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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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und zögere nicht. Davon hängt alles ab, Junge – und ich meine alles.«

    Luke ging zum Frachtraum an achtern, wo er stehen blieb, um eine Kampfweste und zwei verschiedene Blastergewehr-Modelle aus dem Waffenschrank zu nehmen. Da er die Ausrüstung bereits zuvor inspiziert hatte, um sicherzugehen, dass Abeloth sie nicht sabotiert hatte, während sie in Besitz des Schiffs war, begnügte er sich mit einem raschen Funktionscheck, ehe er den Schrank wieder verriegelte und durch die Ladeluke von Bord ging.

    Durch die Macht empfing er noch immer Echos von Ereignissen auf Coruscant, und er spürte nun, dass der Tod, der sich ereignet hatte, von den Meistern als traurig, aber unvermeidlich betrachtet wurde. Er wollte sofort seine Machtsinne nach ihnen ausstrecken, um zu sehen, ob er mehr erfahren könne, doch er widerstand dem Drang. Die Sith würden den Versuch ebenso deutlich wahrnehmen, wie er gefühlt hatte, dass Vestara sie warnen wollte, und es würde nichts Gutes nach sich ziehen, sie auf die Probleme auf Coruscant hinzuweisen. Stattdessen zog Luke seine Machtpräsenz dicht um sich, dann schlüpfte er unter dem Tarnnetz hervor und eilte den Hang zu einem Beobachtungsposten hinauf, den er zuvor ausgekundschaftet hatte, einen Siltsteinvorsprung mit einem kleinen Überhang an der Basis.

    Bis Luke in sein Versteck gekrochen war, ruhte das Shuttle am Eingang zur Schlucht auf seinen Landestützen, nicht mehr als hundert Meter vor der Schatten . Die Heckrampe der Raumfähre hatte sich gerade auf den goldenen Sand gesenkt, doch von dem Sith-Angriffsteam, das Luke aus dem Schiff strömen zu sehen erwartet hatte, fehlte jede Spur. Er zog rasch einen Thermaldetonator von der Kampfweste und stellte den Zeitzünder auf drei Sekunden ein, machte den Sprengsatz aber noch nicht scharf. Die Macht war ruhig und erwartungsvoll, wie das Meer vor einem Sturm, und bis er einen besseren Eindruck davon hatte, was auf ihn zukam, wollte er nicht derjenige sein, der für eine möglicherweise unnötige Eskalation der Situation sorgte.

    Anstelle eines Angriffsteams tauchten zwei Sith auf der Rampe auf, um langsam nach unten zu steigen, mit ausgestreckten Armen und deutlich zu sehen. Beide trugen schwarze Schutzanzüge, doch selbst aus hundert Metern Entfernung konnte Luke erkennen, dass die vordere Gestalt den schlanken Körperbau und die fließende Anmut eines Keshiri-Sith besaß. Der Hintere hatte einen Ärmel hochgekrempelt, dort, wo sein Arm am Ellbogen amputiert worden war. Sofern er sich nicht irrte, sah er sich Sarasu Taalon und Gavar Khai gegenüber.

    Luke legte den Thermaldetonator beiseite und zielte mit seinem Langblaster auf die vordere Gestalt, ehe er durch das Zielfernrohr die lila Visage studierte, die vermutlich Sarasu Taalon gehörte. Er konnte sich dessen nicht sicher sein, weil das schmale Gesicht jetzt hager und verzerrt war, mit Brauen, die an den äußeren Enden scharf nach oben wiesen, und Wangenknochen, die so deutlich vorstanden, dass sie wie Fingerknöchel wirkten. Die Lippen waren aufgebläht und rissig, und der Mund wirkte wie zu einer permanenten Grimasse des Schmerzes verzerrt.

    Doch es waren die Augen, die Luke am meisten beunruhigten. Sie waren so dunkel wie Brunnen geworden, aus deren Tiefen zwei winzige Lichtpunkte hinaufschienen, so hell und silbern wie Sterne.

    Lukes Magen wurde kalt und schwer. Er riss sich von dem Zielfernrohr los und blickte mit seinen bloßen Augen zu den beiden Wesen hinunter, um zu entscheiden, ob es sich bei ihnen womöglich nur um eine Fallanassi-Illusion handelte. Lebewesen verwandelten sich einfach nicht in andere Arten von Wesen. Gewiss, es gab eine Vielzahl medizinischer Krankheitszustände, die zur Folge hatten, dass jemandes Knochen knorrig wurden oder seine Lippen anschwollen. Eine zehrende Krankheit oder eine anhaltende Phase des Hungerns konnten ein Gesicht hager werden lassen und dafür sorgen, dass Augenbrauen eine andere Form annahmen. Es gab sogar Umwelteinflüsse und Parasiten, die Haar in etwas verwandeln konnten, das eher an Würmer erinnerte.

    Aber diese Augen … Augen verwandelten sich nicht einfach in Stecknadelköpfe silbernen Lichts.

    Luke spähte erneut durch das Zielfernrohr und sah sich einer etwas weniger grotesken Version des Gesichts gegenüber, das er einen Moment zuvor gesehen hatte. Die Wangen waren nicht mehr ganz so knorrig, die Lippen lediglich geschwollen und eingerissen. Und jetzt sah er, dass die Augen ihre Farbe gewechselt hatten.

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