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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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gar nicht erst versucht, sich zu verteidigen. Wozu auch? Sie wusste, dass ihre Mutter recht hatte. Sie war an allem schuld. Wenn sie nicht so kokett und verführerisch gewesen wäre, wie Ron es ihr unermüdlich erklärt hatte, hätte er sich beherrschen können.
    Erzähl deiner Mutter nichts davon, was du gemacht hast , hörte sie Norman sagen.
    Was du gemacht hast.
    Erst Norman. Dann Ron. Alles war ganz offensichtlich ihre Schuld. Es lag nicht daran, dass ihre Mutter die falschen Männer hatte.
    Es war ihre Schuld.
    Kristin spürte, wie Jeffs Stöße schneller wurden und sie von ihrem Feld mit den roten Blumen vertrieben. Das war ihr Einsatz, begriff sie und steuerte den passenden Soundtrack aus nicht zu lautem Stöhnen und Seufzen bei, damit weder Will nebenan hörte, was sie taten, noch Jeff argwöhnisch wurde, dass sie ihre Erregung nur vortäuschte. Obwohl es ihm wahrscheinlich so oder so egal wäre, was seltsamerweise eines der Dinge war, die sie an ihm mochte – dieses Minimum an Getue. Sie packte seine Pobacken, um ihn noch fester an sich zu ziehen, und spürte, wie er bebte und losließ, als sie ihre Hände über seinen Leib wandern ließ und seine restliche Energie in sich aufnahm.
    »Wie war das?«, fragte er kurz darauf mit einem stolzen Lächeln, das bedrohlich über ihr schwebte.
    »Fantastisch«, erklärte Kristin ihm. »Suzy hat ja keine Ahnung, was sie heute Nacht verpasst hat.«
    Jeffs Lächeln wurde breiter, als er sich auf die Seite drehte und Kristins Arm über seine Hüfte zog. »Noch nicht«, glaubte Kristin ihn murmeln zu hören, kurz bevor er wieder einschlief.

Kapitel 5
    »Wohin zum Henker führst du mich?«, fragte Tom sich laut, als er Suzy über den Venetian Causeway folgte, der sich über die malerische Biscayne Bay bis nach Miami auf dem Festland spannte. Auf der anderen Seite stockte der Verkehr an der Kreuzung Biscayne Boulevard und Northeast 14th Street und kam schließlich praktisch ganz zum Erliegen. »Scheiße? Was jetzt?« Wo wollten die alle hin? »Bleibt denn keiner mehr zu Hause?«, brüllte er aus dem offenen Fenster. Es war zwei Uhr nachts, Scheiße noch mal. Er war müde und stockbetrunken, ihm war heiß und mehr als ein bisschen übel. Was fuhr er also einer Fotze hinterher, die ihn an diesem Abend schon zweimal abgewiesen hatte?
    Wie aus dem Nichts tauchte in diesem Moment ein weißer Nexus-Geländewagen auf und scherte vor ihm auf die Spur. »Du verdammtes Arschloch«, fluchte Tom, als die Fahrzeugkolonne sich langsam wieder in Bewegung setzte. »Ich blas dir deinen beschissenen Schädel weg.« Er griff nach seiner Waffe, besann sich jedoch rasch eines Besseren, zählte langsam bis zehn und dann weiter bis zwanzig, um sich wieder zu beruhigen. Sosehr der Sack auch eine Kugel in seinen fetten, hässlichen Hinterkopf verdient hatte, so wenig wollte er ohne Not eine Szene machen, dachte Tom. Selbst hupen wäre riskant, erkannte er und zwang sich, seine Hände in den Schoß zu legen. Er wollte schließlich nicht, dass Suzy ihren hübschen Hals reckte, um zu sehen, was es mit dem Lärm auf sich hatte. Außerdem waren überall Polizisten. Es hätte ihm gerade noch gefehlt, dass ein neugieriger Jungbulle ihn anhielt, seine Alkoholfahne roch und dann noch entdeckte, dass er eine Waffe bei sich trug. Man würde ihn so fix in eine Arrestzelle befördern, dass ihm der Kopf schwirren würde. Und der schwirrte auch so schon ganz gut, dachte er und lachte. Er stellte sich vor, wie Lainey im Schlafanzug auf die Wache kommen musste, um seine Kaution zu stellen, ein kreischendes Kind in jedem Arm, dicht gefolgt von ihren empörten Eltern, und das Lachen erstarb in seinem Hals.
    »Was ist bloß mit dir los?«, konnte er sie schluchzen hören. »Was rennst du irgendeiner Frau nach, die du in einer Kneipe gesehen hast, wo daheim Frau und Kinder und ein Haus voller Pflichten auf dich warten?«
    Genau deswegen, dachte Tom und lachte wieder.
    »Findest du das wirklich komisch?«, zeterte Lainey weiter auf ihn ein. »Das ist so was von bescheuert! Wann wirst du endlich erwachsen?«
    »Wenn mir verdammt noch mal danach ist«, gab Tom zurück, verdrängte den Gedanken an seine Frau und rutschte auf seinem Sitz hin und her, um über den weißen Geländewagen hinwegzuschauen. Blöde Scheißkarre, dachte er und stellte sich vor, wie der Wagen zu schnell um die nächste Ecke fuhr, sich überschlug und in Flammen aufging, während der rotznasige Fahrer, in seinem Fahrzeug gefangen, panisch, aber

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