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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Die Iris und die Lederhaut waren so schwarz geworden wie die Pupillen, um dort einen Anschein von Leere zu erzeugen, wo schlichtweg Dunkelheit war.

    Doch die silbernen Lichtpunkte blieben.

    Hätten sie geflackert oder sich verlagert, als Taalon seinen Kopf bewegte, hätte es sich dabei möglicherweise um nichts anderes als um Reflektionen der pydyrianischen Sonne handeln können.
    Doch sie blieben konstant, leuchteten aus der Dunkelheit der Seele des Hochlords empor, und Luke wusste, warum die Macht an diesem Morgen so voller böser Omen war, warum er spürte, wie sich das Gleichgewicht den Schatten zuneigte.

    Taalon war im Teich des Wissens gewesen, und das änderte alles.

    Während Luke darüber nachgrübelte, erreichte Taalon den Fuß der Rampe und blieb stehen.
    Er blickte lange Zeit aufs Meer hinaus, und Luke begann sich zu sorgen, dass der Sith die weißen Klippen der fernen Tempelinsel tatsächlich sehen konnte – dass Taalon trotz der Schutzanzüge, die der Hochlord und seine Anhänger trugen, irgendwie das Geheimnis gelernt hatte, die Fallanassi-Illusionen zu durchschauen. Schließlich wandte sich der Sith wieder dem Strand zu und studierte den Sand, entweder, um seinen Mut zu sammeln, oder, um seinen Schmerz zu verdrängen. Dann, nach einem Moment, hob er den Kopf und blickte geradewegs in das Zielfernrohr.

    Lassen wir das fürs Erste, Meister Skywalker . Taalons Stimme ertönte mehr in Lukes Verstand als in seinen Ohren – ein ganz einfacher Machttrick, aber nichtsdestotrotz einer, der Luke einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Dafür ist noch genügend Zeit, nachdem wir uns unterhalten haben.

    Luke antwortete mit seiner normalen Sprechstimme. »Erwartet Ihr allen Ernstes von mir, dass ich runterkomme?«

    Nun, Ihr habt mich jedenfalls noch nicht erschossen , konterte Taalon.

    Luke drückte den Abzug und hielt ihn gedrückt – dann klappte seine Kinnlade nach unten, als die Laserladungen von der Handfläche des Hochlords abprallten. Es war nicht so sehr das Abwehren von Blasterfeuer mit der bloßen Hand, das ihn überraschte – er hatte gegen jede Menge Sith gekämpft, die diesen Trick beherrschten. Nein, was Luke erstaunte, war die Schnelligkeit, mit der sich Taalon bewegt hatte. Innerhalb einer Nanosekunde, die der erste Schuss gebraucht hatte, um die Distanz zwischen ihnen zurückzulegen, hatte der Hochlord seine Hand gehoben, um ihn abzuwehren, und das so flink, dass die Gliedmaße im wahrsten Sinne des Wortes an einer Stelle zu verschwinden und an einer anderen sofort wieder aufzutauchen schien.

    Nachdem er die Salve einige Sekunden lang toleriert hatte, wurde Taalon es leid, sich zu verteidigen, und er krümmte einen Finger. Luke umklammerte den Langblaster fester, in der Erwartung zu spüren, wie er ihm mit der Macht aus den Händen gerissen wurde. Stattdessen stellte er fest, dass er aus seinem Versteck herausglitt, durch die Luft trudelte und auf den Strand zustürzte.

    Luke warf den Langblaster beiseite, schnappte sich sein Lichtschwert und setzte rasch die Macht ein, um sich aufzurichten, bevor er das Ufer erreichte. Doch Taalon schleuderte ihn nicht in den Sand oder versuchte auch nur, ihn in Gavar Khais blutrote Klinge zu werfen. Er ließ Luke lediglich fünf Meter entfernt zu Boden fallen und bedeutete Khai dann, seine Waffe wegzustecken.

    »Vorerst, Meister Skywalker, besteht kein Anlass, einander zu töten.« Taalon winkte mit einem Arm zu dem Shuttle hinter sich, wo eine große Kompanie Sith-Krieger in vollständigen Schutzanzügen bereit stand. »Ihr könnt nicht gewinnen, und ich bin gewillt, Euren Tod hinauszuschieben, bis Ihr für uns nicht mehr von Nutzen seid.«

    »Sehr großzügig«, entgegnete Luke. »Aber was führt Euch zu der Annahme, dass ich für Euch überhaupt von irgendwelchem Nutzen sein will ?«

    »Das Leben Eures Sohnes natürlich.« Der Vokabulator des Schutzanzugs verlieh Taalons Stimme einen dumpfen Klang. »Wenn Ihr tut, was ich verlange, wird er Pydyr lebend verlassen.«

    »Vorausgesetzt, Vestara wird im Gegenzug freigelassen«, ergänzte Khai.

    Selbstverständlich glaubte Luke das nicht für eine Sekunde. Doch zumindest würden die Verhandlungen ihm erlauben, Zeit zu schinden und mehr darüber zu erfahren, was mit Taalon vorging … und wie mächtig der Hochlord tatsächlich geworden war.

    Luke schaute zu Khai hinüber. »Vestara hat sich von den Schlägen erholt, doch ich fürchte, dass sie und Ben beide von der Seuche befallen

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