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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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eine von vorne, die andere von hinten, sie dann umdrehen und das Ganze umgekehrt wiederholen und Sachen machen, über die er bei Lainey nicht einmal reden durfte.
    Mit Lainey wollte er sie sowieso nicht machen. Lainey war klein und ein bisschen untersetzt. Im Gegensatz zu Kristin, die eine Figur wie ein Model und ordentlich Holz vor der Hütte hatte. Lainey beharrte natürlich immer darauf, dass Kristins Brüste nicht echt waren, aber welche Rolle spielte es, aus welchem Material sie waren? Sie hatte dafür bezahlt, damit waren es ihre. Außerdem sahen sie gut aus, wen kümmerte es da, dass sie aus Plastik waren? Als er Lainey gegenüber (zart, wie er fand) angedeutet hatte, sie könne Kristin ja mal nach dem Namen ihres Chirurgen fragen – verdammt, er hatte ihr sogar angeboten, ihr die Brustvergrößerung zu bezahlen –, war sie in Tränen ausgebrochen, wütend aus dem Zimmer gestapft und hatte irgendwas davon gebrüllt, dass Kristin auch keine zwei Babys gestillt hätte und er einfach zur Hölle fahren solle.
    »Dabei ist mein Leben so schon die Hölle«, sagte Tom jetzt, atmete tief ein und wieder aus und spürte den zitternden Luftzug an der Windschutzscheibe. Er zupfte eine Zigarette aus der Hemdtasche, zündete sie an und zog heftig daran, als wäre es ein Joint. Er hatte irgendwo gelesen, dass Marihuana gut gegen Übelkeit war. »Ha!«, lachte er und dachte, dass er nicht vergessen durfte, das Lainey zu erzählen. Sie hasste es, wenn er kiffte. »Es ist illegal und verantwortungslos«, sagte sie immer. »Verantwortungslos« war ihr Lieblingswort. »Was ist, wenn du bekifft bist und eins der Kinder wacht auf und fragt nach seinem Daddy?«
    Als ob das je der Fall wäre, dachte er. Wann hatte eins seiner Kinder zum letzten Mal nach seinem Vater gefragt? Seine dreijährige Tochter Candy fing jedes Mal an zu weinen, wenn er sich ihr näherte. Und Cody, sein zwei Jahre alter Sohn, der ihm, wie alle sagten, wie aus dem Gesicht geschnitten war, wand sich in ehrlichem Grauen, wenn Tom ihn hochheben wollte, als ob sein Vater ein Fremder wäre, der irrtümlich zur Tür hereingekommen war. Was der Wahrheit auch ziemlich nahe kam, dachte Tom, als er kurz an einem Stoppschild hielt, bevor er Suzy durch eine weitere Wohnstraße folgte.
    Wohin führte sie ihn?
    Obwohl er aussah wie sein Vater, war Cody in Wirklichkeit genau wie seine Mutter, dachte Tom. Er konnte sich anstrengen und bemühen, wie er wollte, nichts war je gut genug für seinen Sohn. Jedes Mal wenn sein Vater ihn unbeholfen im Arm hielt, schrie und zappelte er, versteifte seinen kleinen drahtigen Körper und streckte die Arme nach der weicheren, vertrauteren Berührung seiner Mutter aus. Dabei wurde sein kleines rundes Gesicht mit jedem Schluchzer röter, bis er aussah wie eine reife Tomate, die jede Sekunde zu platzen drohte.
    Tom schüttelte sich. In Afghanistan hatte er einmal gesehen, wie der Kopf eines Mannes wirklich explodiert war. Ein Mädchen hatte am Straßenrand gelegen, scheinbar verletzt. Ein junger amerikanischer Soldat war aus seinem Jeep gestiegen, um ihr zu helfen. Das Mädchen hatte unter ihr dreckverkrustetes Gewand gegriffen. Im nächsten Augenblick waren Körperteile in alle Richtungen durch die rauchgeschwängerte Luft geflogen, und dem hilfsbereiten jungen Soldaten fehlte der Kopf.
    Tom spürte die Galle in seiner Kehle aufsteigen und versuchte mehrmals, sie herunterzuschlucken. Woher zum Henker kam diese Erinnerung, fragte er sich, warf die Zigarette aus dem Seitenfenster und atmete gierig ein. Aber das half nicht. Die stickige Luft steckte ihm wie ein Klumpen Zellophanpapier im Hals und drohte, ihm die Sauerstoffzufuhr abzuklemmen. Er musste anhalten. Er musste aussteigen, ein paar Schritte laufen, seinen Kreislauf wieder auf Touren bringen, damit die Welt vor seinen Augen aufhörte, sich zu drehen. Er musste aus dieser blöden, unklimatisierten Karre raus, bevor er sich vollkotzte.
    Er hielt am Straßenrand und wollte gerade die Tür öffnen, als er Suzys BMW sah, der ein Stück die Straße hinunter stehen blieb, als würde sie auf ihn warten. Was machte sie? Kam sie etwa zurück? Wollte sie ihn direkt konfrontieren? Steig einfach aus, befahl er sich. Steig auf der Stelle aus.
    Aber sie fuhr nicht rückwärts, sondern in die Einfahrt eines braunen Bungalows mit einem weißen Schieferdach und einer efeuberankten Doppelgarage. Toms Blick schoss zu dem Straßenschild an der Ecke. Tallahassee Drive, las er. » She’s my Tallahassee

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