Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
eine weiße Anzugjacke mit Schulterstücken über einem grauen, bis zum Hals zugeknöpften Hemd.
»Alle Bereiche, abgesehen von der Sanieinheit des Admirals. Zumindest wurde uns das so gesagt.«
»Ich verstehe«, sagte Bwua’tu.
Die Falle war Sardons Idee gewesen, doch selbst ihr war klar gewesen, dass die Gegenseite ihr Vorhaben kommen sehen würde, wenn sie versucht hätte, die Grundlage dafür auf ihre eigene pedantische, systematische Art und Weise zu legen. Das war bloß einer der Gründe, warum Tahiri froh war, dass Bwua’tu nicht gestattet worden war, sein Mandat aus Protest niederzulegen, als sie darauf bestanden hatte, Sardon in das Verteidigerteam aufzunehmen. Zusammen waren sie ein großartiges Paar. Bwua’tus Erfahrung und sein Stil waren die perfekte Ergänzung von Sardons Intellekt und ihrer pedantischen Planung. Sie konnte nicht sehen, wie sie verlieren sollten, wenn die beiden zusammenarbeiteten.
»Und daher wissen Sie, dass meine Klientin bei dieser angeblichen Konferenz an Bord der Blutflosse anwesend war, vor der Schlacht von Fondor?«, fragte Bwua’tu, der damit einen weiteren Strang in seinem Netz wob. »Haben Sie sie zusammen mit den Admirälen Niathal und Pellaeon und Colonel Solo im Konferenzraum gesehen?«
»Eigentlich nicht, Herr Verteidiger«, räumte Pagorski ein. »Nur die Sicherheit selbst sichtet diese Vids. Einer von deren Offizieren hat mir hinterher von ihrer Anwesenheit erzählt.«
Bwua’tu zog in gespieltem Erstaunen eine pelzige Augenbraue hoch. »Haben die Sicherheitskräfte der Blutflosse die Angewohnheit, über das zu tratschen, was sie auf ihren Überwachungsvideos sehen?«
»Normalerweise nicht«, gab Pagorski zurück. »Ich war zufällig mit einem von ihnen befreundet.«
»Wollen Sie damit sagen, das war Bettgeflüster?«
»Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Pagorski.
»Aber man könnte es so beschreiben?«
Pagorski errötete und nickte dann widerstrebend. »Das könnte man. Wir standen uns sehr nah.«
»Sie standen sich nah?«, fragte Bwua’tu. »Dann ist Ihre Beziehung vorbei?«
»Nicht auf die Art und Weise, die Sie jetzt andeuten«, entgegnete Pagorski. »Mein Freund wurde während der Meuterei getötet.«
»Oh, du liebe Güte. Es tut mir leid, das zu hören.« Bwua’tu ließ mitfühlend die Ohren hängen. »Ich nehme an, Sie haben einander geliebt?«
»Das haben wir.«
Sardon lehnte sich dicht zu Tahiri. »Das ist reinste Kunst«, flüsterte sie. »Ich wünschte nur, wir hätten die Nachrichtenteams nicht verloren. Dann hätte die ganze Galaxis gesehen, wer hier das wahre Opfer ist.«
Tahiri zuckte zusammen. »Ich bin kein Opfer.«
»Natürlich nicht.« Sardon tätschelte ihr die Schulter. »Sie waren eine Soldatin, die Befehle befolgt hat.«
Bwua’tu blieb vor dem Zeugenstand stehen. Er hatte das Kinn leicht gesenkt, und seine Schultern hingen locker herunter, sodass es aussah, als würde er der Zeugin einen Moment Zeit geben, um sich wieder zu fangen. In Wahrheit, vermutete Tahiri, lenkte er die Aufmerksamkeit der Geschworenen auf ihren emotionalen Zustand, stellte sicher, dass ihnen ihre Reaktion auf das, was er als Nächstes sagte, nicht entging.
»Und Ihr Freund?«, fragte Bwua’tu. »Das war dann wohl … Commander Liyn?«
Pagorskis Augen wurden groß. »Woher wissen Sie das ?«
Dekkon musste die Falle noch vor Pagorski gewittert haben, da der Chagrianer sofort auf den Beinen war. Seine langen Lethörner schwangen herum, als er Einspruch erhob. »Euer Ehren, mir ist nicht klar, was Leutnant Pagorskis Privatleben hiermit …«
»Es geht um die Glaubwürdigkeit der Zeugin«, unterbrach Bwua’tu. »Ich versuche bloß, den Grund dafür deutlich zu machen, warum die Zeugin vor diesem Gericht gelogen hat.«
» Gelogen , Herr Verteidiger?«, fragte Richterin Zudan. Sie spähte von ihrer Bank hinunter, und die winzigen Schuppen auf ihrem Falleen-Gesicht verdunkelten sich zu einem düsteren Scharlachrot. »Das ist in meinem Gerichtssaal eine sehr ernste Anschuldigung.«
»Die ich zur Gänze zu beweisen gedenke.« Bwua’tu wandte sich wieder Pagorski zu. »Es sei denn, die Zeugin möchte ihre vorherige Aussage jetzt widerrufen? Immerhin lässt das Gedächtnis zuweilen uns alle im Stich.«
»Mein Gedächtnis ist ausgezeichnet, Herr Verteidiger«, gab Pagorski eisig zurück. »Colonel Solo hat Leutnant Veila angewiesen, Admiral Pellaeon nicht zu töten. Dessen bin ich mir sicher.«
»Ich verstehe«, sagte
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