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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Schlampe, die je Nein gesagt, jede Schlampe, die sich je beklagt hatte.
    »Und ich denke, du solltest ein bisschen behutsamer sein.«
    »Ich bezahle dich nicht fürs Denken.« Tom begann, härter zu stoßen, ihr ins Ohr zu beißen und mit den Nägeln über ihre Haut zu kratzen.
    »Okay, aufhören«, sagte Ginny mit Tränen der Wut in den Augen.
    »Ich fange gerade erst an, Schätzchen.«
    »Nein. Ich hab gesagt, ich mache nichts mit Schmerzen. Wir sind fertig.« Sie versuchte, die Fesseln an ihren Handgelenken zu lösen, und wand sich wimmernd, um ihm zu entkommen.
    »Ich sage, wann wir fertig sind«, blaffte Tom sie an, der gerade anfing, sich richtig zu amüsieren. Was war eigentlich mit den Weibern los? Ständig machten sie einen an, zogen einem das Geld aus der Tasche und ließen einen dann hängen. Er war aus der Armee entlassen, bei der Arbeit gefeuert worden und würde demnächst aus seinem Haus geworfen werden, alles wegen irgendeiner Schlampe. »Sag mir, dass du mich liebst«, befahl er Ginny.
    »Was?«
    »Wenn du willst, dass ich behutsamer bin, sag mir, dass du mich liebst.«
    »Ich liebe dich«, antwortete Ginny sofort, obwohl ihre Augen das Gegenteil sagten.
    »Das kannst du besser. Noch mal.«
    »Ich liebe dich«, schrie sie.
    »Ich spüre es einfach nicht, Schätzchen. Noch mal.«
    »Nein.«
    »Ich sagte, noch mal.«
    »Und ich sagte Nein.«
    Und dann war er ausgerastet. Der Rest war eine verschwommene Bildfolge aus fliegenden Fäusten und rasendem Zorn. Tom konnte sich nicht erinnern, wie oft er sie geschlagen hatte, obwohl er das Blut, das aus ihrer Nase strömte, und die Beißspuren an Hals und Brust noch deutlich vor Augen hatte. Irgendwann gelang es Ginny, ihre Hände zu befreien, und sie stolperte, heftig aus der Nase blutend, als sie sich nach ihren Kleidern bückte, ins Bad. »Kann nicht behaupten, dass du das Geld nicht wert warst«, rief er ihr nach, als sie die Treppe hinunter und auf die Straße rannte.
    Tom betrachtete lächelnd sein Spiegelbild über dem Waschbecken und erinnerte sich an Jack Nicholsons berühmte Bemerkung über Nutten. Er glaubte zumindest, dass es Jack Nicholson gewesen war. Vielleicht auch Charlie Sheen. »Ich bezahle sie nicht, damit sie vorbeikommen«, hatte er einem Journalisten erklärt, der nach der persönlichen Vorliebe des Schauspielers für Callgirls gefragt hatte. »Ich bezahle sie, damit sie wieder gehen.«
    »Der ist gut«, sagte Tom glucksend. Im selben Moment klingelte es. Er sah auf seine Uhr. »Na, das ist ja nett. Meine kleine Cinnamon kommt früher. Kannst es wohl gar nicht erwarten, was, Schätzchen?«, fragte er und eilte zur Haustür.
    Als er öffnete, sah er sich einem jungen Mann in einem beigefarbenen Anzug gegenüber. »Tom Whitman?«
    »Ja.«
    Der Mann drückte ihm einen Briefumschlag in die Hand. »Gilt hiermit als persönlich zugestellt«, sagte er und trat hastig den Rückzug an.
    »Schon wieder? Wollen Sie mich verarschen?«, rief Tom ihm nach. »Was zum Henker ist es denn diesmal?« Er riss den Umschlag auf und überflog die Papiere, bevor er sie auf den Boden warf. Die blöde Kuh reichte also tatsächlich die Scheidung ein, dachte er, knallte die Haustür zu und trat noch einmal mit dem Absatz dagegen. Ein paar Minuten später saß er wieder im Wohnzimmer. Auf dem Couchtisch vor ihm lagen seine beiden 44er Magnums und seine alte 23er Glock. »Glaub nicht, dass ich das zulassen werde, Schätzchen«, sagte er, nahm die eine 44er in die Hand und balancierte sie dann mit der anderen aus. »Jedenfalls nicht in diesem Leben.« Er stellte sich vor, dass Lainey vor ihm kauerte und mit zitternden Händen versuchte, ihr Gesicht zu bedecken. Er richtete die Waffe direkt auf ihren Kopf und drückte ab.

Kapitel 29
    Sie wartete am Flughafen auf ihn.
    Jeff sah sie zunächst gar nicht, weil er so beschäftigt war, Tom zu erreichen. Doch auch beim dritten Versuch war noch immer besetzt. Mit wem redete er, zum Teufel noch mal, fragte Jeff sich ungeduldig, während er zügig über das Laufband im geschäftigen Terminal des Flughafens Miami schritt. Außer Jeff hatte Tom eigentlich keine Freunde, und nachdem Lainey ihn verlassen hatte … Jeff hoffte, dass Tom sie nicht belästigte, sondern wusste, wann genug war. »Verzeihung. Verkehr von hinten«, bellte er eine plumpe Frau mittleren Alters an, die stur auf der linken Seite des Bandes stand, obwohl Schilder auf Englisch und Spanisch die Passagiere darauf hinwiesen, dass diejenigen, die lieber stehen

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