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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Polizisten und Feuerwehrmännern dabei zusehen würde, wie sie sich abmühten, einen Ball in ein Netz zu werfen.
    Ry hatte ihre Nichte, die ein Basketballfan war, eingeladen, und sie, Natalie, hatte dann beschlossen, sich Cilla und Allison anzuschließen, denn heute fand der große Wettkampf zwischen Polizei und Feuerwehr statt, den man nur einmal im Jahr zu sehen bekam. Immerhin ein großes Ereignis, und genau das Richtige für Allison.
    Ihre Nichte saß jetzt neben ihr und befand sich augenscheinlich im siebten Basketballhimmel. Lautstark feuerte sie die Red Jerseys mit dem Enthusiasmus eines begeisterten Fans an.
    »Nicht unbedingt die schlechteste Möglichkeit, den Samstagnachmittag rumzubringen«, kommentierte Cilla und hatte Mühe, mit ihrer Stimme das Johlen, Schreien und Pfeifen zu übertönen. »Einige der Jungs sind ja ziemlich hübsch.« In ihren Augen tanzten kleine Fünkchen, als sie Natalie ansah. »Nebenbei gesagt, der, den du dir da an Land gezogen hast, ist wirklich vom Feinsten.«
    »Ich hab mir niemanden an Land gezogen. Wir sind bloß …«
    »Ja, ja, schon verstanden.« Kichernd legte Cilla Natalie den Arm um die Schultern. »Komm, sei doch nicht so ernst, Natalie, war doch bloß Spaß.«
    Natalie lächelte sie an und schaute dann wieder aufs Spielfeld. Nicht, dass es sie etwa interessiert hätte. Doch sie registrierte sehr wohl, dass die Spieler der Polizei Ry jeweils zu zweit abwehren mussten. Keine schlechte Strategie, damit hatte er immerhin im ersten Viertel schon sieben Punkte gemacht.
    Nicht etwa, dass sie mitzählen würde.
    »Er hat das Spiel mir gegenüber gar nicht erwähnt«, murmelte sie.
    »Nein?« Cilla musste ein Grinsen unterdrücken. »Wahrscheinlich hatte er zu viele andere Dinge im Kopf. Hey!« Sie sprang auf die Füße, ebenso wie die Menge um sie herum, als ein Spieler aus der Mannschaft der Blue Jerseys Ry seinen Ellbogen zwischen die Rippen rammte. »Foul«, schrie Cilla, die ihre Hände zu einem Trichter geformt vor den Mund gelegt hatte.
    »Der steckt das weg«, murmelte Natalie vor sich hin und versuchte, nicht darauf zu achten, wie Ry sich der Foul-Linie näherte. »Der hat einen irischen Dickschädel.« Sie schwankte zwischen Stolz und Verärgerung, als sie sah, wie er präzise seinen Ball ins Netz schlug.
    »Ry ist der Beste«, stellte Allison ehrfürchtig und aufgeregt fest. Sie hatte ihren Helden gefunden. »Hast du gesehen, wie er sich bewegt? Wahnsinn!«
    Nun ja, er sieht tatsächlich gut aus, stimmte ihr Natalie im Stillen zu. Geschmeidig wie ein Panther. Und dazu dieser entschlossene Gesichtsausdruck, wachsam und unbesiegbar.
    Vielleicht wünschte sie es sich ja doch, dass er seiner Mannschaft zum Sieg verhalf. Da es gerade wieder spannend wurde, sprang sie auf und fiel in das Schreien und Johlen der Menschenmenge ein.
    »Hast du das gesehen?«, rief sie und stupste Cilla mit dem Ellbogen in die Seite.
    »Ja, großartig!«, stimmte ihre Schwägerin begeistert zu.
    Die Sporthalle leerte sich langsam, die Fans schwärmten aus, müde und glücklich – oder unglücklich, je nachdem –, um ihren Sieg zu feiern oder sich über die Niederlage hinwegzutrösten. Die Red Jerseys hatten einen überwältigenden Triumph davongetragen, und die ausgepumpten Spieler beeilten sich nun, unter die Duschen zu kommen. Zufrieden saß Natalie da und genoss die langsam einkehrende Ruhe. Es war ihr erster freier Tag seit sechs Monaten, und sie hatte ihn nicht auf die schlechteste Art und Weise verbracht.
    Und dass Ry sie nicht gebeten hatte mitzukommen, war auch nicht weiter schlimm. Er hatte keinerlei Verpflichtungen ihr gegenüber. Keiner von ihnen war dem anderen gegenüber zu irgendetwas verpflichtet. Sie achteten ja beide sehr genau darauf, sich ihre volle Bewegungsfreiheit zu erhalten, beide waren sie beruflich stark engagiert, und keiner hatte Interesse daran, sich in eine Romanze zu verstricken. Das, was zwischen ihnen lief, war lediglich eine sexuelle Affäre, die im Moment zwar heftig loderte, aber doch rasch abkühlen würde.
    Glücklicherweise hatten sie das beide von Anfang an richtig gesehen. Natürlich gab es eine starke Anziehungskraft zwischen ihnen. Und auch Respekt. Doch es war mit Sicherheit keine Beziehung, im wahrsten Sinne des Wortes. Und keiner von ihnen wünschte sich eine. Wenn es aus war, war es eben aus. Weder Ry noch sie würden dem anderen dann noch eine Träne hinterherweinen.
    Plötzlich kam er aufs Spielfeld, sein Haar war vom Duschen dunkel und

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