Das Verhaengnis Thriller
Telefon auf dem Beistelltisch neben dem Sofa und stieß dabei gegen die Lampe. Tom wandte träge den Kopf und beobachtete, wie die Lampe gefährlich schwankte und dann doch stehen blieb. Er stellte das Telefon auf seine Brust und tippte die Nummer ein, die er vom Vorabend noch auswendig kannte. Ja, dachte er. Die letzte Nacht war etwas ganz Besonderes gewesen.
»Venus Milos Escort Service«, schnurrte eine Stimme leise in sein Ohr. »Hier ist Chloe. Wie kann ich Ihnen helfen?«
Tom schmiegte den Arm um den Hörer und spürte seine Erektion, als er an das Mädchen dachte, das ihm der Escort-Service letzte Nacht vorbeigeschickt hatte. »Hallo«, hatte das süße Lockenköpfchen gesagt, als sie in den kleinen Flur getreten war und schnell den knappen Pulli abgelegt hatte, der ihre riesigen falschen Brüste verhüllte. »Ich bin Ginny. Ich habe gehört, du möchtest feiern.«
»Ich würde gern ein Mädchen bestellen«, erklärte Tom jetzt Chloe.
»Sie möchten eine Begleitdame engagieren?«, verbesserte Chloe ihn sanft.
»Ja. Vielleicht zur Abwechslung mal eine Asiatin.« Tom erinnerte sich, gehört zu haben, dass asiatische Mädchen meistens unterwürfiger waren als Amerikanerinnen. »Ist das ein Problem?«
»Überhaupt nicht. An wann hatten Sie gedacht?«
»Ich hatte an sofort gedacht.«
»Sofort«, wiederholte Chloe. »In welchem Stadtviertel wohnen Sie?«
»In Morningside.«
»Okay, das sollte keine Probleme bereiten. Lassen Sie mich sehen, ob ich etwas für Sie habe. Bleiben Sie bitte einen Moment dran.«
»Aber nicht zu lange«, mahnte Tom und stellte sich vor, wie Ginny sich nackt unter ihm wand.
»Okay, ich glaube, ich habe vielleicht jemanden für Sie«, meldete Chloe sich etwa eine Minute später zurück. »Sie heißt Ling, stammt aus Taiwan und kann in etwa vierzig Minuten bei Ihnen sein. Wie hört sich das an?«
»Klingt gut.«
»Das macht dreihundert Dollar pro Stunde, und Ihnen ist klar, dass wir nur einen Begleitservice vermitteln. Alles, was Sie mit Ling darüber hinaus verabreden, ist eine Vereinbarung ausschließlich zwischen Ihnen beiden.«
»Oh, das ist mir schon klar.«
»Gut. Dann brauche ich nur noch Ihren Namen und Ihre Kreditkartennummer.«
»Tom Whitman«, sagte er, kramte in seiner Jeans nach seiner Kreditkarte und wollte die Zahlen gerade herunterrattern, als Chloe ihn unterbrach.
»Tut mir leid«, sagte sie, und ihre weiche Stimme war mit einem Mal stahlhart. »Tom Whitman haben Sie gesagt?«
»Genau. Gibt es ein Problem?«
»Ich fürchte, wir können Ihren Wunsch zurzeit nicht er füllen, Mr. Whitman. Ich schlage vor, dass Sie sich anderweitig bemühen. Oder am besten gleich um professionelle Hilfe.«
»Was glauben Sie, was ich hier verdammt noch mal tue?«
»Auf Wiederhören, Mr. Whitman«, sagte Chloe, bevor sie auflegte.
»Warten Sie! Was sind Sie … Was zum Henker …? Scheiße!« Tom sprang auf, trat mit den Zehen auf die Zigarettenkippen und wäre beinahe über die eben weggeworfene Bierflasche gestolpert. »Hast du mich gerade rausgeschmissen, du Schlampe?« Was zum Henker war los? Erst der kleine Wichser Carter bei der Arbeit, der ihm verkündet hatte, dass seine Dienste nicht mehr benötigt würden; sein selbstgefälliger Gesichtsausdruck, als er Tom erklärte, dass sich eine Reihe von Kunden und sogar eine Kollegin über seinen Umgangston beschwert hätten. Er hatte ihm einen Abfindungsscheck überreicht, ohne ihm auch nur die Gelegenheit zu geben, sich zu verteidigen. Nicht dass Tom das getan hätte. »Ich habe Ihnen eine Chance gegeben, Ihren guten Willen zu zeigen«, hatte Carter gesagt.
War es da ein Wunder, dass Tom ihm eine verpasst hatte? Carters Nase hatte er zwar verfehlt, jedoch seine Brille erwischt, die zu Boden gefallen war, wo Tom noch einmal daraufgetreten war, bevor er ziemlich unsanft – er sollte eine Beschwerde bei der Menschenrechtskommission einreichen – von einem Sicherheitsmann zum Ausgang eskortiert worden war. Und jetzt erklärte ihm diese bessere Schwanzlutscherin von dem Escort-Service, dass sie seine Bitte nicht erfüllen könne, dass er sich anderweitig bemühen oder gleich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte!
Das war alles die Schuld dieser Schlampe Ginny. Ginny mit den großen Titten und dem Mund voller teurer Kronen. Er hätte sie ihr aus ihrer blöden Fresse schlagen sollen, dachte er, ballte die rechte Hand zur Faust und drückte den Joint aus, der zwischen seinen Fingern zu grün-brauner Asche
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