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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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wollten, sich rechts halten sollten. Die Frau tat einen vernehmlichen Seufzer, als sie einen Schritt nach rechts machte, als würde Jeff ihr Unannehmlichkeiten bereiten und nicht umgekehrt, obwohl ihr grimmiger Blick rasch einem koketten Lächeln wich, als sie ihn sah. Jeff eilte mit ausdrucksloser Miene an ihr vorbei zum Ausgang.
    »Jeff«, rief eine Stimme hinter ihm, und er blieb wie angewurzelt stehen.
    Er fuhr herum und ließ seinen suchenden Blick über die bunte Menge gleiten. Er sah ein paar halbwüchsige Jungen, die sich zur Begrüßung gegenseitig auf den Arm boxten, eine junge Frau, die auf Spanisch mit einem älteren grauhaarigen Mann diskutierte, von dem Jeff annahm, dass er ihr Großvater war, und eine weitere junge, viel zu stark geschminkte Frau, die ihm lächelnd zuwinkte. Er machte ein paar Schritte auf sie zu und überlegte, wer sie sein und was sie von ihm wollen könnte, als ihre Stimme erneut an sein Ohr drang.
    »Jeff«, rief sie ihn von irgendwo rechts neben ihm.
    Er sah sie noch immer nicht. Hörte er schon Stimmen oder genauer gesagt ihre Stimme?
    »Jeff«, sagte sie ein drittes Mal, diesmal so nah, dass er ihren Atem auf seiner Wange und ihre Hand auf seinem Arm spürte.
    »Suzy«, sagte er und wollte seinen Augen kaum trauen, als er sie in seine Arme zog. Er hielt sie fest und spürte, wie ihr zarter Körper sich an seinen schmiegte. »Ich glaube es nicht, dass du hier bist«, sagte er, wie um sich selbst zu überzeugen, dass das, was er sah, auch real war.
    »Du hast gesagt, du kommst heute Nachmittag zurück. Es gab nur einen Flug aus Buffalo. Es war nicht schwer rauszufinden …«
    Er küsste sie, sanft und zärtlich. Sie schmeckte nach Zahnpasta und Juicy-Fruit-Kaugummi. Ihr Haar duftete wie ein Strauß frischer Gardenien. »Ich freue mich so, dich zu sehen.« Er löste die Umarmung nur so weit, dass er sie im Ganzen betrachten konnte. Sie trug eine gelbe Bluse und eine hellgrüne Hose. Ihr Haar fiel in lockeren Wellen auf ihre Schultern. »Alles in Ordnung?«
    »Mir geht es gut«, sagte sie, obwohl sie nicht so aussah, dachte Jeff. Irgendwas stimmte nicht. Zwar verunzierten keine neuen Blutergüsse ihre blasse Haut, doch sie wirkte irgendwie noch zerbrechlicher und ängstlicher als vorher. »Ich hab es getan«, sagte sie mit einem mädchenhaften Flüstern. Sie sah sich kurz um und drückte seine Hand. »Ich habe ihn verlassen.«
    Jeff küsste sie noch einmal, fester und länger. Sein Herz schlug schneller, als es seiner Erinnerung nach je geschlagen hatte.
    »Ich habe es wirklich getan«, sagte sie jetzt lachend.
    »Du hast es wirklich getan«, wiederholte er, und seine Gedanken rasten wie sein Herz, während er sich fragte, was zum Teufel er nun machen sollte.
    »Wenn Sie entschuldigen«, sagte eine Frau, die sich um sie herumdrückte. »Sie stehen im Weg.«
    »Nehmen Sie sich ein Zimmer«, schlug ein Mann vor, der an ihnen vorbeidrängte.
    »Gute Idee.« Jeff nahm Suzys Arm. »Wo ist dein Wagen?«
    »Den habe ich nicht mit. Dave hat mir die Schlüssel abgenommen, als er zur Arbeit gefahren ist. Er meinte, ich würde sie nicht brauchen.« Sie lachte. »Da hatte er wohl recht.«
    Jeff drückte sie an sich und führte sie zum Ausgang mit dem Hinweis TAXIS & LIMOUSINEN .
    »Wohin?«, fragte der Taxifahrer, als sie auf die Rückbank seines Wagens krabbelten.
    »Kennen Sie ein gutes Hotel in der Gegend?«, fragte Jeff. »Nett und ruhig.«
    »In der Nähe des Flughafens wird gar nichts besonders ruhig sein«, sagte der Taxifahrer.
    »Nicht zu voll«, präzisierte Jeff, während er das Gewicht von Suzys Hand in seiner spürte.
    Der Taxifahrer kniff die Augen zusammen und sah ihn im Rückspiegel an. »Keine Ahnung, wie voll die einzelnen Hotels sind.«
    »Gut. Ist auch egal. Fahren Sie irgendwohin.«
    »Es gibt mehrere Hotels ein paar Blocks von hier entfernt. Ich kann aber nicht dafür garantieren, dass sie nett sind.«
    »Das sind sie bestimmt«, sagte Jeff. Es war ohnehin nur vorübergehend, dachte er, bis er den Plan konkretisiert und umgesetzt hatte, der auf dem Flug von Buffalo in seinem Kopf langsam Gestalt angenommen hatte. Mit ein wenig Glück konnte bis zum Abend alles geregelt sein.
    Das hing natürlich davon ab, dass er Tom erreichte.
    »Hast du deine Mutter gesehen?«, fragte Suzy.
    »Nein. Sie ist vorher gestorben.«
    Suzy sah ihn bestürzt an. »O Jeff, das tut mir so leid.«
    »Das braucht es nicht.«
    »Doch. Du musst dich gefühlt haben, als hätte sie dich noch einmal

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