Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
Dutzende dunkler Flecken auf seinen Armen und seinem Körper sehen – totes Gewebe, wo die Ghule ihn berührt hatten und sein Fleisch keine gewöhnliche Wärme mehr ausstrahlte. Sie wusste, dass er, wenn er das hier überlebte, die nächsten paar Wochen in einem Bacta-Tank zubringen würde, um das Fleisch zu regenerieren, das die Medidroiden würden wegschneiden müssen.
Sobald er den Timer eingestellt hatte, fragte Olazon: »Hat irgendwer noch einen Detonator übrig?«
Saba zog einen von ihrem Kampfgeschirr und reichte ihn Tahiri. »Jedi Veila hat einen.«
» Jetzt schon.« Tahiri schaute stirnrunzelnd zu Saba auf, ehe sie sich an Olazon wandte. »Zeitzünder auf eine Sekunde und reinschweben lassen?«
Olazon lächelte. »Offenbar haben Sie so was schon mal gemacht.«
»Ein paar Mal«, meinte Tahiri, was offenkundig untertrieben war.
Olazon nickte. Dann wandte er sich an Stampfer Zwei, der noch immer die glänzende, arg verbeulte Kugel der EMP -Bombe trug. »Bereit?«
»Großer Blender scharf und entsichert«, meldete der Leerenspringer. »Ich starte den Zündtimer, sobald Jedi Veila die Innenluke hochjagt.«
»Gut.« Olazon machte den ersten Sprengsatz scharf, indem er den Zündschalter umlegte, ehe er vom Schott zurücksprang und sich am Ende des Korridors flach gegen die Wand drückte. »Volle Deckung!«
Alle anderen folgten seinem Beispiel, Stampfer Zwei auf Olazons Seite des Korridors und Saba und Tahiri auf der gegenüberliegenden.
»Meisterin Sebatyne«, fragte Tahiri, »wie sieht der Rest unseres Plans …«
Das Wort aus ging in einem ohrenbetäubenden Knall unter. Ein schmaler Kegel Rückstoßflammen schoss fünf Meter weit in den Korridor hinaus, doch die größte Wucht der Explosion fegte in die andere Richtung. Das gesamte Schott wölbte sich nach innen, um das Innere der Luftschleuse mit einer Wolke aus Durastahltrümmern zu erfüllen.
Die Flammen waren kaum erloschen, als Tahiri sich auch schon von der Wand wegrollte und die Macht einsetzte, um den Thermaldetonator auf die innere Luke zuschweben zu lassen. Eine Sekunde später flammte im Innern der Luftschleuse ein weißer Blitz auf.
Saba war um Tahiri herum und durch das Schott, noch bevor das Baradium-Glühen erloschen war. Sie sprang mit einem Satz über ein drei Meter breites Loch hinweg, das der Detonator in den Boden gerissen hatte, und landete auf einem Wartungsbalkon aus Transparistahl im Innern des Computerkerns. Der Balkon ragte ungefähr ein Dutzend Meter in eine gewaltige, kreisrunde Kammer hinein, die von den blassrosa Schlieren unter Energieknappheit leidender Schaltplatinen erfüllt war. In der Kammer waren eine Handvoll umhertreibender, leuchtender Wolken verstreut – die kleinste Menge an Speicherkapazität, die ein unter Energiemangel leidender Computer benötigte, um aktiv genug zu bleiben, dass er ein Abschalten verhindern konnte.
Aus den Tiefen der Kammer glitt eine weiß glühende, gleißende Wolke von der Form eines Frauengesichts auf Saba zu, jedoch mit einem ungeheuer breiten Mund und so tief eingesunkenen Augen, dass sie wie Brunnenschächte wirkten. Als die Wolke näher kam, gingen Lichttentakel davon aus, die nach Saba langten.
Tahiri landete neben Saba. »Stampfer Zwei!«, brüllte sie. »Den Großen Blender – sofort !«
»Bleib hier!«, befahl Saba, die Tahiri stehen ließ und auf eine Reihe von Bildschirmen und Schnittstellenkonsolen am vorderen Ende des Balkons zuhuschte. »Sichere den Großen Blender.«
»Meisterin Sebatyne, wartet!«, rief Tahiri. »Sie ist pure Energie – ihr braucht die Impulsbombe, um sie zu vernichten.«
Saba, die ihr ausgeschaltetes Lichtschwert auf Hüfthohe und nicht in Kampfposition hielt, ignorierte die Warnung und rückte weiter vor. Was Tahiri nicht wusste, war, dass Abeloth in die Zukunft sehen konnte, und das bedeutete, dass sie sich die Zukunft zunutze machen mussten, um sie zu bezwingen. Das war auch der Grund dafür, warum Olazon so viel geopfert hatte, um die Impulsbombe hierherzubringen – damit Abeloth vorhersehen würde, wie sie den Computerkern mit ihr darin zerstörte.
Was die Beute hingegen nicht wissen konnte , war, wie Saba zu reagieren gedachte, wenn Abeloth den Versuch unternahm, die Zukunft zu ändern – oder zumindest hoffte Saba, dass Abeloth das nicht wusste. Als die leuchtende Wolke schließlich den vorderen Rand des Wartungsbalkons erreichte, hatten sich die Lichtranken zu fleischigen Tentakeln verfestigt, und Abeloths Antlitz hatte seinen
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