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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Assistentin, oder was auch immer das auffallend hübsche Ding an der Rezeption sein mochte, arbeitete an einem Computer der jüngsten Generation.
    Das Chefbüro war genauso wenig eine Überraschung. Ein blaugrauer Teppich, in dem er fast das Gefühl hatte zu versinken, die Wände waren mit Gemälden, angefertigt in einer modernen Spritztechnik, dekoriert, und die Möbel antik.
    Ihr Schreibtisch schien ein Einzelstück zu sein. Hinreißend, dachte er. Mit Sicherheit aus Europa. Wahrscheinlich italienisches Design. Natalie, die ein elegantes Kostüm trug, saß dahinter und blickte ihm ruhig entgegen.
    Außer ihr befanden sich noch drei andere Personen in dem Raum. Den jüngeren der beiden Männer kannte Ry bereits. Es war der, den Natalie heute Morgen umarmt hatte. Maßgeschneiderter Anzug, Krawatte, teure blank gewienerte Schuhe, hübsches Gesicht. Der andere war älter. Mitte fünfzig, schätzte Ry. Er machte den Eindruck, als hätte er eben über irgendetwas gelacht. Seinen Hemdkragen schmückte eine gepunktete Fliege, und auf dem Kopf trug er, Ry erkannte es sofort, ein mittelmäßiges Toupet.
    Die Frau bildete einen guten Gegensatz zu ihrer Chefin. Ein bequemes Leinensakko – leicht zerknittert –, flache Schuhe, messingfarbenes Haar, das sich nicht so recht zwischen Rot und Braun entscheiden konnte. Sie mochte etwa Anfang vierzig sein. Und sah nicht so aus, als wolle sie ihr Alter verheimlichen.
    »Inspector.« Natalie wartete volle zehn Sekunden, ehe sie sich erhob und ihm die Hand entgegenstreckte.
    »Inspector Piasecki untersucht den Brand in unserem Lagerhaus.« Sie betrachtete ihn und registrierte, dass er wieder seine übliche Uniform, Jeans und ein Flanellhemd, trug. Gab es für Angestellte der Feuerwehr nicht ganz spezielle Dienstkleidung? »Inspector, darf ich vorstellen, das sind meine drei engsten Mitarbeiter – Donald Hawthorne, Melvin Glasky und Deirdre Marks.«
    Ry nickte kurz zu den dreien hinüber und widmete dann sogleich wieder Natalie seine ganze Aufmerksamkeit. »Wie kommt es, dass eine kluge Frau wie Sie sich ein Geschäftsbüro im zweiundvierzigsten Stockwerk einrichtet?«
    »Wie bitte?«
    »Eine Rettung hier wäre im Fall eines Brandes verdammt schwierig, so viel kann ich Ihnen verraten. Wenn der Aufzug ausfällt, müssen Sie – und natürlich nicht nur Sie, sondern auch all Ihre Angestellten – zweiundvierzig Stockwerke nach unten laufen. Und das in einem rauchgeschwängerten Treppenhaus.«
    Natalie setzte sich und vergaß vor Verblüffung nach dem Grund seines Besuchs zu fragen. »Das Gebäude ist vorschriftsmäßig mit allem ausgestattet. Alarmanlage, Feuerlöscher, Rauchdetektoren sowie einer Sprinkleranlage.«
    Er lächelte einfach. »Genauso wie Ihr Lagerhaus, Miss Fletcher.«
    Sie fühlte, wie sich ihre Kopfschmerzen zurückmeldeten. »Inspector, sind Sie hierhergekommen, um mich über den aktuellen Stand Ihrer Untersuchungen zu informieren oder um meinen Arbeitsplatz zu beanstanden?«
    »Ich kann beides.«
    »Würdet ihr uns bitte entschuldigen?« Natalie warf ihren Mitarbeitern einen Blick zu, der ihnen bedeutete, dass sie allein sein wollte. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, deutete Natalie auf einen Sessel. »Nehmen Sie Platz.«
    Dann fuhr sie in bestimmtem Ton fort: »Lassen Sie uns die Dinge beim Namen nennen, Mr Piasecki. Sie mögen mich nicht, und ich mag Sie ebenso wenig. Doch wir haben ein gemeinsames Ziel. Wissen Sie, ich habe sehr oft mit Leuten zu tun, mit denen ich privat nie zu tun haben möchte. Doch das beeinträchtigt mich in keiner Weise in der Ausübung meines Jobs.« Sie legte den Kopf leicht zur Seite und musterte ihn kühl. »Beeinträchtigt es Sie?«
    »Keineswegs.« Lässig schlug er die langen schlanken Beine übereinander, und ihr Blick fiel auf die abgewetzten Knie seiner Jeans.
    »Gut. Also, was haben Sie mir zu erzählen?«
    »Ich habe meine Untersuchungen beendet. Es war Brandstiftung.«
    Obwohl sie etwas Ähnliches zu hören erwartet hatte, krampfte sich ihr Magen zusammen. »Und kein Zweifel ist möglich?« Noch bevor er antworten konnte, schüttelte sie jedoch den Kopf. »Nein, sicher nicht. Ich habe gehört, dass Sie sehr sorgfältig arbeiten.«
    »So? Haben Sie? Sie sollten’s mal mit Aspirin versuchen, bevor Sie sich noch ein Loch in den Kopf reiben.«
    Verärgert ließ Natalie die Hand sinken, mit der sie sich ihre Schläfen massiert hatte. »Was gedenken Sie als Nächstes zu tun?«
    »Ich weiß jetzt Bescheid über die Brandursache,

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