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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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in einem Zug.
    »Will mir vielleicht irgendjemand erzählen, was passiert ist?«, fragte Kristin, und ihr Blick wanderte von der Waffe in ihrer Hand zu Jeff.
    »Wenn ihr gestattet«, sagte Tom und schilderte knapp die Ereignisse der vergangenen zwölf Stunden. »Wusstet ihr, dass es tatsächlich so etwas gibt wie fliegende Eichhörnchen, Flughörnchen, obwohl sie eigentlich nicht richtig fliegen, sondern auf einer ballonartigen Hautfalte gleiten?«
    »Wovon zum Teufel redet er?«, fragte Kristin Will, als er ins Zimmer zurückkam.
    Will zuckte mit den Schultern und ließ sich leicht benommen aufs Sofa sinken.
    »Es ist wahr«, sagte Tom. »Das habe ich im Wildlife Digest gelesen. Irgendjemand Bock auf ein Bier?«
    »Die Bar ist geschlossen«, sagte Kristin. »Hör mal, Tom, du hattest einen ziemlich ausgefüllten Tag. Ich denke, du solltest nach Hause fahren und mal ordentlich ausschlafen.«
    Widerwillig rappelte Tom sich auf die Füße. »Und du willst mir meine Pistole wirklich nicht wiedergeben?« Er streckte seine Hand zu Kristin aus.
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Jeff und trat zwischen die beiden.
    »Aah«, stöhnte Tom. »Dabei war mir heute Abend wirklich danach, jemanden umzubringen.«
    »Halt dich einfach von Lainey fern«, warnte Jeff ihn.
    »Wie wär’s, wenn wir stattdessen den guten Doktor umlegen?«
    »Was?«, fragten Jeff und Will gleichzeitig.
    »Was?«, fragte auch Kristin eine halbe Sekunde später.
    »Den Ehemann von Suzy Granate. Offenbar ist er Chefarzt am Miami General.«
    »Er heißt nicht zufällig Dave Bigelow, oder?«, fragte Kristin, und die Köpfe aller drei Männer schnellten in ihre Richtung. Mit angehaltenem Atem griff Kristin in die Seitentasche ihres kurzen, schwarzen Rocks und zog Daves Karte hervor.
    »Woher hast du die?«, fragte Jeff, nahm ihr die Karte aus der Hand und überflog sie.
    »Er war heute Abend in der Bar«, erklärte Kristin und spürte, wie ihr Puls schneller schlug, »und hat mich angemacht.«
    »Der aufgeblasene Drecksack«, sagte Jeff und zerknüllte Daves Karte in seiner rechten Faust. »Ist es zu fassen?«
    »Aber woher sollte er wissen …?«, begann Kristin.
    »Er hat das Wild Zone neulich am Wagen erwähnt. Suzy muss es ihm erzählt haben«, sagte Jeff.
    »Wahrscheinlich hat er es aus ihr herausgeprügelt«, sagte Will.
    »Das miese Stück Scheiße«, sagte Tom. »Wir sollten gleich vorbeifahren und das Schwein umbringen. Wie Suzy uns gebeten hat.«
    »Was?«, fragten Jeff und Kristin wie aus einem Mund.
    »Das hat sie nicht ernst gemeint«, sagte Will rasch.
    »Das sehe ich anders«, widersprach Tom. »Ich glaube, sie hat es verdammt ernst gemeint. Wir können ja wetten. Wer den ersten Schuss abfeuert, gewinnt die Dame in Not. Was meint ihr?«
    »Ich meine, dass du nach Hause fahren sollst, Tom«, sagte Jeff.
    »Es ist perfekt. Wir fahren zu ihr und erschießen das Schwein. Und Suzy ist so dankbar, dass sie uns alle drei fickt. Du kannst auch mitmachen, wenn du Interesse hast«, bot er Kristin an.
    »Fahr nach Hause, Tom«, sagte Kristin.
    »Werdet ihr wenigstens drüber nachdenken?«
    Jeff brachte Tom bis zur Tür. Der Typ hatte Nerven, dachte er. Was versuchte der arrogante Dreckskerl zu beweisen? Dass er der Boss war? Dass man ihm nicht folgenlos in die Quere kam? Nun, wenn der gute Doktor wollte, dass die ganze Sache Konsequenzen hatte, dann sollte er sie zu spüren bekommen. Jeff legte einen Arm um Toms Schulter. »Ich überlege es mir«, sagte er.

Kapitel 18
    Jeff träumte von Afghanistan, als das Telefon klingelte. Zunächst deutete sein Unterbewusstsein das Klingeln als das Geräusch einer Kugel, die an seinem Ohr vorbeizischte. Jeff grub sich stöhnend tiefer in sein Bett und zog das Kissen über seinen Kopf. In der Nähe explodierte ein Geschoss, und er hörte, wie Tom den Befehl zum Angriff gab. Hinter geschlossenen Augen sah Jeff, wie er selbst mit einem Gewehr in der Hand auf die Feinde zulief, obwohl er verdammt noch mal nicht wusste, wo sie steckten. Sie konnten überall sein, es gab so viele beschissene Höhlen, und das Land war so karg, so felsig, so verdammt fremd , dass sie auch auf dem Mond hätten sein können. Kugeln flogen ihm um die Ohren, Geschosse explodierten, um ihn herum schrien Soldaten, manche vor Schmerz, andere im puren Adrenalinrausch. Die Hölle brach los, und plötzlich rannte jemand direkt auf ihn zu. Jeff feuerte aus seiner Waffe, so viele Schüsse so schnell wie möglich, trotzdem kam der Mann weiter auf ihn zu.

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