Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
Stein-Spiegelstahltürmen des Unternehmensrechtsdistrikts emporragte, noch immer derselbe Permabeton-Missgriff wie zu den Zeiten, als auf dem Schild noch LAGERDIENST DER GALAKTISCHEN ALLIANZ stand. Mit seinen lila Kamerakugeln, den schweren Panzertüren und dem befestigten Eingang wirkte das Inhaftierungszentrum genauso wie der Stadtbunker, der es war, und der Versuch, dort irgendjemanden rauszuholen, war so ziemlich das Verrückteste, das Han jemals gemacht hatte – zumindest unter den Dingen, die er mit voller Absicht getan hatte.
Doch ihnen blieb kaum eine andere Wahl. Die Ereignisse auf Coruscant überschlugen sich.
Jetzt, wo Kenth Hamner an die Seitenlinie verbannt worden war, hatte der Jedi-Rat den Solos den Auftrag erteilt, Valin und Jysella Horn zu retten – oder, um genauer zu sein, die Karbonitblöcke zu stehlen, in denen der Sicherheitsdienst der Galaktischen Allianz die beiden eingefrorenen Jedi-Ritter verwahrte. In der Zwischenzeit entwickelten die Meister einen Plan, wie sie den Skywalkers Verstärkung schicken konnten, ohne zuerst den GA-Streitkräften die Stirn bieten zu müssen. Falls es den Solos nicht gelang, ihre Mission erfolgreich abzuschließen, bevor die StealthX-Jäger starteten, würde Daalas erster Schritt mit ziemlicher Sicherheit darin bestehen, die Blöcke zu sichern und irgendwo zu verstauen, wo selbst die Jedi sie nicht zu finden vermochten.
Aus dem Inhaftierungszentrum tauchten drei Gestalten auf – eine Mon Calamari und zwei Menschen –, die den Fußweg in Richtung Gemeinschaftsplatz einschlugen. Von Hans Aussichtspunkt auf der anderen Seite der Luftstraße und hundert Meter über der Fußgängerbrücke aus war es unmöglich, viel mehr zu erkennen als ihre Spezies und ihre Haarfarbe – braun und schwarz bei den Menschen, während die Mon Calamari von Natur aus kein Haar besaß. Die Mon Cal und der größere Mensch trugen braune Jedi-Gewänder, der kleinere, schwarzhaarige Mensch – eine Frau – eine lose sitzende Pilotenjacke und Hose. Im Gehen lehnte sich die Frau dicht zu dem braunhaarigen Jedi, der ihr tröstend einen Arm um die Schultern legte.
»Corran hat gerade das Zeichen gegeben, also scheint Mirax die Peilsender an beiden Karbonitblöcken angebracht zu haben.« Während Han sprach, schnappte sich ein rodianischer Vagabund, der schon vor der Ankunft der Horns auf dem Gehweg gesessen hatte, plötzlich seinen Gabenbecher und schlenderte hinter ihnen her. »Und sie werden immer noch beschattet.«
»Bloß das Übliche?«, fragte Leia.
»Alles, was ich sehe, ist ein Rodianer, der sich als Bettler ausgibt«, meinte Han.
»Vermutlich sind auf unserer Seite der Luftstraße außerdem noch ein Wachoffizier und ein paar Wechselagenten postiert, aber keine Spur von einem Prangerschlitten oder einem anrückenden Verhaftungsteam.«
»Gut.« Leias Stimme wurde gedämpfter, als sie sich der Mitte des Raums zuwandte. »Wie ist der Empfang?«
»Sehr gut«, meldete die sinnliche Stimme von Natua Wan. Genau wie mehrere andere kürzlich genesene Jedi-Ritter hatte die Falleen darauf bestanden , sich an dieser Rettungsmission zu beteiligen. Natürlich wollten auch Corran und Mirax Horn bei dem Überfall mitmachen, doch sie standen unter ständiger Beobachtung und hätten bloß ungewollte Aufmerksamkeit auf die Mission gelenkt. »Allerdings scheint mit unserer Überlagerungssoftware irgendwas nicht zu stimmen. Diese Wegmeldungen ergeben keinen Sinn.«
Natuas Verwendung des Plurals bescherte Han ein ungutes Gefühl. »Meldungen?«
Er wandte sich der Mitte des Raums zu, wo ein übergroßes Holopad ein Schaubild des Innern von Inhaftierungszentrum 81 projizierte. Nahe des Zentrums des Hologramms befand sich ein Netz grüner und gelber Kringel, das so mit Quadraten und Rechtecken gefüllt war, dass Han sich außerstande sah, auch nur den Anfang oder das Ende einer der beiden Linien auszumachen.
»Verdammte Schaltkreisschädel!« Han wandte sich an R2-D2, der an das Holopad
angestöpselt war und es mit den Daten fütterte, die von den Peilsendern übermittelt wurden. »Du hast ein Auswertungsproblem. Hast du das Ganze auf einen Code-Algorithmus hin überprüft?«
R2-D2 piepste eine bissige Erwiderung, die C-3PO prompt übersetzte mit: »Erzwo-Dezwo meldet, dass er den GAS-Code bereits geknackt hat.«
Eine weitere Abfolge von Piepslauten folgte. C-3PO ignorierte sie und sah weiterhin Han an.
»Was sonst noch?«, fragte Han.
»Verzeihen Sie, Captain Solo«,
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