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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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komisch?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Du lachst?«
    »Nein, tue ich nicht. Ich wollte nicht …«
    »Steh auf«, sagte er noch einmal.
    Sie rappelte sich auf die Füße. »Bitte schlag mich nicht wieder.«
    »Dann lüg mich nicht wieder an.«
    »Ich lüge nicht.«
    »Sag mir, wo du sie kennengelernt hast.« Er starrte Suzy aus eisblauen, vor Wut funkelnden Augen an.
    Kaum vorstellbar, dass sie diese blauen Augen einmal für freundlich gehalten hatte. »Sie arbeitet in einem Lokal in South Beach.«
    »Was für ein Lokal?«
    »Es heißt Wild Zone«, flüsterte sie.
    »Was? Sprich lauter?«
    »Ich hab gesagt, es heißt Wild Zone«, wiederholte Suzy und wappnete sich gegen einen weiteren Schlag.
    »Wild Zone?«, wiederholte Dave ungläubig. »Was für ein Laden ist denn das?«
    »Irgendeine Bar.«
    »Eine Bar, die Wild Zone heißt«, sagte Dave und ballte ungeduldig die Fäuste. »Und was genau hast du in besagtem Wild Zone gemacht?«
    »Nichts. Ehrlich. Ich war am Strand. Ich hatte Durst …«
    »Und da rennst du natürlich sofort in die nächste Bar.« Ein weiteres ungläubiges Kopfschütteln, Fäuste, die sich noch fester ballten.
    »Ich war nur ein paar Minuten dort.«
    »Lange genug, um dich mit den einheimischen ›Wilden‹ anzufreunden.«
    »Sie arbeitet dort.«
    »Sie ist Kellnerin?«
    »Barkeeperin.«
    »Du hast dich mit der Barkeeperin angefreundet«, wiederholte er fassungslos.
    »Wir haben nur ein paar Minuten miteinander geredet. Sie machte einen netten Eindruck.«
    »Worüber habt ihr geredet?«
    »Was?«
    »Ich habe dich gefragt, worüber ihr geredet habt.«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Sicher weißt du das noch, Suzy. Oder muss ich deiner Erinnerung auf die Sprünge helfen?« Er hob die rechte Hand.
    »Nein!«
    »Erzähl mir, worüber ihr geredet habt, Suzy.«
    »Ich habe einen Granatapfel-Martini bestellt. Sie sagte, sie hätte gehört, dass das gesund sei.«
    »Du hast am helllichten Nachmittag Martinis getrunken?«
    »Es war schon nach fünf.«
    »Und worüber habt ihr noch geredet?«
    »Übers Wetter«, sagte Suzy und versuchte sich an ihr Gespräch mit Will zu erinnern.
    »Übers Wetter?«
    »Sie hat mich gefragt, ob es draußen immer noch so heiß ist, und ich hab gesagt, für mich könne es gar nicht heiß genug sein. Und sie hat mich gefragt, wo ich herkomme, und ich habe ihr erzählt, dass ich gerade aus Fort Myers hierhergezogen bin.«
    »Du hast ihr erzählt, du wärst gerade hierhergezogen?«
    »Ich meinte ›wir‹.«
    »Aber das hast du nicht gesagt, oder?«
    »Ich weiß nicht mehr. Wahrscheinlich schon. Bestimmt.«
    »Erzähl mir, was du gesagt hast.«
    »Ich habe gesagt, dass wir gerade aus Fort Myers hierhergezogen sind.«
    »Habt ihr über mich gesprochen?«
    »Was? Nein.«
    »Was hast du ihr erzählt?«
    »Nichts. Ich habe nichts über dich gesagt.«
    »Du hast deinen hart arbeitenden Mann, dem du Liebe und Gehorsam geschworen hast, mit keinem Wort erwähnt? Oder meine kürzliche Berufung ans Miami General Hospital? Oder dass ich auf einem Radiologen-Kongress in Tampa bin und nicht vor Samstagabend zurückkomme? Das alles hast du nicht erwähnt?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Was?«
    »Hat sie nicht gefragt?«
    »Nein.«
    »Sie hat sich nur nach dem Wetter erkundigt?«
    »Ja. Und woher ich komme.«
    »Und was dann? Dann hat sie beiläufig erwähnt, dass sie an einem Freitagabend, an dem in einem Laden, der sich Wild Zone nennt, wahrscheinlich mehr los ist als die ganze restliche Woche, Zeit hat, mit dir ins Kino zu gehen? In die Mitternachtsvorstellung?«
    »Ich weiß nicht mehr, was sie gesagt hat.«
    Suzy sah Daves Faust erst, als sie gegen ihre Wange krachte. Sie taumelte rückwärts ins Wohnzimmer, wollte sich an dem Beistelltisch neben dem Sofa festhalten und stieß dabei die Lampe um.
    »Heb sie auf«, befahl er und kam auf sie zu.
    Suzy mühte sich, die Lampe wieder auf ihren Platz auf dem kleeblattförmigen Tisch zu stellen.
    »Hältst du mich wirklich für so blöd? Glaubst du, ich merke nicht, wenn du lügst?«, wollte er wissen und stieß die Lampe wieder zu Boden, sodass ihr zarter, elfenbeinfarbener Faltenschirm sich löste. »Heb sie auf.«
    Wieder stellte Suzy die Lampe auf den Tisch, und er stieß sie wieder zu Boden.
    »Bring den verdammten Schirm wieder in Ordnung.«
    Mit zitternden Fingern kämpfte Suzy mit dem mittlerweile stark eingedrückten Lampenschirm, bis sie ihn wieder einigermaßen befestigt hatte.
    »Und jetzt heb sie auf«, befahl er noch

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