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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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stimmte. »Scheiße«, sagte er kopfschüttelnd. Er wurde langsam zu einem ebenso schlechten Lügner wie Tom.
    Etwa eine Stunde später wurde Kristin vom Duft frischen Kaffees geweckt. Sie hatte von Suzy geträumt, wie ihr bewusst wurde, als sie die Augen aufschlug und gleich wieder schloss, um das flüchtige Bild der jungen Frau mit den traurigen Augen festzuhalten. Sie kämpfte sich aus dem Bett, zog einen pinkfarbenen seidenen Morgenrock über und tapste barfuß in die Küche.
    »So was Süßes wie dich gibt es auf der ganzen Welt nicht noch mal«, sagte sie zu Will, der in einem blauen Hemd und einer braunen Hose schon am Küchentisch saß und an einem Toast knabberte. »Woher wusstest du, dass das genau das ist, was ich brauche?« Sie goss sich einen Becher Kaffee ein und atmete das volle Aroma ein.
    »Ich kann dir auch Rühreier machen, wenn du möchtest«, bot er an.
    »Soll das ein Scherz sein? Das fände ich wundervoll«, sagte Kristin lachend. »Es ist Ewigkeiten her, seit mir irgendjemand Rührei gemacht hat.«
    »Nun, Rühreier sind zufällig meine Spezialität.«
    Sie wechselten den Platz. Kristin setzte sich an den Küchentisch, während Will an den Tresen trat und lächelte, als ihre Schultern sich kurz berührten.
    »Guck mich nicht an.« Sie hielt sich eine Hand vors Gesicht. »Ich sehe beschissen aus.«
    »Du siehst hinreißend aus.«
    »Ich habe nicht gut geschlafen und bin noch nicht geschminkt.« Sie nippte an ihrem Kaffee und verbarg das Gesicht erfolgreich hinter dem großen Becher.
    »Ohne siehst du eh besser aus«, sagte Will. »Und warum hast du schlecht geschlafen?«
    »Ich weiß nicht. Ich schätze, ich habe mir Sorgen über Toms Gerede gemacht, dass er Suzys Mann umbringen will. Du glaubst doch nicht, dass er das ernst gemeint hat, oder?« Wieder dachte sie an die Waffe in ihrer Nachttischschublade und fragte sich, ob sie noch dort war.
    »Nö«, sagte Will, obwohl er sich in Wahrheit nicht sicher war. Tom verhielt sich zunehmend unberechenbar. Es war garantiert nur eine Frage der Zeit, bis das ganze großspurige Gerede in etwas weit Bedrohlicheres umschlug. »Ich nehme an, der Anruf in aller Herrgottsfrühe war deinem Schlaf auch nicht zuträglich«, sagte Will und versuchte alle Gedanken an Tom zu vergessen. »Nett von Jeff, dass er so früh ins Studio gefahren ist.« Er ging zum Kühlschrank, um die Eier herauszuholen. »Zwei oder drei?«, fragte er.
    »Zwei.«
    Will nahm zwei braune Eier aus dem Karton. »Mit Milch oder mit Wasser?«
    »Entscheide du«, erklärte Kristin ihm.
    »Ich ziehe Wasser vor. Das macht die Eier lockerer.«
    »Na, dann leg mal locker los.« Sie sah zu, wie Will zwei Eier in eine Schüssel schlug und Wasser, Salz und Pfeffer hinzugab. »Ich wette, das hast du für Amy ständig gemacht, oder?«
    »Manchmal«, antwortete Will und spürte, wie der Name auf seiner Haut brannte wie ein Wespenstich.
    »Und sie hat dich gehen lassen? Was war los mit dem Mädchen?«
    »Vielleicht mag sie lieber gerösteten Toast.«
    Kristin lächelte und trank noch einen Schluck von ihrem Kaffee. »Je mehr ich über das Mädchen höre, desto weniger mag ich sie.«
    »Was hast du denn gehört?«
    »Nur das, was du Jeff erzählt hast.«
    »Und was er dir prompt weitererzählt hat.« Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
    »Ist das ein Problem?«
    »Erzählt er dir immer alles?«
    »Jeff ist nicht direkt Mr. Diskret.«
    »Mir erzählt er gar nichts«, sagte Will.
    »Typen wie Jeff reden nicht mit anderen Männern«, erklärte Kristin wissend. »Jedenfalls nicht über persönliche Dinge. Sie reden mit Frauen.« Sie stellte ihren Becher auf dem Tisch ab und legte den rechten Fuß auf den Stuhl gegenüber, sodass ihr nackter Oberschenkel zu sehen war, als sie das Kinn auf ihr Knie stützte.
    Will wandte rasch den Blick ab, drehte sich zum Herd und zog eine Pfanne aus dem Schrank, bevor er erneut zum Kühlschrank ging und die Butter herausnahm. Er gab einen Stich davon in die Pfanne und lauschte dem Zischen und Brutzeln. »Was hat Jeff sonst noch über mich gesagt?«, fragte er bemüht nonchalant.
    »Wie meinst du das?«
    »Ist er froh, dass ich gekommen bin? Kann er es kaum erwarten, bis ich wieder fahre?«
    »Er freut sich, dass du hier bist«, sagte Kristin und nahm ihren Fuß wieder runter.
    »Hat er das gesagt?«
    »Das musste er nicht.«
    »Und woher weißt du es dann?«
    »Weil ich Jeff kenne. Glaub mir. Er ist froh, dass du hier bist.«
    Glaub mir. Wieso sagen die Leute das

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