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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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entschuldigte Will sich sofort. »Ich wollte dich nicht aufregen.«
    »Hast du auch nicht.« Sie strich über seine Wange. »Gott, du bist süß. Es tut mir wirklich leid, dass man dich verletzt hat. Ich wünschte, ich könnte dich küssen und alles gutmachen.«
    »Pass auf, was du dir wünschst«, sagte Will lachend und erhob sich, sodass sie sich kaum einen Schritt voneinander entfernt gegenüberstanden.
    Etliche Sekunden blieben sie so stehen, ohne sich zu rühren oder den Blick voneinander zu wenden, während ihre Körper träge aufeinander zuschwankten.
    Wird sie mich küssen, fragte Will sich. Und konnte er Jeff das antun?
    Wird er mich küssen, fragte Kristin sich. Und konnte sie das geschehen lassen?
    Aus dem anderen Zimmer hörte man, wie die Wohnungstür mit einem Schlüssel geöffnet wurde.
    »Hallo?«, rief Jeff. »Jemand zu Hause?«
    Kristin machte hastig einen Schritt zurück. »Jeff?« Auf dem Weg aus der Küche atmete sie mehrmals tief durch. »Ist alles in Ordnung? Ich dachte, du hättest den ganzen Tag Kunden.«
    »Mein Elf-Uhr-Termin hat abgesagt. Ich habe nur ein paar Minuten Zeit. Ist mein Bruder da?«
    Will trat in den Durchgang von der Küche ins Wohnzimmer. Jeff war noch an der Wohnungstür. »Gibt es ein Problem?«, fragte Will.
    »Jemand möchte mit dir reden.«
    Im nächsten Moment stand Suzy im Gegenlicht der hellen Sonne in der Tür wie ein aus seiner Flasche befreiter Geist, und ihre Stimme drang aus dem Schatten sanft an sein Ohr. »Hallo, Will«, sagte sie.

Kapitel 11
    Tom stand in der verglasten Halle des pinkfarbenen dreistöckigen Gebäudes in der West Flagler Street und las zum fünfzigsten Mal das Verzeichnis der Mieter. Er hatte es in der letzten Stunde so oft gelesen, dass er es mittlerweile auswendig kannte. Erster Stock: Lash, Carter und Kroft, Rechtsanwälte, Suite 100; Blake, Felder & Söhne, Rechtsanwälte, Suite 101; Lang, Cunningham, Rechtsanwälte, Suite 102; Torres, Saldana und Mendoza, Rechtsanwälte, Suite 103. Zweiter Stock: Williams, Seyffert und Keller, Rechtsanwälte, Suite 200; Marcus, Brenner, Scott und Lokash, Rechtsanwälte, Suite 201; Levy, Argeris, Kettleworth, Rechtsanwälte, Suite 202; Sam Bryson, Rechtsanwalt, Suite 203. Dritter Stock: Tyson, Rodriguez, Rechtsanwälte, Suite 300; Michaud, Brunton, Birnbaum, Rechtsanwälte, Suite 301; Abramowitz, Levy und Carmichael, Rechtsanwälte, Suite 302; und schließlich Pollack, Spitzer, Walton, Tepperman und Rowe, Rechtsanwälte, Suite 303.
    »Wie nennt man hundert Rechtsanwälte auf dem Meeresgrund?«, fragte Tom laut, während er in der kleinen Halle auf und ab lief. »Einen Anfang!«, rief er, lachte über seinen eigenen Witz und fragte sich, ob ihn jemand gehört hatte. Das Gebäude schien völlig verlassen. Links von ihm gab es einen Aufzug, rechts dahinter ein Treppenhaus, aber seit seiner Ankunft war niemand gekommen oder gegangen. »Das Geschäft scheint ja zu brummen«, murmelte er und überlegte, dass er ganz oben anfangen und sich Stockwerk für Stockwerk nach unten vorarbeiten könnte. »Hallo, die Herren Pollack, Spitzer, Walton, Tepperman und Rowe. Hat einer von euch Rechtsverdrehern meine zukünftige Exfrau gesehen?« Er lachte noch einmal und fragte sich, wie lange es dauern würde, bis er sie auf die Weise gefunden hatte. Jedenfalls bestimmt nicht länger als die Stunde, die er mittlerweile mit Warten vergeudet hatte.
    Warum listete keiner dieser schicken Anwälte sein Spezialgebiet auf, Scheiße noch mal? Die hatten doch garantiert welche. War ein bisschen mehr Information vielleicht zu viel verlangt? Wie wär’s mit Lang, Cunningham, Familienrecht ? Oder Sam Bryson, Scheidungsspezialist ? Irgendetwas, das ihm einen Hinweis geben und den richtigen Weg weisen könnte. Nein, das wäre ja zu leicht.
    Und Lainey würde es ihm garantiert nicht leichtmachen.
    Das hatte sie nie getan.
    »Ich hätte mich gar nicht erst auf sie einlassen dürfen«, murmelte Tom. Jeff hatte ihn gewarnt, dass sie eine Klette sei und er etwas Besseres verdient habe. Aber etwas »Besseres« bedeutete meistens, Jeffs abgelegte Exfreundinnen, und er war es leid, immer die Gebrauchtware aus den Kleiderschränken seiner Brüder und dem Bett seines besten Freundes zu bekommen. Er wollte eine Frau, die nicht Jeffs persönliches Prüfsiegel hatte, und es hatte ihm an Lainey immer mit am besten gefallen, dass sie unempfänglich für Jeffs Charme war. »Ich verstehe einfach nicht, was das ganze Theater um ihn soll«, hatte sie eines

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