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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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vergeblich an die Scheiben trommelte, um dem Inferno zu entgehen. Das wäre super, dachte Tom.
    Am Naturkundemuseum und Space Transit Planetarium – was immer das sein mochte – bog Suzys silberner BMW ab und folgte dem breiten Boulevard in südwestlicher Richtung bis zur Douglas Road, wo sie rechts abbog. Danach achtete Tom nicht mehr auf die Straßenschilder. Welche Rolle spielte es, wo sie waren? Wichtig war, was passierte, wenn sie ankamen.
    Zehn Minuten später fuhren sie durch das verworrene Straßenlabyrinth des schicken Vororts Coral Gables. »Coral Gables, Scheiße«, stöhnte Tom. Er hasste Coral Gables.
    Lainey lag ihm ständig in den Ohren, dass sie am liebsten dort hinziehen wollte. Als ob sie sich das jemals leisten konnten! Er arbeitete bei Gap, Scheiße noch mal. Er verdiente den Mindestlohn. Wenn ihre Eltern, die schon das Eigenkapital für das winzige Häuschen auf der definitiv unschicken Seite von Morningside gestellt hatten, nicht auch die monatlichen Hypothekenraten zahlen würden, würden sie wahrscheinlich in einem miesen, beengten Loch wohnen wie Jeff und Kristin, obwohl er, wenn er mit Kristin zusammenleben würde, bestimmt nichts gegen die Enge einzuwenden hätte.
    Als Suzys Wagen um die nächste Ecke bog, stellte Tom überrascht fest, dass die meisten anderen Wagen inklusive des weißen Lexus-Geländewagens irgendwo unterwegs verschwunden waren, ohne dass er es bemerkt hatte. Laineys Schuld, dachte er. Wie meistens. Sie kam ihm ständig in die Quere, lenkte ihn von der anstehenden Aufgabe ab. Er musste besser aufpassen, wie ihm klar wurde, als er in den Granada Boulevard bog und Suzys Wagen mehrere Blocks vor sich an einem Stoppschild stehen sah.
    Der silberne BMW fuhr rechts in die Alava Avenue, und er folgte ihm. Suzy beschleunigte und bog rasch nacheinander erst links, dann rechts und dann noch einmal rechts ab. Was machte sie? Hatte sie gemerkt, dass er ihr folgte, und versuchte, ihn abzuhängen? Und waren sie nicht schon vor ein paar Minuten durch diese Straße gefahren? Er war sich ziemlich sicher, das rosafarbene stuckverzierte Haus an der Ecke wiederzuerkennen. Waren sie nicht eben schon einmal daran vorbeigekommen? War das Ganze ein Spiel? Hatte sie ihn bemerkt und wollte ihn an der Nase herumführen? Hatte sie die ganze Zeit gewusst, dass er ihr folgte? »Blöde Schlampe«, fluchte er leise und kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an.
    Mach einfach kehrt und fahr nach Hause, sagte er sich. Ja, Lainey würde auf ihn warten. Ja, sie würde keifen und zetern. Aber na und? Er hatte sich längst an ihre hysterischen Anfälle gewöhnt. Irgendwann würde sie müde werden und sich in den Schlaf weinen. Am Morgen würde sie ihm verzeihen, wie sie es immer tat. Und wenn nicht, wenn sie ihn weiter nervte, würde er einfach zu Jeff fahren oder zu dem Sportstudio, in dem Jeff arbeitete, oder ins Wild Zone. Irgendwohin. Irgendwohin, wo Lainey nicht war.
    Sie konnte ihn mal. Schließlich war es Lainey, die für all seine Probleme verantwortlich war. Lainey, die schwanger geworden war und ihn zu einer Ehe gedrängt hatte, von der sie wusste, dass er noch nicht dazu bereit war. Lainey, die so verdammt fruchtbar war, dass sie kaum ein Jahr später schon wieder schwanger war und ihm damit die Last von nicht nur einem, sondern gleich zwei Kindern aufgebürdet hatte, die ihm so ähnlich sahen, dass es bezüglich der Vaterschaft keine Zweifel geben konnte. Es war ihre Schuld, dass er einen Job hatte, den er hasste; ihre Schuld, dass er sich nicht mit Jeff herumtreiben konnte, wann ihm danach war, während Kristin Jeff machen ließ, was immer er wollte. »Was ist überhaupt los mit Kristin?«, konnte Tom Lainey jammern hören.
    An Kristin war rein gar nichts verkehrt, dachte Tom stumm. Sie war die perfekte Frau. Sie klagte nie über Verantwortungslosigkeit und beschwerte sich nicht, wenn Jeff ein paar hundert Dollar für eine Lederjacke ausgab. Sie machte kein Theater, egal wann er nach Hause kam, wie viel er trank oder wie bekifft er war. Sie drückte sogar ein Auge zu, wenn er anderweitig ein bisschen rummachte. Nach allem, was er heute Abend mitgekriegt hatte, war sie nicht einmal abgeneigt, bei Gelegenheit selbst mitzumachen.
    Sex mit zwei Frauen war schon immer eine von Toms Lieblingsfantasien gewesen. Eine vollbusige Blondine wie Kristin auf der einen Seite, eine schlanke Brünette wie Suzy auf der anderen, und Tom glücklich zwischen den beiden. Er würde sie abwechselnd rannehmen, die

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