Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
Datenchip ist einer von vielen, die der Verteidigung als Reaktion auf eine Anfrage nach sämtlichen Überwachungsaufnahmen im Zusammenhang mit Tahiri Veilas Anwesenheit an Bord der Blutflosse während der Schlacht von Fondor zur Verfügung gestellt wurden.«
Bevor Sul Dekkon Einspruch erheben konnte, holte Sardon aus einem Dokumentenordner neben ihrem Stuhl ein dünnes Bündel Flimsiplast hervor und stand auf. »Dies, Euer Ehren, sind eidesstattliche Versicherungen von Kthira’shi’ktarloo, dem persönlichen Assistenten von Staatschef Fel vom Galaktischen Imperium, sowie einer Reihe imperialer Offiziere. Alle beziehen sich auf die Herkunft dieses Datenchips.«
Sie reichte Sul Dekkon einen Stapel der eidesstattlichen Versicherungen und gab dem Gerichtsdiener den anderen, der ihn Richterin Zudan aushändigte.
»Diese Dokumente bescheinigen die Besitzfolge des besagten Datenchips«, fuhr Sardon fort, »und versichern, dass der Inhalt in keinster Weise manipuliert oder verändert wurde.«
»Ich nehme an, Sie wollen diesen Datenchip als Beweismittel einreichen?«, fragte Zudan.
Sardon nickte. »Das wollen wir.«
Zudans Blick schweifte zum Tisch der Anklage. »Hat die Anklage irgendwelche Einwände?«
»Einen Moment, Euer Ehren«, entgegnete Dekkon. »Wir würden erst gerne die eidesstattlichen Versicherungen prüfen.«
Zudan nickte, und Dekkon und sein Assistent beugten sich flüsternd und zeigend über die Unterlagen. Tahiri wusste, wenn Sardons Plan fehlschlug, dann jetzt. Es gab eine ganze Menge Formalitäten, die dazu verwendet werden konnten, die Zulassung des Datenchips als Beweismittel anzufechten, und obwohl Sardon für jeden einzelnen potenziellen Einwand Gegenargumente vorbereitet hatte, schätzte sie ihre Chancen, dass der Datenchip tatsächlich zugelassen wurde, dennoch grob bei fünfzig Prozent ein. Bwua’tu hingegen war sehr zuversichtlich, dass der Chip zugelassen werden würde, vorausgesetzt, ihre Herkunftsdokumentation war in Ordnung – was der Grund dafür gewesen war, dass er darauf bestanden hatte, alles persönlich vorzubereiten. Nach einigen Minuten nickte Dekkon seinem Mitarbeiterstab zu und erhob sich.
»Euer Ehren, eine Frage haben wir.«
»Ja?«, entgegnete Zudan.
Dekkon wandte sich an Sardon. »Wie haben Sie das Imperium dazu gebracht , dieses Material freizugeben?«, fragte er. »Wir haben schon vor Monaten darum ersucht!«
Sardon kniff die Augen zusammen, offensichtlich auf der Suche nach der Falle hinter seinen Worten.
Bwua’tu lächelte bloß. »Natürlich haben wir uns direkt an das Büro von Staatschef Fel gewandt«, sagte er. »Ich nehme an, Sie haben es über diplomatische Kanäle versucht?«
Dekkons Gesicht verdunkelte sich vor Verärgerung. »Das ist korrekt.« Er wandte sich wieder der Richterin zu. »Alles scheint in Ordnung zu sein, Euer Ehren. Doch ich behalte mir das Recht vor, den Datenchip von einem Fachmann untersuchen zu lassen, um seine Echtzeit zu bestätigen.«
»Natürlich.« Zudan wandte sich an Bwua’tu. »Der Datenchip wird als Beweisstück Omega zugelassen.«
Sardon kehrte zu ihrem Platz zurück. Sie wirkte besorgter als je zuvor, als würde Dekkons einfache Kapitulation ihren Argwohn anstacheln. Bwua’tu reichte den Datenchip – Beweisstück Omega – einfach zusammen mit einem Bogen Flimsiplast, der den Zugangscode und eine Dateiliste enthielt, an den Medienbeauftragten des Gerichts. Ein Wandpaneel, das von hinten erleuchtet wurde, glomm auf, und das Bild eines Korridors an Bord der Blutflosse erschien. Einen Moment später kamen Tahiri und Caedus ins Bild. Sie näherten sich vom oberen Rand der Aufnahme her, wo die Enge des Gangs auf eine ansehnliche Entfernung hinwies.
Sie waren winzige Gestalten, die sich durch einen langen Durastahltunnel bewegten, doch das Bild war deutlich genug, um zu erkennen, dass sie sich beim Gehen miteinander unterhielten.
Tahiri hatte das Vid schon fünfzig Mal gesehen, war es zusammen mit Sardon und Bwua’tu durchgegangen, bis sie sich an jedes einzelne Wort erinnerte, das während des kurzen Spaziergangs gesagt wurde. Dennoch fühlte sie sich noch immer kalt und leer, wenn sie diese Aufnahmen sah, die sie ebenfalls daran erinnerten, wie vollkommen sie unter Caedus’ Kontrolle gestanden hatte, und an all die Dinge, die sie in seinem Namen getan hatte.
Pellaeon zu töten war nicht einmal die schlimmste dieser Taten gewesen. Wenn sie ihrem Verstand gestattete, zu jenen Tagen
Weitere Kostenlose Bücher