sie kann sich nicht an zwei Orten
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