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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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lassie «, brummte er schief, vergaß seine Übelkeit und fuhr im Schritttempo weiter.
    Die Garagentür öffnete sich, aber der Wagen blieb mit laufendem Motor in der Einfahrt stehen. Worauf wartet sie, fragte Tom sich und bemerkte ein zweites Auto in der Garage – eine knallrote Corvette. Zwei Luxusschlitten. Ein Haus am Stadtrand. Fehlte nur der weiße Gartenzaun. »Was sagt uns das?«, fragte er und beobachtete, wie Suzy aus der Garage kam und durch den Vorgarten ging.
    Tom dachte, dass sie kaum langsamer gehen könnte, und hielt den Atem an, als plötzlich die Haustür geöffnet wurde und ein Mann – groß, imposant und trotz der Tageszeit in Jackett und Krawatte – im Türrahmen auftauchte. Was hatte das zu bedeuten, fragte Tom sich, als der Mann Suzys Ellbogen packte, sie ins Haus schob und die Tür hinter ihr schloss.
    Tom schaltete den Motor ab und stieg aus. Zeit, das Terrain zu erkunden, entschied er und rannte quer über die Straße auf ihr Haus zu, immer im Schutz der zahllosen Palmen am Straßenrand.
    Und dann traf es ihn. Eine plötzliche Welle der Übelkeit, rasch gefolgt von der nächsten und einer weiteren, jede heftiger als die vorherige und begleitet von einem stechenden Schmerz. Er hielt sich vornübergekrümmt den Magen, sein ganzer Körper wurde von einem Würgen geschüttelt, als er sich in eine Gruppe blühender Büsche übergab. Er rang nach Atem, und Tränen brannten in seinen Augen, als er versuchte sich aufzurichten. Wann war ihm zum letzten Mal derart schlecht gewesen? Er unterdrückte den Impuls, sich erneut zu übergeben, sank mit weichen Knien ins Gras und vergrub das Gesicht in den Händen. Er musste nach Hause. Er musste sich hinlegen. Er musste sich von Lainey pflegen lassen.
    Als Tom das Gefühl hatte, dass seine Beine wieder kräftig genug waren, ihn zu tragen, kehrte er zu seinem Wagen zurück. »Tallahassee Drive einhunderteinundzwanzig«, las er, als er an dem schicken braunen Bungalow mit dem weißen Schieferdach vorbeifuhr, und wiederholte die Adresse mehrmals laut, um sicherzugehen, dass er sie nicht vergaß.
    »Wir sehen uns wieder, Suzy Granate«, sagte er, als er um die nächste Ecke bog und die Heimfahrt antrat.
    »Na, da schau an«, sagte Suzy, lächelte den Mann in der Tür an und schaffte es sogar, so zu klingen, als würde sie sich freuen, ihn zu sehen, während sie gleichzeitig versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen. Angst zu zeigen war nie gut. Was machte Dave hier? Er sollte erst morgen Abend zurückkommen. »Ich habe dich nicht vor …«
    »Komm rein.« Er packte ihren Ellbogen, schob sie in den Flur und knallte die Haustür zu.
    »Ist was passiert? Ist alles in Ordnung? Deine Mutter …?« Hatte das Pflegeheim angerufen, um ihn darüber zu informieren, dass sie endlich dem Krebs erlegen war, der seit fast zwei Jahren in ihrem Körper wütete?
    »Wo zum Teufel bist du gewesen?« Seine langen Finger gruben sich wütend in ihren Arm, an derselben Stelle, die Will vor einer halben Stunde noch so zärtlich berührt hatte.
    »Ich war im Kino.«
    »Welches Kino hat denn um diese Uhrzeit noch offen?«
    »Das Rialto in South Beach.«
    »Ich soll dir glauben, dass du bis nach South Beach gefahren bist, um ins Kino zu gehen?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Welchen Film hast du gesehen?«
    »Den neuen mit Angelina Jolie, den du nicht sehen wolltest.«
    »Mit wem warst du dort?«
    »Mit einer Freundin.«
    »Welche Freundin?«
    »Kristin«, sagte Suzy, weil es das Erste war, was ihr in den Sinn kam.
    »Kristin«, wiederholte er kopfschüttelnd, als versuchte er vergeblich, den Namen irgendwo einzuordnen. Mit den Fingern der rechten Hand strich er sich über den Bartschatten seines Kinns. »Wer zum Teufel ist Kristin?«
    »Ein Mädchen, das ich kennengelernt habe.«
    »Wann?«
    »Vor ein paar Tagen.«
    »Wo hast du sie kennengelernt?«
    »Was spielt das für eine Rolle?«
    Als Antwort schlug er ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Suzy taumelte rückwärts gegen die cremefarbene Wand und sank auf die Knie.
    »Steh auf«, befahl Dave, der drohend über ihr stand. Er maß fast 1,80 Meter und wog gut achtzig Kilo, womit er fünfzehn Zentimeter größer und dreißig Kilo schwerer war als sie. Ein Mann, der was hermachte, hatte sie gedacht, als man sie vor fünf Jahren miteinander bekannt gemacht hatte. Ein Mann, zu dem sie aufblicken konnte.
    Und genau das tat sie jetzt, dachte sie auf dem Boden kniend und musste ein Lachen unterdrücken.
    »Was? Findest du das

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