Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
zurückzuverhelfen. Vielleicht war so etwas sogar möglich – doch das machte es nicht zu einer guten Idee. Jacen hatte in den Teich des Wissens geblickt und die Machtversion eines dunklen Mannes in dunkler Rüstung gesehen, der – umringt von Gefolgsleuten in dunklen Roben – auf einem goldenen Thron saß. Doch als Luke in den Teich geschaut hatte, zwei Jahre, nachdem Jacen zu Darth Caedus wurde und getötet worden war, war in seiner Vision Jacens Tochter Allana zu sehen gewesen, die neben einem weißen Thron stand und von Freunden sämtlicher Spezies umgeben war. Falls das die Veränderung war, die Abeloth rückgängig machen wollte, gefiel Luke das ganz und gar nicht.
Anstatt die Rampe der Schatten hinaufzusteigen, sagte Luke: »Einst sagte mir Meister Yoda, dass die Zukunft immer in Bewegung ist. Wir können sie niemals richtig erkennen, weil sie sich ständig verändert.«
»Ja, du hast mir bereits von Yodas Lehren erzählt, als wir zusammen … gereist sind.«
Akanah lächelte angesichts der Erinnerung und fuhr dann fort: »Wir Fallanassi glauben mehr oder minder dasselbe – dass sich unmöglich vorhersagen lässt, wohin uns der Strom führen wird, weil er in ewigem Wandel ist.«
In Luke stieg ein Flattern freudiger Erregung auf, und in ihm keimte die Hoffnung, dass er Akanah womöglich doch davon überzeugen könne zu kooperieren. »Und warum wollt ihr dann, dass Abeloth Geschehenes rückgängig macht?«, fragte er. »Wenn wir ohnehin nicht wissen, wohin der Strom führt, woher wollen wir dann wissen, dass der alte Verlauf besser ist als der neue? Oder auch nur, dass er anders ist?«
»Weil wir jetzt wissen , dass es so ist«, entgegnete Akanah. »Als Jacen den Verlauf des Stroms veränderte, veränderte er ihn mit einem ganz bestimmten Ziel – zu jener Vision, die du im Teich des Wissens gesehen hat, zu der mit dem weißen Thron …«
»Woher weißt du davon ?«, wollte Luke wissen. Er unterbrach sie vor allem, um zu verhindern, dass sie Allana erwähnte, während Vestara draußen lauschte. »Von Abeloth?«
»Dann stimmt es also.« Akanahs Stimme wurde resoluter. »Jacen hat den Strom auf ein Ziel seiner Wahl zugelenkt – und du hast es gesehen.«
»Ich hatte eine Vision, ja«, sagte Luke. »Aber ich habe keine Ahnung, ob das tatsächlich bedeutet, dass er den Verlauf des Stroms verändert hat.«
Alarmierte Wogen rollten durch die Macht, als Ben und Vestara plötzlich sehr besorgt wegen irgendetwas waren, das draußen vor dem Höhleneingang passierte. Luke drehte sich beiläufig auf einem Fuß, gab vor, sich umzudrehen, um seinen Blick über das Meer zur weißen Insel schweifen zu lassen, und sah, dass die Vögel in heller Aufregung waren.
»Aber wenn Jacen den Strom einem neuen Ziel zugekehrt hat«, fuhr Luke fort, »und Abeloth das rückgängig macht, würde sie seinen Verlauf dann nicht ebenfalls verändern? Würde sie damit nicht ebenfalls einen Kurs verändern, der eigentlich in ständigem Wandel sein sollte?«
Akanah runzelte die Stirn, und einen Moment lang glaubte Luke, es sei ihm gelungen, ihr die Lüge in Abeloth’ Versprechen vor Augen zu führen.
Dann umwölkten sich Akanahs Augen vor Verwirrung, und ihre Machtaura wurde kalt und nebulös. »Das ist eine törichte Frage«, sagte sie. »Abeloth geht über deinen Verstand hinaus.«
»Dann erkläre es mir.«
Anstatt zu antworten, schaute Akanah zum Eingang der Höhle hinüber. Von der Klippenwand draußen drangen zwei erschrockene Schreie herein, ehe Ben und Vestara in Sicht stürzten, um mit den Köpfen voran auf die Felsen weiter unten zuzustürzen. Luke streckte rasch seine Machtsinne aus und packte beide mit der Macht, um sie dann in Sicherheit zu ziehen. Sie landeten in einem schwankenden Haufen einige Meter im Innern der Höhle, rappelten sich sodann auf und standen schließlich Schulter an Schulter da.
Luke griff nach seinem Lichtschwert, während er sich umdrehte, um Akanah anzusehen – und stellte fest, dass sie bereits außer Reichweite war und mit einem Lächeln auf den Lippen zurückwich, das gleichzeitig verrückt und sanftmütig schien.
»Einfältiger Jedi!« Sie streckte eine Hand zur geöffneten Luke der Schatten aus und signalisierte ihm, die Einstiegsrampe hochzusteigen. »Abeloth kann niemand erklären.«
23. Kapitel
Lediglich das Namensschild war geändert worden. Doch abgesehen davon war der ungeschlachte Monolith von GAS-Inhaftierungszentrum 81, der zwischen den eleganten
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